Sambanächte mit dem Playboy
und so zu tun, als wären sie nicht mehr als Freunde.
Sie schloss den Laptop und schaute auf den Schuhkarton, den Ruiz verlockenderweise vor ihrer Zimmertür abgestellt hatte. Jetzt lag er auf ihrem Bett. Sie hatte ihn in ihr Schlafzimmer bringen müssen, damit niemand darüber stolperte. Aber natürlich konnte sie die Schuhe nicht tragen, es sei denn, Ruiz ließe zu, dass sie sie bezahlte. Und das würde sie ein ganzes Monatsgehalt kosten …
Das Kleid, für das sie sich schlussendlich entschieden hatte, war ein Schnäppchen aus dem Schlussverkauf – A-linienförmig, mit flatterndem Rock und hochgeschlossenem Kragen. Das Beste, was man darüber sagen konnte, war die Tatsache, dass es nicht schwarz war, sondern genauso hellblau wie ihr Lieblings-T-Shirt. Sie hatte ihre Haare ordentlich gebürstet, Lip Gloss, Wimperntusche und einen Hauch grauen Lidschatten aufgetragen, und jetzt war sie fertig. Und nervös.
Aber warum sollte sie nervös sein? Zu Abend zu essen war doch eine ganz harmlose Angelegenheit.
Na ja, eine Mahlzeit zu teilen, konnte verdammt erotisch sein.
Fish ’n Chips?
Paarungsrituale wie ein gemeinsames Dinner und dessen Vermeidung, waren ein weiteres gutes Thema für ihre Kolumne, befand Holly, während sie in der Eingangshalle von einem Fuß auf den anderen trat und auf Ruiz wartete. Aber da sie dem heutigen Abend nun mal nicht aus dem Weg gehen konnte, schied Fisch aus – genauso wie Spinat, der zwischen den Zähnen hängen bleiben konnte. Gott sei Dank hatte sie ein Café gefunden, in dem man Bio-Essen servierte. Dort konnten sie Rohkost knabbern und Holunderblütenwasser trinken. Perfekt. Sie würde einen klaren Kopf bewahren, und da das Café sehr hell erleuchtet und voller harter, unbequem aussehender Stühle war, würde Ruiz nicht lange bleiben wollen …
Und wenn sie nach Hause kamen?
Würde sie Müdigkeit vorschützen und sofort ins Bett gehen. Allein.
Als sie fast schon nicht mehr mit ihm gerechnet hatte, stürmte Ruiz wie ein Tornado in die Wohnung und brachte kalte Luft, ein warmes Lächeln und einen keuchenden Bouncer mit. „Fertig?“, fragte er.
„Fertig“, bestätigte Holly.
„Wohin führen Sie mich aus?“, erkundigte er sich neugierig, während er sich bückte, um Bouncer die Leine abzunehmen.
„Ich dachte an das kleine Café am Ende der Straße …“
„Das, wo wir uns zum ersten Mal begegnet sind?“ Ruiz wirkte mit ihrer Wahl sehr zufrieden. „Ich gebe Bouncer nur noch schnell frisches Wasser …“
„Nein … Nein, das hat heute geschlossen“, rief sie ihm hinterher.
Ruiz kehrte in die Eingangshalle zurück. „Jetzt sagen Sie nicht, Sie wollen mich in diesen Laden führen, in dem sie ökologisch-dynamische Linsensuppe servieren und man an einem Gemeinschaftstisch auf Hanfsäcken sitzt?“
„Was stört Sie daran? Es gibt auch Einzeltische.“
„Wo man auf noch größeren Hanfsäcken sitzt? Nein, danke.“
„Also schön, wo möchten Sie hingehen?“, fragte sie gereizt.
„Sie lassen mich wählen?“ Ruiz grinste.
Wann lernte sie es endlich, ihre große Klappe zu halten? Die exklusiven Restaurants, die Ruiz bevorzugte, konnte sie sich nie im Leben leisten. „Ich bin sicher, dass ich etwas finden kann, das Ihnen zusagt“, erklärte sie fest.
„Ich kenne einen Ort, der Ihnen gefallen würde“, erklärte Ruiz. „Wir können von hier zu Fuß dorthin gehen – und es ist nicht teuer“, versicherte er, als er die Panik in Hollys Augen sah. „Werktags geht es ums Sparen, Miss Valiant.“
„Machen Sie sich über mich lustig, Señor Acosta?“
„Würde ich das wagen?“
Hollys Blick sprach Bände. Ihre Gedanken kreisten um die sichere Wahl ihres Cafés und etwas, das Ruiz ausgesucht hatte – und wie günstig das wohl sein würde angesichts ihrer vollkommen unterschiedlichen Einkommensverhältnisse. „Bin ich für Ihr Lokal passend angezogen?“
„Man wird Sie reinlassen“, versprach er, hob eine Augenbraue und grinste sexy. „Außerdem dachte ich, dass wir tanzen gehen könnten“, fügte er hinzu und öffnete dabei bereits die Wohnungstür.
„Tanzen?“, krächzte Holly, deren Hals plötzlich furchtbar trocken war. Ihr Gesichtsausdruck musste ein Bild für die Götter sein. Rasch drängte sie sich an ihm vorbei durch die Tür.
„Haben Sie ein Problem damit?“, fragte er und drehte sich um, um die Tür abzuschließen.
Wo sollte sie anfangen? Tanzen bedeutete, sich zu berühren, sich im Arm zu halten, sich so dicht aneinander zu
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