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Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Titel: Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Arme gestürzt und für ein paar glückliche Momente alles andere vergessen, aber das durfte sie nicht tun. Sie hatte gelernt, sich nur noch mit Männern einzulassen, bei denen wenigstens die Möglichkeit bestand, dass sie eine ernsthafte Beziehung mit ihr eingehen würden. Doch Rey kannte sie erst einen Tag, außerdem wohnte er Tausende von Kilometern entfernt, und sein Beruf würde ihn ständig wochenlang von ihr trennen.
    Laurel schüttelte den Kopf. Worüber dachte sie hier eigentlich nach? Rey hatte lediglich angedeutet, dass er sich freute, sie getroffen zu haben, von verzehrender Liebe dagegen war nicht die Rede gewesen! Ja, er hatte sie geküsst, aber womöglich war es im Überschwang geschehen – der Freude darüber, dass sie zusammen überlebt hatten. Es wurde eindeutig Zeit, über etwas anderes nachzudenken.
    Sie räusperte sich. »Hast du Hunger?«
    Jacobs und Ugambo erreichten den Jeep gerade rechtzeitig, bevor es dunkel wurde. Sie waren den Spuren quer durch die Wildnis gefolgt, ohne ihre Urheber zu finden. Doch schließlich mussten sie umkehren, wenn sie den Weg zurück zum Wagen noch in der Dämmerung finden wollten. Auf keinen Fall konnten sie riskieren, eine Nacht im Park zu verbringen und noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Jacobs stieg im Fond des Geländewagens neben seinem Chef ein und seufzte auf, als das weiche Leder ihn umfing.
    »Und, haben Sie sie gefunden?«
    »Nein. Ich glaube, wir waren dicht dran, aber dann wurde es dunkler und wir mussten umkehren.«
    »Wahrscheinlich haben die Männer nicht viel gesehen. Und selbst wenn, uns kennt hier ja niemand. In Amerika wäre das etwas anderes, aber hier, am Ende der Welt …«
    »Frauen.«
    Sein Chef blickte ihn erstaunt an. »Wie bitte?«
    »Ich glaube, es waren Frauen. Sie waren zu weit weg, um sie genau zu erkennen, aber beide hatten längere Haare.«
    »Ah, na dann brauchen wir uns überhaupt keine Sorgen zu machen. Zwei Frauen alleine in der Wildnis – wenn die es überhaupt schaffen, den Weg zurückzufinden.«
    Jacobs war nicht unbedingt dieser Meinung, schwieg aber. Wenn sein Boss sich etwas vormachen wollte, dann sollte er es tun. Er selber würde jedenfalls Ugambo damit beauftragen, sich umzuhören, ob etwas von der Sache bekannt wurde und woher die Information kam. Damit sollte es möglich sein, die Augenzeugen zu finden und wenn nötig zum Schweigen zu bringen. Zufrieden lehnte er sich zurück und freute sich darauf, bald wieder nach Hause zu kommen. Er konnte sich nicht vorstellen, was jemand so toll daran fand, Tiere zu erschießen. So eine Zeitverschwendung! Aber was tat man nicht alles, um seinen Chef zufriedenzustellen.
    »Hatten Sie die Kugel entfernt?«
    Jacobs schob eine Hand in die Hosentasche, zog sie wieder heraus und präsentierte die Kugel auf seiner Handfläche.
    »Ah, gut. Ich werde sie als Souvenir behalten.«
    Auch diesmal behielt Jacobs seine Meinung lieber für sich. Obwohl ihm eine Antwort auf der Zunge lag.

12
    Nach einer mageren Mahlzeit legten Rey und Laurel sich vorsichtig auf den schmalen Vorsprung. Für eine Nacht würde es gehen. Aber sie mussten auf der Hut sein und sich nicht groß bewegen, ansonsten liefen sie Gefahr, von der Klippe zu stürzen. Keine allzu angenehme Vorstellung. Laurel lag direkt an der Wand, mit dem Rücken zu Rey, der sich schützend zwischen sie und den Abgrund gelegt hatte. Laurel war nicht wohl bei dem Gedanken, dass er sich damit in Gefahr begab. Sein Arm lag um ihre Mitte, sein Körper war dicht an ihren gepresst. Wärme durchströmte sie und sorgte dafür, dass sie sich langsam entspannte. Erschöpft schloss Laurel die Augen und lauschte Reys tiefen Atemzügen. Es dauerte nur wenige Minuten, bis sie tief und fest eingeschlafen war.
    Laurel erwachte mit einem Ruck. Desorientiert lag sie einen Moment da, dann erinnerte sie sich, was die verwitterte Felswand nur wenige Zentimeter von ihrer Nasenspitze entfernt zu bedeuten hatte. Langsam drehte sie sich auf den Rücken und blickte über Rey hinweg auf die von der Morgensonne rötlich gefärbte Landschaft. Ihr Herz schlug bei diesem Anblick höher. Die Wildnis wirkte von hier oben so friedlich. Die ausladenden Äste der Akazien und die Blätter der Büsche waren zu dieser Jahreszeit von üppigem Grün. Vorsichtig, um Rey nicht zu wecken, schob sie sich auf dem Handtuch höher, bis sie mit den Fingerspitzen ihren Rucksack erreichen konnte. Sie musste unbedingt ein Foto schießen. Bisher hatte sie fast nur Nahaufnahmen

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