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Samtpfoten im Schnee

Samtpfoten im Schnee

Titel: Samtpfoten im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathleen Clare
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Fast im selben Augenblick verlor sie das Gleichge-wicht und fiel rückwärts hinunter, wobei sie mit den Armen um sich schlug. Meghan fühlte ihren Kopf auf etwas Hartem aufschlagen. Flüchtig ging es ihr durch den Sinn, dass es ein anderer Ast gewesen sein musste. Dann nahm tiefe Dunkelheit sie gefangen.

    8. Kapitel
    Justin hatte gerade ein weiteres Mal einen mit Kindern besetzten Schlitten den Berg hinaufgezo-gen, als er Joy aus dem Obstgarten gelaufen kommen sah.
    »Papa! Papa! Komm schnell! Sie ist verletzt!«
    Alarmiert von der Angst in der Stimme seiner Tochter hatte er keine Zeit, darüber überrascht zu sein, dass sie wieder sprach. Er packte Joys Hand. »Komm. Zeig mir den Weg.«
    Sie brachte ihn zu einem Baum, unter dem etwas Blaues lag. Meghan. O Gott, nein.
    »Sie ist heruntergefallen, Papa«, erklärte Joy überflüssiger-weise. .
    Justin kniete sich neben Meghan. Er hatte Angst, sie zu bewegen und ihre Verletzungen vielleicht noch schlimmer zu machen. Sie lag auf der Seite, ein Bein verdreht unter sich. Jetzt stöhnte sie und schlug um sich. Nun, offensichtlich war keines ihrer Glieder gebrochen. Als Meghan den Kopf wandte, sah Justin einen Blutfleck im Schnee. Ex be-fühlte ihren Kopf und ertastete eine große Beule, die sich bereits gebildet hatte. Meghan stöhnte protestierend.
    »Sie wird wieder gesund«, versicherte Justin seiner Tochter, von der Wahrheit dieser Worte selbst nicht ganz überzeugt.
    Er hob Meghan hoch und drückte ihren schlaffen Körper an sich, als Robert und Irene herbeigelaufen kamen.
    »Was ist passiert?«, verlangte Robert zu wissen.
    »Wie schlimm ist sie verletzt?«, fragte Irene.

    »Soweit ich es verstanden habe, hat sie versucht, die Katze zu retten«, erklärte Justin und wies mit einem Kopfnicken auf das weiße Fellknäuel, das noch immer auf einem der Äs-te hockte. »Sie hat sich den Kopf angeschlagen, aber ich glaube nicht, dass sie noch weitere Verletzungen hat.«
    »Du bringst sie ins Haus«, wies Robert ihn an. »Ich werde die Katze holen, und Irene wird sich um Joy kümmern.«
    Während Justin Meghan ins Haus trug, traf ihn die Erkenntnis, wie viel sie ihm inzwischen bedeutete, wie ein Blitz. Bitte, Gott, betete er im Stillen, lass nicht zu, dass ich sie verliere.
    Er trug sie in ihr Zimmer und rief dabei im Gehen einem Lakaien zu, er solle sofort den Arzt holen. Meghans Mädchen und eine weitere Zofe kamen herbei und halfen ihm, Meghan den Mantel ausziehen, ehe er es diesen beiden überließ, sie in ihr Bett zu bringen. Meghan stöhnte von Zeit zu Zeit, blieb aber bewusstlos.
    Justin ging vor ihrem Zimmer auf und ab, als Robert und Irene mit Joy eintrafen. »Sie ist noch immer ohne Bewusstsein«, berichtete er ihnen. »Ich habe nach dem Doktor geschickt.«
    Irene verschwand in Meghans Zimmer. Joy stand, ein wenig verloren aussehend, da und hielt ihr geliebtes Kätzchen fest an sich gedrückt.
    »Mach dir keine Sorgen, Papa. Tante Meg wird gesund werden. Die Lady hat es mir gesagt.«
    »Die Lady?«, wiederholte Justin, der zunächst nicht verstand. »Oh. Die Lady. Natürlich.« Und irgendwie beruhigte ihn Joys Versicherung. Er zog seine Tochter an sich und brach augenblicklich in eine Reihe von Niesern aus.

    Das Mädchen der Everleighs kam aus dem Zimmer. »Ihre Ladyschaft sagt, ich soll Miss Joy ins Kinderzimmer hinauf-bringen.«
    »Eine gute Idee«, sagte Justin, während er nach seinem Taschentuch griff und die Katze argwöhnisch beäugte.
    Meghan erlangte allmählich das Bewusstsein wieder. Sie wusste instinktiv, dass sie in ihrem Bett lag, dann erinnerte sie sich an den Sturz. Sie öffnete die Augen und stellte irritiert fest, dass Justin auf einem Stuhl an ihrem Bett saß. Er schlief. Sie wandte den Kopf und sah Betsy auf der anderen Seite stehen. Bei dieser Bewegung spürte sie einen stechenden Schmerz in ihrem Kopf.
    »O Ma'am, Ihr seid aufgewacht!«
    Betsys Ausruf weckte Justin, der sich aufrichtete und sich mit der Hand über das Gesicht fuhr.
    »Wie fühlt Ihr Euch?«, fragte er, während Betsy das Zimmer verließ.
    »Als ob ich ein wenig auf den Kopf gefallen wäre.« Meghan befühlte ihren Kopf und ertastete einen Verband. Sie zuckte zusammen.
    »Der Arzt sagt, dass Ihr Kopfschmerzen bekommen werdet, aber er hat keine weiteren Verletzungen festgestellt«, versicherte Justin ihr.
    »Wie lange bin ich -«
    »Bewusstlos gewesen? Ungefähr dreieinhalb bis vier Stunden.«
    »Seid Ihr die ganze Zeit über hier gewesen?«
    »Nur hin und wieder. Sie haben

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