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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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nicht, aber sprachen untereinander.
    „Das ist unmöglich. Sie waren direkt vor uns. Ich habe sie doch selbst gehört, sage ich Ihnen!“ sagte einer.
    „Ich auch. Aber in der Nacht trägt der Hall weit. Vielleicht haben wir uns geirrt.“
    „Mir gefällt es hier überhaupt nicht. Ich komme mir vor wie auf dem Präsentierteller. Als würde uns jemand beobachten.“
    „Seien Sie kein Narr. Hier ist niemand.“
    „Das weiß ich auch, daß hier niemand ist, Gottverdammich!“
    Schon geschehen, sagte die Jungfrau und lächelte.
    In gewisser Weise, sagte die Mutter und erwiderte das Lächeln.
    Verliert euch nicht in menschlichen Definitionen, sagte die Alte, dann streckte sie ihre Hand aus und berührte das Herz des Mannes, der gerade an ihr vorbei ging.
    „Ich bin zu alt für solchen Unsinn“, sagte der. „Wilde Verfolgungsjagden die Berge hoch, und dann noch im Dunkeln. Letzte Nacht bin ich gar nicht zum Schlafen gekommen. Den ganzen Tag über auch nicht. Untermoser ist tot. Und Trabler hat die kleine Schlampe den Schädel eingeschlagen. Er hinterläßt Frau und Kinder. Aber wahrscheinlich ist er selbst schuld. Halb ausgezogen war er. Er sollte sie nur einsperren, aber er konnte sich wohl nicht verkneifen, ihre Jungfräulichkeit einer persönlichen Prüfung zu unterziehen.“
    „Komisch, im Grunde. Er schien mir nie besonders hinter den Frauen her zu sein.“
    „Na, aber das Mädel hatte auch alles, was man sich wünschen kann, und noch mehr.“
    „Wenn wir sie erst wieder haben, können wir das gerne überprüfen.“
    „Wenn wir beide nicht wieder kriegen, wird uns Schwarzeneck das Fell über die Ohren ziehen.“
    „Das heißt für Sie immer noch Baron Schwarzeneck!“
    „Für Sie etwa nicht?“
    Eine Weile herrschte aggressives Schweigen.
    Ein Baron! murmelte die Jungfrau abfällig. Wie ungemein beeindruckend.
    Sie kicherte.
    Ein Mensch, sagte die Alte. Sterblich und schon bald gestorben. Trachtet nach Macht, ohne zu wissen, was wahre Macht ist.
    Ein skrupelloser Mann, sagte die Mutter. Er ist das Herz der Unternehmung, der Erfinder ihr Kopf und der Magier ihre Seele.
    Eine schwarze Seele, kommentierte die Jungfrau. Nachtschwarz, verbogen und verkohlt im Feuer. Er mag einmal kein schlechter Mensch gewesen sein.
    Doch auch kein wirklich guter, ergänzte die Alte.
    Er hat nicht einen Zweifel mehr, sagte die Mutter. Das ist ein schrecklicher Zustand für einen Menschen.
    Es ist auf alle Fälle ein irreführender Zustand, kommentierte die Jungfrau.
    Es ist ein allzu häufiger Zustand bei Menschen, schalt die Alte.
    „Wir sollten zurückgehen“, meinte einer der Männer. „Hier ist absolut nichts. Wahrscheinlich sind sie die Steilwand heruntergestürzt. Das können sie nicht überlebt haben.“
    „Wir können nicht zurück, ohne sie gefunden zu haben“, belehrte ihn ein anderer. „Wir müssen sie finden. Sie wissen zuviel. Sie waren unterwegs nach Ischl. Ich weiß nicht, wen sie da treffen wollten, aber ich bin sicher, daß jemand dort auf ihren Bericht wartet.“
    „Vielleicht arbeiten sie für Frankreich?“
    „Vielleicht arbeiten sie für Bayern?“
    „Vielleicht arbeiten sie für den Kaiser?“
    „Das ist Hochverrat! Wir arbeiten für den Kaiser.“
    „Vielleicht weiß er das ja gar nicht? Manchmal werde ich das Gefühl nicht los, daß Schwarzeneck sein eigenes Süppchen kocht. Vielleicht möchte er ja erst einen Erfolg vorweisen?“
    „Der Erfolg kann nicht mehr lange auf sich warten lassen.“
    Einer der Männer schnaubte verächtlich.
    „Aber sicher doch! Und dann haben wir eine Maschine, die die Fey umwandeln kann, aber wir haben keine Fey. Wo sind sie denn nur alle? Angeblich sollen diese Berge doch randvoll von ihnen sein. Können Sie welche sehen? Ich nicht.“
    Er sah direkt durch die Mutter hindurch, die sein Herz berührte.
    „Ich habe, verdammt noch mal, genug von der ganzen Geschichte. Ich will nach Hause. Ich habe meine Frau und meine Kinder monatelang nicht mehr gesehen.“
    Die anderen sahen ihn erstaunt an.
    „Ich wußte gar nicht, daß Sie verheiratet sind!“
    „Wozu auch? Geht es jemanden was an?“
    Einer der Männer öffnete seinen Kragen und griff sich in sein Hemd. Er zog die Kette mit dem Amulett hervor.
    „Es ist ganz heiß. Hat Marhanor nicht gesagt, es würde heiß werden, wenn jemand Magie gegen uns einsetzt?“
    Jeder begann nun, an seinem Amulett herumzufummeln. Sie zerrten die Schutzmedaillons hervor und beobachteten, wie diese zu schimmerndem Staub

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