Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Samuel Carver 02 - Survivor

Samuel Carver 02 - Survivor

Titel: Samuel Carver 02 - Survivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
Vom Netzwerk:
Serben wieder überzuziehen und den Rückweg anzutreten, bevor jemand bemerkte, dass er überhaupt da gewesen war. Doch der Drang zu bleiben war stärker. Er wollte sehen, wie McCabe in das Flugzeug stieg, wie es die Startbahn entlangrollte und in den Himmel aufstieg. Diesmal hatte er vollstes Vertrauen in seine Arbeit. Der Jet war eine Todesfalle. Sobald die Triebwerke eingeschaltet wurden, wäre sein Schicksal besiegelt. Carver musste sich vergewissern, dass seine Beute an Bord war.
    Dann sah er aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Der geschniegelte Italotyp kam aus dem Büro an der Seite des Hangars, hinter ihm einer von Darkos Männern mit dem Gepäckwagen, auf dem der braune Koffer lag. Sie gingen zum Flugzeug hinüber. Zeitgleich öffnete sich die Luke an der Unterseite des Rumpfes. Eine Klappe schwang herunter, bis sie senkrecht stand. Ein Metallgestell wurde ausgefahren, Es endete knapp anderthalb Meter über dem Boden. Darauf lag ein olivgrüner Sack. Er nahm die obere Hälfte des Gestells ein. Für Carver sah das sehr nach einem Fallschirm aus. Zwei Männer waren nötig, um den Koffer vom Gepäckwagen auf das Gestell zu hieven. Alles geschah unter Casanovas Aufsicht. Der überprüfte schließlich, ob der Koffer sicher mit dem Fallschirm verbunden war, dann gab er jemandem im Flugzeug ein Zeichen, und das Gestell wurde eingezogen, die Luke schloss sich wieder.
    Die Bombe war an Bord.

94
    Francesco Riva ging in das Büro zurück, wo Waylon McCabe wartete. Dabei begegnete er Darko, der mit dem zufriedenen Grinsen einer satt gefressenen Hyäne herauskam. Riva drückte die Tür auf und ging hinein, gefolgt von den zwei bewaffneten Leibwächtern, die davorgestanden hatten.
    »Fertig?«, krächzte McCabe.
    Man sah ihm an, dass er ein kranker Mann war und dass er nicht mehr lange zu leben hatte. Sein Gesicht war abgemagert, die Schädelkonturen traten stark hervor, die Haut war so dünn, dass man meinte, sie würde reißen. Ab und zu zog er eine Grimasse, wenn ihn ein neuer Schmerz durchfuhr. Seine Schultern waren hochgezogen, die Hände verkrampft. Doch in seinen Augen brannte ein Feuer, und seine Männer, von denen jeder Einzelne ihn hätte mühelos überwältigen können, hatte er im Griff.
    »Ja«, sagte Riva. »Die Waffe liegt sicher im Bombenschacht im Frachtraum. Sie ist noch nicht scharf, aber die Funksteuerung ist mit der korrekten Codesequenz versehen. Wenn das Flugzeug in der Luft ist, brauchen Sie bloß auf den Knopf zu drücken, und die Bombe ist scharf. Sobald Sie das Zielobjekt erreicht haben, öffnen Sie die Tür und werfen die Bombe ab. Sie fällt bis zu einer Höhe von fünfzehnhundert Metern, dann öffnet sich der Fallschirm. Wie Sie gesehen haben, habe ich sie mit einem Luftdruckfühler versehen, bevor sie verladen wurde. Auf neunhundert Meter Höhe sendet er einen elektrischen Impuls, und der wird den Detonationsvorgang auslösen. Ihr Zielobjekt liegt, wie Sie gesagt haben, auf knapp achthundert Meter Höhe. Ich versichere Ihnen, es wird durch die Druckwelle vernichtet werden.
    Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, ich möchte abreisen. Sie sind sehr großzügig gewesen, Mr McCabe. Ich würde jetzt gerne mein Honorar genießen.«
    McCabe nickte einem seiner Leibwächter zu, der Riva daraufhin in den Weg trat.
    »Das kann ich nicht zulassen«, sagte McCabe. »Mein Gewissen erlaubt es nicht, dass Ihnen die Chance auf Erlösung und das ewige Leben in Gesellschaft Christi und seiner Engel verwehrt bleibt. Denn wissen Sie, wohin unsere Reise geht? Direkt in den Himmel.«
    »Amen«, murmelten McCabes Leibwächter. Riva war zu entsetzt, um etwas zu erwidern. Das Nächste, was er wahrnahm, war die Hand, die ihm den rechten Arm auf den Rücken drehte, und der Pistolenlauf in seinem Rücken.
    »Aber Darko haben Sie doch gehen lassen!«, protestierte Riva. Seine Stimme klang immer schriller, weil ihm der Arm noch weiter umgedreht wurde.
    »Klar«, entgegnete McCabe. »Der Mann wird die Feuer der Hölle sehen für seine Gewaltverbrechen, Diebstähle und Hurereien, die er auf Erden begangen hat. Für ihn gibt es nur noch Hoffnung auf Erlösung, wenn er hierbleibt und in der letzten Schlacht gegen die Streitmacht des Antichrist kämpft.«
    »Sie sind wahnsinnig!«, schrie Riva und drehte den Kopf nach allen Seiten, auf der Suche nach etwas, das ihn retten könnte.
    Vermulen saß in einer Ecke des Raums, gescheitert und demoralisiert, seine Frau neben ihm. Ihre Körper berührten sich fast, doch sie hielt

Weitere Kostenlose Bücher