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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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höllisch weh. Ich wollte sie ins Krankenhaus fahren. Sie sagte, nein, dafür hätten sie kein Geld, und er - er wollte sie nicht aus dem Haus lassen. Sie erzählte mir, irgendein Lehrer habe uns zusammen gesehen und ihren Dad angerufen. Und als Emma heimkam, passte er sie gleich an der Tür ab.«
    »Hat er …«
    »Sie vergewaltigt? Nein, das nicht, aber so, wie sie
reagierte …« Warlord rang die Hände. »Ich erklärte ihr, ich sei schuld, dass er sie geschlagen habe, und wollte das klären.«
    »Was machte sie dann?«
    »Sie weinte. Und bettelte. Ihr Vater war ein Farmer, ein Baum von einem Kerl, gegen den war ich eine halbe Portion. Sie hatte Angst, ihr Vater würde mich totschlagen.« Warlord checkte den Fallschirm, vergewisserte sich, dass er korrekt funktionierte, und packte ihn wieder zusammen. Dann streifte er ihn über seine Schultern.
    »Wie hast du …?«
    »Ich hab einen Mordslärm veranstaltet. Er stürzte in ihr Zimmer. Ich hab ihm einen Kampf unter Männern vorgeschlagen. Er lachte bloß. Weißt du, er war einer von der Sorte, die sich nicht mit Leuten prügeln, die zurückschlagen. Dann hab ich ihn verbal provoziert, ihn schlechtgemacht und bin aus dem Fenster. Ich rief ihm zu, dass ich am Ende der Auffahrt auf ihn warte. Das war nahe an der Straße, außer Sichtweite des Hauses. Der Typ setzte mir nach. Mann, war der riesig. Fäuste wie Schinken. Als ich aus dem Schatten trat, gewahrte er lediglich einen halbwüchsigen Jungen. Er grinste übers ganze Gesicht. Weil er dachte, er putzt mich mit einer Hand weg.«
    »Falsch gedacht, hm?«
    »Als ich mich auf ihn stürzte, verwandelte ich mich. Er sah den Panther und schrie wie am Spieß. Er hatte keine Chance.«
    »Und Emma?«
    »Wie ich schon andeutete.« Er zog seinen Helm an.

     
    »Ich hab ihn getötet. Mit meinen Krallen zerfetzt. Und die Leiche verschleppt und in den Bergen verscharrt. Vermutlich hat man ihn nie gefunden. Dann bin ich getürmt. Nach Seattle, wo ich auf einem philippinischen Containerschiff anheuerte, um zu vergessen.«
    »Und deine Familie?«, fragte Karen mit zittriger Stimme.
    Karen war ein Sensibelchen, eigentlich viel zu weich für ihn. Grundgütiger, er durfte sie nicht verletzen und enttäuschen. »Mein Dad redete mir dauernd ins Gewissen, ich solle bloß ja auf mich Acht geben. Ich müsse mich höllisch kontrollieren, sonst würde ich irgendwann jemanden töten, und dabei würde es nicht bleiben. Wenn ich einmal Blut geleckt hätte, würde ich wieder und wieder töten. Damit war mein Schicksal wohl besiegelt.«
    »Du wurdest Warlord.«
    »Das Söldnerdasein war ideal - und sehr einträglich für Leute wie mich.« Er schwieg. Er hatte genug gesagt, sein Bedürfnis, Karen reinen Wein einzuschenken, war erst einmal befriedigt. Der Schmerz meldete sich mit Macht zurück. Er setzte sich auf den Boden, streckte sich im Mittelgang lang aus und entspannte sich. »Ich hab verdammt viel Scheiß gebaut, und ich bereue heute vieles. Aber wenn ich an die arme Emma denke, kenne ich keine Skrupel. Das mit ihrem Vater würde ich jederzeit wieder so machen.«
     
    Als das Telefon in Jasha Wilders Schlafzimmer klingelte, kuschelte er die Frau in seinen Armen fester an sich und sagte: »Lass es klingeln.«

    Seine Sekretärin versuchte, sich seiner Umarmung zu entwinden. »Das geht nicht, Jasha. Liebling, es ist bestimmt das Weingut. Wir sind spät dran. Schätzchen komm, hör auf. Du weißt genau, dass ich sonst schwach werde.«
    »Deshalb mach ich es ja.« Als sie nach dem Hörer griff, rollte er missmutig beiseite, legte sich flach auf den Rücken und verfluchte den Anrufer, der ihr heißes Vorspiel störte.
    Sie setzte sich auf, zog die Decke sittsam über ihre Brüste und nahm den Hörer auf. »Ann Smith.«
    »Ann Wilder«, grummelte er. Als er seine persönliche Assistentin eingestellt hatte, war sie ein stilles, verhuschtes Mäuschen gewesen. Inzwischen war sie seine Frau und weigerte sich hartnäckig, seinen Nachnamen anzunehmen. Das ärgerte ihn.
    Vermutlich sträubte sie sich dagegen, weil es ihn ärgerte.
    »Ann Wilder«, wiederholte sie.
    Sie ignorierte ihren Mann und sprach in den Hörer: »Darf ich fragen, weswegen Sie anrufen?«
    Er konnte die Antwort akustisch nicht verstehen.
    Plötzlich saß sie kerzengerade da. In einem ungewohnt scharfen Ton, der ihn aufhorchen ließ, fuhr sie fort: »Wenn Sie mit Mr.Wilder sprechen wollen, müssen Sie mir erst mal klipp und klar sagen, worum es geht.Wenn Sie das nicht können, lege ich

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