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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Bolzen in den Ohren?«
    Magnus hatte. Der Typ war groß, kräftig, mit einem Gesicht, das so aussah, als hätte er damit einen voll beladenen Güterzug abgebremst. Er trug Ohrringe - Ohrringe, die nicht wirklich Schmuck waren, sondern eher Mordwerkzeuge.
    »Ja, ich frag mich, wen der sucht.«
    »Er sucht uns.«
    »Folglich ist er einer von den neuen Söldnern, oder?«
    »Gut kombiniert.« Warlord atmete langsam und tief durch. »Ich mag seinen Geruch nicht. Er riecht … nach Ärger.«
    »Du hast eine Nase für Ärger.« Inzwischen wusste
Magnus auch, warum. »Sollen wir uns den mal vorknöpfen?«
    Warlord beobachtete den massigen Mann. »Nein. Dieser Geruch … es ist bloß ein Hauch in der Luft. Aber er erinnert mich an irgendwas; ich weiß nicht genau was … an irgendeine drohende Gefahr.« Seine schwarzen Augen wirkten mit einem Mal entrückt. Er schien in sich hineinzublicken. »Irgendetwas kommt auf uns zu … es ist noch nicht da …«
    »Das sagen dir deine Instinkte, was?«
    »Ja.« Das Wort kam Warlord wie ein gehauchtes Flüstern über die Lippen.
    »Gut zu wissen, dass du wieder voll konzentriert bist«, versetzte Magnus.
    Warlord drehte gefährlich langsam den Kopf zu ihm und starrte ihn an.
    »Du bist doch voll konzentriert, oder?«, fragte Magnus milde bestürzt. »Jetzt wo du die Frau in deinem Zelt hast?«
    Warlord senkte die Stimme. »Machen wir weniger Profit als früher?«
    »Nein.«
    »Sind unsere Geschäfte zurückgegangen?«
    »Nein.«
    »Weswegen beschwerst du dich dann?«
    »Du bist zuweilen immer noch abgelenkt, und das schreit in unserem Business nach Ärger.« Magnus war klar, dass Warlord fähig war, ihm mit einem Schlag seiner scharfen Krallen das Herz aus der Brust zu reißen. Andererseits war er es den Männern und Warlord schuldig, dass das einmal unverblümt gesagt wurde.

     
    »Nachdem du sie in Sicherheit gebracht hast, kannst du dich wieder dem widmen, woran dein Herz hängt - dem Geldscheffeln.«
    »Deine Ersparnisse sind in der Schweiz sicher angelegt. Mach dir im Übrigen keinen Kopf - mein Herz ist da, wo es immer ist, es brät in der Hölle.« Warlord atmete abermals tief durch. Er warf seine wilde Mähne zurück und sprang geschmeidig auf. »Du leitest den Einsatz. Halt dich an den Plan. Weise die Männer an. Ich muss weg.«
    »Aber…du…wir…«, stammelte Magnus. Er konnte seinen Unmut schwerlich verbergen.
    Warlord bückte sich, packte Magnus am Kragen und riss ihn auf Augenhöhe. »Enttäusch mich nicht.«
    Innerhalb von Sekundenbruchteilen verwandelte sich Warlord von einem Menschen in einen Panther.

10
    L os, beeil dich. Lauf um dein Leben.
    Er wusste es. Er würde sie finden.
    Beeil dich …
    Was war das?
    Karen kam schlitternd zum Halten. Und schnellte herum.
    Der Pfad erstreckte sich hinter ihr, felsig und menschenleer.
    Sie blickte sich um, konnte jedoch nichts Verdächtiges
entdecken. Die ausgezackte Silhouette des Himalaja-Gebirges zeichnete sich vor dem blauen Himmel ab, zerrissen, unberührt, schroff. Sie lauschte aufmerksam, hörte das beständige Rauschen des Windes, das Plätschern eines entfernten Wasserfalls, den kurzen Schrei eines Raubvogels, der über ihr kreiste. Da war nichts, was ihren Verdacht geweckt hätte.
    Sie war eine halbe Stunde gelaufen und wurde von Minute zu Minute nervöser.
    Werd nicht gleich hysterisch, du dichtest Warlord übernatürliche Fähigkeiten an, die er nicht hat. Der Typ kocht auch bloß mit Wasser, versuchte sie sich zu beruhigen. Und vorhin war er gar nicht im Camp gewesen. Folglich war es die Superchance, dass ihr die Flucht gelang - es sei denn, er wäre direkt nach ihrem Verschwinden zurückgekehrt.
    Zwar mochte sie die Berge nicht, aber sie war eine ausgezeichnete Läuferin und hielt sich entsprechend in Deckung.
    Sie musste sich jedoch beeilen.
    Der schmale Weg war für ungeübte Blicke bisweilen kaum erkennbar, ein bisschen losgetretenes Geröll auf dem Granitgestein, aber solange er sie in die entgegengesetzte Richtung von Warlords Lager führte, war sie auf der sicheren Seite.
    Sie wandte sich entschlossen nach vorn und stapfte wieder los, vorbei an gigantischen Felsnasen und über eine hohe Gebirgsalm. Mit einem Mal wurde das Gelände abschüssig - sie meinte, leise Schritte zu hören, und schwenkte abermals herum.
    Weit und breit nichts zu sehen.

    Ihr Blick schweifte über die Bergwiese.
    Nichts.
    Aus den Augenwinkeln heraus fing sie eine Bewegung auf. Als sie jedoch in die entsprechende Richtung spähte,

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