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Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)

Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)

Titel: Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Goldberg Sloan
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Haferflocken in den Mund und meinte dann kauend zu ihrer Mutter: »Mein Freund Sam kommt heute nach der Schule vorbei. Wahrscheinlich gehen wir zusammen spazieren oder so.«
    Debbie Bell bemühte sich, nicht zu überrascht zu wirken. Sie nickte. »Wenn du möchtest, kann er auch zum Abendessen bleiben.«
    Emily lächelte daraufhin nur und ihre Augen strahlten vor Glück, als sie sagte: »Danke für das Angebot, aber heute besser nicht.«
    Jared, von dem alle immer glaubten, dass er mit seinen zehn Jahren noch etwas begriffsstutzig wäre, meldete sich zu Wort: »Ist das der Typ, der sie sitzen gelassen hat?«
    Alle starrten ihn an. Sollte er das ganze Drama auch mitbekommen haben?
    Tim Bell stellte zu seiner eigenen Überraschung fest, dass die Diskussion ihn nervös machte. Wer war dieser Junge eigentlich? Bisher hatte er in seinem Haus nur für Kummer gesorgt, das war das Einzige, was er von ihm wusste. Tim Bell fragte sich, was Emily wohl noch alles bevorstand.
    Zugegeben, es klang reichlich altmodisch, aber er hoffte, dass der Junge aus einer guten Familie kam.

10
    Seit dem Abend, an dem sie miteinander im Kino gewesen waren, wählte Bobby Ellis nach der Schule jetzt immer einen anderen Nachhauseweg. Normal wäre gewesen, die Fairmont Street entlangzufahren und dann die Skyview zu kreuzen, aber jetzt bog er immer schon vorher ab, bei der Agate Street, damit er an ihrem Haus vorbeikam.
    Fühlte sich eher wie etwas an, was ein Mädchen machen würde.
    Oder ein Stalker.
    Er hatte Emily nie draußen vor dem Haus gesehen, noch nicht einmal hinter einem der Fenster. Aber er gab nicht auf, manchmal kam er sogar drei oder vier Mal am Tag bei ihr vorbei.
    Emily im Auge zu behalten, lag ihm wahrscheinlich im Blut. Bobbys Vater war Rechtsanwalt und seine Mutter Privatdetektivin. Die beiden teilten ein Büro und reichten sich häufig Fälle weiter.
    Bobby stammte aus einer Familie, die wusste, dass man dem ersten Augenschein nicht trauen darf. In seiner Familie war man über die schmutzige Wäsche bei anderen Leuten informiert und man glaubte an Verschwörungstheorien, ja, das war geradezu eine der Lieblingsbeschäftigungen seiner Eltern. Sie hielten immer nach Spuren und Hinweisen Ausschau und sie fanden auch immer welche. Was vielleicht erklärte, warum Bobby nach dem bisher einzigen, eigentlich haarsträubenden Date Emily viel mehr als vorher mochte.
    Vor diesem Abend war Emily bloß ein hübsches Mädchen mit einem ziemlich großen Freundeskreis gewesen, die nichts besaß, was sie für ihn besonders interessant gemacht hätte. Sie war nicht das schönste Mädchen in der Klasse. Und sie war auch nicht das Mädchen mit der größten Macht in der Klasse. Oder das beliebteste Mädchen. Und Bobby Ellis mochte den Wettbewerb.
    Doch dann war sie im Regen einem richtig gut aussehenden Jungen hinterhergerannt. Er hatte danach überall rumgefragt, aber keiner kannte den Typen. Das war ihm verdächtig vorgekommen. Seither interessierte ihn Emily.
    Bobby Ellis kannte den Unterschied zwischen gewöhnlich und ungewöhnlich. Emily war anders als die anderen. Und deshalb wollte er jetzt von ihr wahrgenommen werden. Er wollte ihre Aufmerksamkeit. Was für ihn sonst eigentlich ein leichtes Spiel war.
    Mädchen fanden ihn ziemlich attraktiv.
    Das Problem lag bei ihm.
    Die meisten Mädchen an der Churchill High School langweilten ihn nämlich. Oder anders und besser ausgedrückt: Die Mädchen, die ihn nicht langweilten, waren leider nicht so hübsch wie die langweiligen Mädchen. Oder wieder anders ausgedrückt: Ihn langweilten die meisten Dinge, mit denen die hübschen Mädchen sich beschäftigten. Das war es wohl.
    Aber Emily passte nicht in dieses Raster.
    Das wusste er jetzt.
    Außer den Umwegen, die er jeden Tag fuhr, um an ihrem Haus vorbeizukommen, erledigte er außerdem, was seine Mutter »die Wühlarbeit« nannte.
    Er fand heraus, welche Noten Emily in der Schule hatte. Was nicht schwer war, weil er zwei Tage in der Woche während seiner Freistunden im Schulsekretariat jobbte und sich eines Tages sämtliche Passwörter für die Computerdateien kopiert hatte, als er die Liste auf dem Tisch des stellvertretenden Schuldirektors entdeckte.
    Weil er deshalb Zugang zu allen Schülerakten hatte, fand er im Handumdrehen heraus, dass Emily ihm leicht das Wasser reichen konnte. Sie hatte genauso gute Noten wie er und genauso wie er schien sie sich dafür nicht besonders ins Zeug legen zu müssen, jedenfalls wirkte es so.
    Dass sie Fußball

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