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Samuel Carver 02 - Survivor

Samuel Carver 02 - Survivor

Titel: Samuel Carver 02 - Survivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Stolz gedient habe, als Offizier aus der US-Army ausgeschieden. Im Augenblick befinde ich mich in der jugoslawischen Provinz Kosovo, in einer Fabrik bei Zvecan. Im Umkreis von wenigen Kilometern operieren Einheiten der UCK, unterstützt durch Kämpfer, Waffen und Geld, die ihnen vom internationalen Terrorismus zur Verfügung gestellt werden. Und das« – er zeigte auf den Koffer – »ist ihre schlimmste Waffe. Es ist eine –«
    Auf dem Gang draußen fielen Schüsse. Sie wurden von der anderen Seite der Bürotür beantwortet. Jemand heulte vor Schmerzen auf. Die Tür sprang auf, und Marcus Reddin kam rückwärts in den Raum. Er schwankte, und sein linker Arm hing schlaff herunter, Blut quoll aus der Schusswunde, die ihm die Schulter aufgerissen hatte.
    »Red!«, rief Vermulen, zog die Pistole aus dem Hüftholster und rannte seinem Freund zu Hilfe.
    »Tut mir leid, Mann … hab’s vermasselt«, keuchte Reddin.
    Vermulen hörte, wie sich jemand durch den Kellergang schnell näherte. Ohne sich zu Riva umzudrehen, rief er: »Übernehmen Sie!«, hob die Pistole mit beiden Händen und stellte sich neben die offene Tür. Er machte sich auf den Moment gefasst, wo er um den Türrahmen treten und schießen musste.
    Doch Vermulen bewegte sich nicht. Nicht, nachdem er einen Lauf im Rücken spürte und die Stimme eines Italieners ihm ins Ohr sagte: »Lassen Sie die Waffe fallen, General.«

    Hundertneunzig Kilometer weiter westlich landete ein Hubschrauber auf einem freien Platz in der Nähe des kroatischen Dorfes Molunat. Dort wartete eine kleine Gruppe Männer. Während der Motor noch lief, eilten sie darauf zu und duckten sich instinktiv, obwohl sich die Rotorblätter hoch über ihren Köpfen drehten. In ihrer Mitte befand sich eine kleine, schlanke Frau. Der Wind des Rotors wehte ihr die blonden Haare ins Gesicht. Zwei Männer hielten sie an den Oberarmen gepackt. Ihre Hände waren hinter dem Rücken gefesselt, und sie stolperte mehrmals, als sie zu dem Hubschrauber gezerrt wurde. Durch die offene Seitentür schob man sie hinein. Dann griff einer der Männer zu der Tür hinauf. Er hielt einen braunen Umschlag in der Hand. Er wurde von einer unsichtbaren Hand entgegengenommen, die Tür glitt zu, und der Hubschrauber stieg in den wolkigen Nachthimmel auf.

87
    »Willkommen in Rock City, Ma’am.«
    Kady Jones war direkt von Washington nach Ramstein geflogen worden, dem Militärflughafen in Südwestdeutschland. Unterwegs hatte man sie über ihre Aufgabe informiert. Es gab Grund zu der Annahme, dass im Kosovo eine weitere russische Kofferbombe entdeckt worden war. Sie würde entscheiden müssen, ob sie echt war oder nicht. Der Ton, in dem sie unterrichtet wurde, war dringlich, aber routinemäßig gewesen: nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste. Danach hatte sie eine Nachricht erhalten, in der sie um ihre Körpermaße und die Schuhgröße gebeten wurde. Sobald sich die Kabinentür geöffnet hatte, war sie zu einem Militärflugzeug gebracht worden, in dem sich bereits ein Bombenräumkommando befand, außerdem ein weiteres Dutzend Männer, die schweigend und passiv in futuristischen schwarzen Uniformen dasaßen. Während sie noch ihren Sicherheitsgurt anlegte, war das Flugzeug schon auf die Startbahn gerollt. Als sie in der Luft waren, war einer der Männer zu ihr gekommen und hatte sich vorgestellt.
    »Major Dave Gretsch. Ich möchte mich nur vorstellen und Ihnen sagen, dass meine Männer und ich heute Nacht das Terrain für Sie sichern. Es besteht die Möglichkeit, dass es zu Kampfhandlungen kommt, aber tun Sie einfach, worum wir Sie bitten, dann wird Ihnen nichts passieren. Wenn Sie bis dahin irgendetwas wissen möchten, fragen Sie nur.«
    »Zu welcher Truppe gehören Sie denn?«, hatte Kady gefragt.
    Gretsch hatte entschuldigend gelächelt. »Ich fürchte, das darf ich Ihnen nicht sagen. Aber wir sind die Besten, mehr brauchen Sie nicht zu wissen.«
    »Oh … na gut. Wohin fliegen wir?«
    »Das kann ich Ihnen auch nicht sagen. Es wurde mir noch nicht mitgeteilt. Eigentlich hatte ich gehofft, Sie könnten mir das verraten.«
    »Ich darf also fragen, aber Sie dürfen nicht antworten …«
    »Scheint wohl so, aber so ist es bei der Army.«
    Es war jetzt 22 Uhr, und sie waren soeben in Bosnien gelandet, auf dem Luftwaffenstützpunkt in Tuzla. Als sich die Soldaten an die Arbeit machten und ihre Waffen und Ausrüstung ausluden, war sie von einem Corporal der Luftwaffe in Empfang genommen worden, einer Frau, die sie zu

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