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Samuel Carver 02 - Survivor

Samuel Carver 02 - Survivor

Titel: Samuel Carver 02 - Survivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Es ist der andere mit den dunkleren Haaren. Das ist Dr. Francesco Riva. Er ist Italiener, kam in den Siebzigern rüber, hat den Master am Massachusetts Institute of Technology gemacht und über zehn Jahre im Lawrence Livermore National Lab gearbeitet. Da habe ich ihn kennengelernt, und Sie können mir glauben, Mulvagh, Frankie Riva ist wirklich ein fantastischer Kernphysiker.«
    »Und das sollte mich interessieren, weil …?«
    »Erstens weil sein Spezialgebiet die Verkleinerung von Kernwaffen war und zweitens weil er das Labor vor fünf Jahren verlassen hat und seitdem von der Landkarte verschwunden ist. Sie müssen wissen, dass in unserer Branche jeder jeden kennt, entweder persönlich oder seine Reputation. Wir wissen, wer was macht und wo. Aber in den vergangenen paar Jahren hat Frankie Riva nichts gemacht. Jedenfalls nicht öffentlich.«
    »Und jetzt werden Sie mir gleich sagen, was er im Geheimen treibt …«, regte Mulvagh an.
    »Tja, ich weiß es nicht. Nicht sicher. Auf jeden Fall lebte er nicht wie ein Sonderling. Er hockte nicht zu Hause vor dem PC mit Pizzakartons um sich herum. Er stand auf europäische Sportwagen, hübsche Frauen und Abendessen zu zweit in Restaurants, wo einem der Maître die Speisekarte übersetzen muss.«
    »Also brauchte er Geld.«
    »Genau«, fuhr Kady fort. »Darum hat er bei Livermore gekündigt. Er gab an, in den privaten Sektor zu wechseln. Das ist nicht ungewöhnlich. Viele gehen in kommerzielle Forschungslabors. Aber Frankie arbeitet in keinem Labor, das ich kenne. Es wird gemunkelt, dass er sein Können an Leute verkauft, die Bomben wollen und jeden Preis dafür zahlen.«
    »Wie kommt es, dass wir noch nie von diesem Kerl gehört haben?«
    »Sollte er nach Italien zurückgegangen sein, fällt er nicht unter Ihre Zuständigkeit.«
    »Aber er wurde auch nie bei einer unserer Lagebesprechungen erwähnt.«
    »Ach, wissen Sie, Tom, ich will nicht unpatriotisch klingen, aber Ihr Dienst ist nicht immer so gut informiert, wie er sein könnte …«
    Mulvagh lachte. »Hört, hört!«
    »Okay, und jetzt fragen Sie sich mal, was Frankie Riva mit General Vermulen zu tun haben kann. Ich habe mir durch Lexis Zeitungsartikel über ihn besorgt. Da wird behauptet, dass er Mittelsmann bei internationalen Waffengeschäften gewesen ist. Seine alte Sekretärin ist in einem Park ermordet worden, wo seit Menschengedenken niemand mehr überfallen wurde. Er genehmigt sich einen längeren Urlaub von seiner Arbeit, um durch Europa zu reisen, und ein paar Klatschkolumnen sagen, dass er seine scharfe neue Sekretärin mitgenommen hat. Und jetzt ist er in Rom und führt in einem einsamen Park eine geheime Unterhaltung mit einem Kernphysiker, der sich zufällig gerade mit den Bomben bestens auskennt, die wir suchen. Ich meine, kommt Ihnen das nicht … wie soll ich sagen … interessant vor?«
    »Ich weiß nicht, wie es mir vorkommt, Kady«, sagte Mulvagh. »Ich verstehe nicht so ganz, was Sie mir eigentlich verklickern wollen.«
    »Ich will Ihnen verklickern, dass ein Mann, der in der ganzen Welt Kontakte auf höchster Ebene hat, der sein Geld mit Waffenhandel verdient und der angeblich in Urlaub ist und seine Sekretärin flachlegt, geheime Treffen mit einem Kerl hat, der mit geschlossenen Augen eine einfache Kofferatombombe bauen und noch problemloser eine bereits vorhandene nachrüsten kann. Ich will Ihnen verklickern, dass wir vielleicht nicht die Einzigen sind, die wissen, dass Lebed die Wahrheit gesagt hat.«
    »Das habe ich verstanden«, sagte Mulvagh. »Aber ich weiß nicht, ob ich das glauben soll. Und selbst wenn ich es täte, würde ich meiner Beweise verdammt sicher sein wollen, bevor ich die Sache weitertrage. Vermulen hat Freunde, die meine und Ihre Karriere beenden können, wenn wir falsche Anschuldigungen –«
    »Wir brauchen ihn überhaupt nicht zu beschuldigen«, unterbrach Kady ihn. »Noch nicht … Aber Sie können ihn überprüfen, wissen Sie, diskret. Ich meine, wenn Vermulen sich mit Riva in Rom getroffen hat, dann hatte er vielleicht noch andere Treffen in anderen Städten. Und wenn wir wissen, mit wem er gesprochen hat, verschafft uns das vielleicht ein genaueres Bild. Außerdem finde ich, und das können Sie der weiblichen Intuition zuschreiben, wenn Sie das sexistisch beurteilen wollen, dass es doch sehr zupasskommt, wenn Sekretärin Nummer eins, eine Frau um die fünfzig übrigens, einen Schlag auf den Schädel bekommt, und fünf Minuten später eine Sahneschnitte auftaucht, die

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