Samtpfoten im Schnee
schlägt?«
Stephanie lächelte. Sein Herz schlug so wild wie ihres.
»Liebe ist das Wichtigste, nicht Reichtum oder Titel. Und ich liebe dich!« Ohne länger zu zögern, warf sie die Arme um seinen Hals. »Ja, ich will dich heiraten. Ja, ja, ja!«
»Mein Liebling!« David zog Stephanie an sich und küsste sie lange und leidenschaftlich. Es war ein Kuss, mit dem er seine Liebe und sein Glück bekundete.
Stephanie erwiderte diesen Kuss, und sie glaubte, das Herz würde ihr vor Glück zerspringen. Ihr Traum war wahr geworden. Und niemals hatte sie geglaubt, dass es so sein würde wie jetzt.
Atemlos lösten sie sich voneinander. David lachte. »Jetzt kannst du mein Geschenk annehmen.«
Stephanie nickte eifrig. Ihr Hals schien zu brennen, als er ihr das Geschmeide anlegte. »Ist sie nicht wunderschön?«
»Wunderschön. Aber nicht so schön wie du.« Er zog Stephanie an sich und küsste sie auf den Scheitel. »Ich wusste nicht, dass es möglich ist, einen Menschen so sehr zu lieben.«
»Ich auch nicht.« Plötzlich fiel ihr etwas ein, und sie drehte sich in seinen Armen zu ihm herum. »O David, ich habe gar kein Geschenk für dich!«
»Du hast mir das Wertvollste geschenkt, dass es gibt....
dich.«
Sie berührte seine Wange. »Empfindest du wirklich so?«
»Süßer Liebling, natürlich tue ich das.« Er zog sie noch enger an sich. Der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee begann die Küche zu erfüllen.
Stephanie spannte sich an. »Das Frühstück! Ich muss ...«
»Nein, du musst nicht. Du wirst bei mir bleiben, bis wir unsere Verlobung bekannt geben.«
»Aber...«
»Nie wieder ein >Aber<, mein Liebling.« Sein Mund nahm ihren gefangen, erstickte ihren Protest und machte sie so schwach, dass sie glaubte, ihre Beine würden sie nicht länger tragen.
Draußen im Gang kicherte Eugenia vor sich hin. Sehr gut!
Jetzt würde sie alle Katzen bekommen und Stephanie obendrein. Sie würde Stephanies Tante und deren Onkel überreden, den alten Sarum dem Paar zum Hochzeitsgeschenk zu machen. Das würde ihnen bestimmt gefallen.
Alles würde wieder gut werden. Eugenia hüpfte fröhlich den Korridor entlang, um Betsy davon zu erzählen. Und dann die Treppe hinauf, um es auch den anderen zu berichten. Sie hatte so wichtige Neuigkeiten ... die Kätzchen und die Verlobung. Eugenia konnte nicht sagen, was von beidem das Schönere war.
Eine Katze namens Schneeflöckchen
von Wilma Counts
1. Kapitel
Justin Wingate seufzte und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Ihm gegenüber, in seinem Ankleidezimmer in London, saß seine Schwägerin, die Marquise von Everleigh, in deren Miene sich Mitgefühl widerspiegelte. »Ich bin bereit, alles zu versuchen, Irene. Wirklich alles.«
»Was hat der Arzt gesagt?«
»Ärzte! Es waren schon so viele hier, um sie zu untersu-chen. Sie befolgt deren Anweisungen, solange sie nicht von ihr verlangen zu reden. Die Ärzte finden keinen Grund, warum sie nicht spricht - und so geht das jetzt seit einem Jahr.«
»Kinder neigen dazu, solche Dinge in sich zu verschlie-
ßen. Und sie war erst dreieinhalb, als ihre Mutter starb.«
Irene wirkte nachdenklich. »Auf die seltsame Art, wie Kinder manche Ereignisse sehen, mag es durchaus sein, dass Joy sich die Schuld am Tod ihrer Mutter gibt.«
»Du meinst, dass ein Kind, das noch keine fünf Jahre alt ist, den Tod begreift?«, fragte Justin neugierig.
»Sie verstehen weitaus mehr, als viele Erwachsene annehmen. Sie mag nicht völlig begriffen haben, was geschehen ist, aber sie weiß, dass ihre Mama fortgegangen ist und nie mehr zurückkommen wird.«
»Ja, so habe ich es ihr erzählt. Und ich habe ihr auch gesagt, dass ihre Mama jetzt an einem schönen Ort ist, wo es keine Schmerzen gibt.«
»Aber alles, was Joy realisiert, ist, dass ihre Mutter gegangen ist und dass sie sie vermisst. Joy glaubt vielleicht, dass etwas, was sie getan hat, der Grund dafür ist.«
»Wie hast du es geschafft, eine so weise Frau zu werden?«
Sein Tonfall klang neckend, aber auch bewundernd. »Wer hätte gedacht, als mein Bruder der ungekrönten Königin der Saison - du meine Güte, wie viele Jahre ist das schon her! -, der schönen Irene Hamlin den Hof gemacht hat, dass diese sich in einen solchen Born der Weisheit verwandeln würde?«
Sie lachte. »Ich schwöre dir, dass ich dir etwas auf die Ohren geben werde, Justin, wenn du jetzt anfängst, die Jahre zu zählen. Aber fünf Kinder in die Welt gesetzt zu haben hat mich gewiss ein wenig dafür
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