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Sam Aus Dem Meer

Sam Aus Dem Meer

Titel: Sam Aus Dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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ist leider alles, was ich dir sagen kann.“
    „Hast du schon gehört? Stacey hat die ganze Klasse zu sich zu ner Party eingeladen. Sie wird doch morgen achtzehn und will reinfeiern. Ich hab schon überlegt, ob wir überhaupt hingehen sollen. Andererseits wäre es blöd, wenn wir als Einzige NICHT hingehen … oder was meinst du? Laine? Hey!“
    Liz stieß ihre Freundin an.
    „Sorry, Liz. Ich bin so müde, hab nicht zugehört.“
    „Kein Wunder. Nicht geschlafen und total verknallt, da wär ich auch müde ... hey, bring Sam doch einfach mit zu Stace’ Party. Die wird gucken. So einen Typen traut sie dir gar nicht zu, und dann kann sie auch nicht mehr ständig mit Bill angeben.“
    Laine sank zurück auf ihr Lager. „Das geht nicht, Liz. Ich kann ihn nicht mitnehmen.“
    „Wieso denn nicht? Ich weiß, dass er ein Rad ab hat, aber du kannst ihn ja vorher ein bisschen schulen.“
    „Er hat kein Rad ab, okay? Er hatte nur … ne schwere Kindheit.“
    „Hatten wir das nicht alle? Was ist denn mit ihm? Was weißt du denn?“
    „Er will nicht, dass ich drüber rede“, sagte Laine.
    „Ooch, Mensch. Nicht mal mit deiner besten Freundin, die ständig ohne dich auskommen muss mit den ganzen Flachnasen hier? Also ich finde, Sam schuldet mir was.“
    „Sollte der Tag mal kommen, an dem ich dir alles erzähle, bin ich gespannt, ob du mir dann glaubst. Ich wette, nein.“
    Liz streckte ihre Hand aus: „Ich wette, ja.“
    Laine ergriff die Hand.
    „Pakt?“
    „Pakt. Um was?“
    „Das werden wir dann sehen“, sagte Laine.
    „Und was hast du jetzt mit ihm vor? Er kann doch nicht in der Höhle bleiben“, sagte Liz.
    „Auf Dauer wohl nicht, aber im Moment bleibt er erst mal dort. Zumindest, so lange das Camp noch dauert. Inzwischen glaube ich nicht mehr, dass er Hilfe vom Jugendamt braucht. Und meinen Dad ruf ich erst mal auch nicht an. Und ich will auch nicht, dass du das tust, Lizzy. Du musst es mir versprechen!“
    „Ist versprochen, wenn du mir versprichst, dass du keinen Mist baust mit ihm. Das mit der Party war so ne spontane Idee von mir. Du weißt, wie gerne ich die olle Stace ärgere. Und das würde sie ärgern!“, antwortete Liz fast schwärmerisch und zog eine Tüte Gummibärchen aus ihrem Rucksack.
    Laine kicherte und langte in Liz Tüte, um ein paar der Süßigkeiten zu erwischen.
    „Stimmt. Es wäre schon cool. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das schon das Richtige für ihn ist“, sagte sie.
    „Das kannst nur du wissen“, sagte Liz. „Ich kenne ihn ja nicht. Weil du ihn mir nicht vorstellst.“
    „Ist angekommen Lizzy. Ich denk drüber nach, okay?“
     
     

     
    Laine stand in einer langen Schlange vor dem McDonald’s Tresen. Die Familie, die gerade an der Reihe war, konnte sich nicht einigen, welches Menü sie bestellen wollte. Die Kinder jammerten wegen des Happy Meals, die Mutter verstand offenbar das ganze System des Ladens nicht, und der Vater diskutierte mit der Dame hinter der Kasse. Eine Frau vor Laine sah demonstrativ auf ihre Uhr, ein Mann blickte genervt zur Decke, während die Kassiererin weiter geduldig dem Vater überflüssige Fragen beantwortete.
    „Können die nicht noch ne Kasse aufmachen?“, fragte jemand.
    „Hey, Laine.“ Laine drehte sich um. Bill stand hinter ihr in der Schlange.
    „Holst du was Vernünftiges zum Essen für dich und Liz? Ist der Fraß im Camp so übel?“, fragte er und seine blauen Augen zwinkerten.
    „Was interessiert dich das“, sagte Laine gedehnt und rutschte ein wenig vor, obwohl die Menschenschlange sich gar nicht bewegt hatte.
    „Was bist du denn so schlecht drauf? Ich hab doch nur gefragt.“
    „Ich bin nicht schlecht drauf. Ich hab einfach nur keinen Bock auf Smalltalk mit dir“, sagte sie.
    „Hab ich dir was getan?“, fragte er und es klang fast ehrlich, fand Laine.
    „Stacey ist nicht gerade mein größter Fan. Das beruht übrigens auf Gegenseitigkeit. Und du bist ihr Freund. Noch Fragen?“ Sie drehte sich wieder nach vorne und war dankbar, dass die Familie am Tresen nun endlich mit vier Tabletts abzog.
    „Ja, eine hätte ich noch. Kommst du zur Party heute Abend?“
    „Mal sehen. Vielleicht.“
    Dann war sie an der Reihe und gab ihre Bestellung auf. Sam sollte heute zum ersten Mal Pommes frites essen.
     
    Sam saß auf einem kleinen Felsen und ließ die Beine ins Wasser hängen, als sie eintraf.
    Er hielt ein Buch in der Hand und blätterte darin.
    „Hallo“, rief sie und er sah lächelnd auf.
    Sie bemühte sich, seine

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