Sambanächte mit dem Playboy
getragen wurden, müssten Sie den vollen Betrag zurückerhalten“, fügte sie hinzu und legte die Schuhe wieder in den Karton.
„Was fehlt den Schuhen denn?“, fragte Ruiz, der sich noch ein wenig aufrechter hinsetzte.
„Ich nehme nie solch teure Geschenke von Männern an.“
„Nun, das ist eine Angewohnheit, die Sie umgehend ablegen sollten“, bemerkte er trocken. „Ich schätze, das heißt auch, dass ich Sie heute Abend nicht zum Dinner ausführen darf – doch wenn Ihnen das unangenehm ist, können Sie ja zahlen …“
Ruiz wollte mit ihr ausgehen?
Nein. Ruiz bat sie, ihn einzuladen, was Holly ein Problem bereitete. Da sie die Hälfte eines Penthouses einnahm, das rechtmäßig ihm zustand, war es das Mindeste, dass sie Ruiz zum Essen einlud …
„Wenn wir essen gehen, habe ich vielleicht die Gelegenheit mit Ihnen darüber zu sprechen, eine angemessene Miete zu zahlen, während ich hier wohne“, murmelte Holly nachdenklich. Bislang hatten sowohl Ruiz als auch Lucia sich geweigert, Geld von ihr zu nehmen. „Miete?“, wiederholte sie, während sie etwas sehr Beunruhigendes in seinen Augen funkeln sah.
„Was für eine großartige Idee“, stimmte er zu. „Ich wusste doch, dass Ihnen etwas einfallen würde.“
Der Tag wurde besser, als Holly in der Redaktion ankam und feststellte, dass man ihr ein eigenes Büro mit zwei Assistentinnen zur Unterstützung gegeben hatte. Sie wertete es als Zeichen, dass es mit dem Kummerkasten aufwärtsging. „Aber lasst uns auf dem Boden bleiben“, warnte sie die zwei jungen Frauen, die ihr helfen sollten. „Es ist noch früh, und wir …“
„Nur dank deiner Hilfe sieht es im Moment so aus, als ob wir alle unsere Jobs behalten können!“, unterbrach Pixie sie.
„So würde ich das nicht formulieren“, erwiderte Holly und errötete.
„Jetzt musst du weiter mit dem Playboy zusammenwohnen … du Arme“, sagte Freya und wechselte einen belustigten Blick mit Pixie. „Nicht, dass wir eifersüchtig wären oder so.“
Was würde Ruiz wohl dazu sagen? fragte sich Holly, die bei dem Gedanken daran, dass sie ihn am Abend zum Dinner ausführen würde, ganz kribbelig wurde.
„Wie auch immer, wir sind einfach froh, hier zu sein“, betonte Freya herzlich, während sie eine Topfpflanze auf den Schreibtisch stellte, ihren persönlichen Kaffeebecher, eine riesige Box Taschentücher und eine großzügige Menge Schokolade für alle.
„Du hast recht“, stimmte Holly zu, die sich gleichzeitig sagte, dass sie nicht so selbstsüchtig sein und mit den anderen feiern sollte. „Lasst uns diese Kolumne zu einem Hit machen!“
Und lass mich etwas haben, das ich kontrollieren kann, bat sie flehentlich –– anstelle eines Mannes, über den sie absolut keinerlei Kontrolle hatte.
5. KAPITEL
Spieglein, Spieglein an der Wand – Kann nicht jemand vorbeikommen und den verdammten Spiegel verhüllen!
Heute ist der große Abend. Ich führe den Playboy zum Dinner aus und kann mich nicht entscheiden, was ich anziehen soll.
Also gut, ich gebe es zu. Jedes einzelne Kleidungsstück, das ich besitze, befindet sich auf dem Bett oder auf dem Fußboden. Einkaufstüten und Preisschildchen sind wie Konfetti verteilt, denn es stellt sich heraus, dass ich absolut nichts zum Anziehen habe. Dabei erinnern mich die Spitzenkorsage tragenden Freundinnen des Playboys ständig daran, dass Sex sells. Nicht, dass ich in dieser Hinsicht besonders erfahren wäre. Deshalb habe ich auch beschlossen, dass mein nächster Artikel ein Ratgeber an Euch sein soll, wie man Schulden am besten vermeidet. Zumindest hat mir mein Kreditkartenunternehmen geraten, mich darauf zu konzentrieren.
Ich gebe zu, dass ich in die größte Entscheidungsnot geriet, als es um die Wahl meiner Unterwäsche ging. Da ich nicht eine einzige Spitzenkorsage geschweige denn halterlose Strümpfe besitze, könnte ich vielleicht zu einem knallpinken Tanga greifen?
Aber da meine Unterwäsche ohnehin nicht gelüftet wird, spielt es eigentlich gar keine Rolle, oder?
Und der Playboy? Der gibt sich so kühl und sexy wie eh und je. Mich zum Dinner zu begleiten, ist für ihn nicht mehr als eine alltägliche kleine Pflicht, die er erfüllt, um seiner Schwester einen Gefallen zu tun. Insofern habe ich also rein gar nichts von ihm zu befürchten. Und darüber sollte ich froh sein – richtig?
Ihre Kolumne zu schreiben war eine Art Ersatzhandlung, von der Holly hoffte, dass sie sie davon ablenken könnte, bald mit Ruiz beim Essen zu sitzen
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