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Samuel Carver 02 - Survivor

Samuel Carver 02 - Survivor

Titel: Samuel Carver 02 - Survivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Lederjacken und Trainingsanzüge, und waren alle bewaffnet. Die meisten blieben bei ihrem Fahrzeug, lehnten sich dagegen und zündeten sich mit unbekümmerter Gleichgültigkeit eine Zigarette an, obwohl große Mengen Kerosin in der Nähe lagern mussten. Auf einen Befehl hin, der ihm aus dem Land Cruiser zugerufen wurde, setzte sich einer, die Maschinenpistole über die Schulter gehängt, dorthin in Bewegung und öffnete die Hecktür. Dann zog er einen ziemlich mitgenommenen blonden Mann mit gefesselten Händen heraus. Es war Vermulen. Also hatte McCabe ihn tatsächlich betrogen. Carver hatte nicht viel Mitgefühl. Ein so kluger, erfahrener Mann wie Vermulen hätte das ahnen müssen. Aber er war allein, also war er wenigstens so klug gewesen, Aliks in Sicherheit zu lassen. Das war immerhin etwas.
    Ein zweiter Mann tauchte aus dem Heck des Land Cruisers auf. Er hatte zurückgekämmte schwarze Haare und jenes untadelig gepflegte italienische Aussehen, der weiß, dass er niemals ein Gesicht sehen wird, das er so sehr liebt wie sein eigenes. Der Mann verströmte seine Blasiertheit wie ein teures Rasierwasser, als er mit einem stoßsicheren Aluminiumkoffer in der Hand um den Wagen herumging und unter seiner Aufsicht einen abgeschabten braunen Lederkoffer ausladen ließ, der von zwei Bewaffneten mit äußerster Behutsamkeit bewegt wurde. Sie stellten ihn auf einen zweirädrigen Gepäckkarren und schoben ihn unter der Aufsicht des Casanovas zu einer Reihe von Bürokabinen, die etwa fünfzig Meter weiter an der Seitenwand des Hangars eingerichtet waren.
    Ein Handy ans Ohr gedrückt, stieg ein letzter Mann aus dem Land Cruiser aus. Er beendete sein Gespräch und ging mit energischen Schritten hinter den Männern mit dem Gepäckkarren her, um ihnen Anweisungen zu erteilen. Das muss Darko sein, dachte Carver. Er hatte zweifellos das Sagen. Vermulen ging jetzt hinter den anderen her und bemühte sich, obwohl ihm ein Pistolenlauf in den Rücken gedrückt wurde, um eine aufrechte, würdevolle Haltung.
    Carver beobachtete, wie zwei Männer mit rasiertem Schädel aus einem der Büros kamen, um die kleine Prozession in Empfang zu nehmen. Sie trugen Sonnenbrillen und Kopfhörer, die unverkennbaren Merkmale privater Sicherheitsleute, die gerne tun, als wären sie vom Secret Service. Ihre Jacken wölbten sich über einer sehr offensichtlich getragenen Schusswaffe. Die beiden Schläger beobachteten, wie die Prozession mit dem Gepäckkarren in dem Büro verschwand, dann schlossen sie die Tür, stellten sich wie zwei Rausschmeißer mit verschränkten Armen davor und taten ihr Bestes, um bedrohlich zu wirken.
    Wichser, dachte Carver. Aber sie hatten ihn auf eine Idee gebracht. Als Jaworski ihm befahl, sich aus dieser »inneren Angelegenheit« herauszuhalten, hatte er angenommen, dass die Amerikaner irgendein Bravourstück planten, um die Bombe an sich zu bringen und McCabe, Vermulen und wer ihnen sonst noch in die Quere käme auszuschalten. Aber er wollte nicht tatenlos herumsitzen und warten, ob die 7. Kavallerie zur Rettung herangaloppierte. Er hatte McCabe einmal davonkommen lassen, und das sollte ihm kein zweites Mal passieren. Das hatte er an der Straßensperre beschlossen. Und im Prinzip hatte er auch schon gewusst, was er tun wollte.
    Jetzt hatte er einen genauen Plan.

92
    Die drei schwarzen Black Hawks flogen von Tuzla aus nach Süden. Die Piloten holten alles aus den Maschinen heraus und schafften hundertzwanzig Kilometer in zwanzig Minuten, dann schwenkten sie nach Südosten in Richtung Grenze ab. Sie flogen von Bosnien nach Montenegro, südlich von Foca, und folgten dem Tara-Fluss in südöstlicher Richtung zum Flughafen bei Slatina. Die Hubschrauber hielten sich dicht über dem Talboden, glitten über Baumwipfel und Stromleitungen an den Hügeln und Berghängen der schroffen Landschaft entlang und mieden Städte und Dörfer, wie Nachttiere, die den Menschen scheuen. Kady Jones saß inzwischen im dritten Flugzeug, zusammen mit dem Bombenräumkommando. Sie sprach gerade mit dem Leiter des Kommandos über die Vorgehensweise bei ihrem Einsatz, als der Pilot sich einschaltete.
    »Also gut, Leute, wir sind auf feindlichem Gebiet. Ab jetzt wird’s interessant.«

    Im Krisenraum des Weißen Hauses stieß Ted Jaworski einen Triumphschrei aus. »Hab dich, du Scheißkerl!«
    Innerhalb der vergangenen Viertelstunde war eine MQ-1 Predator Drohne vom Luftwaffenstützpunkt Tuzla über Slatina angekommen und sendete Infrarotbilder via

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