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Samuel Carver 04 - Collateral

Samuel Carver 04 - Collateral

Titel: Samuel Carver 04 - Collateral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Haar, die warme, zarte Haut und riss ihn an sich. Dann wurden die Motoren angelassen, und die Lkws fuhren polternd in die Nacht.
    An der Abzweigung zur Severn Road stand ein schwarzer Rolls-Royce Phantom. Er war bei Mutec in Oberstenfeld in Deutschland auf sechs Meter siebzig verlängert und mit einer Panzerung versehen worden. Hinter getönten, kugelsicheren Scheiben sahen seine Insassen zu, wie die Lkws vorbeifuhren.
    »Das soll ihnen eine Lehre sein«, sagte Faith Gushungo. »Hast du die Häuser schon aufgeteilt?«
    Sie saß auf einem der vier Sitze, die einander gegenüber angeordnet waren und wo man durch die Trennscheibe hinter der Fahrerkabine ganz unter sich war.
    Moses Mabeki nickte ruckhaft. »Natürlich«, sagte er, aber die drei Silben verschwammen in feuchtem Gelalle.
    »Und den neuen Besitzern ist klar, dass die Lkws auch zu ihnen kommen, sollten sie ihre Loyalität für unsere Sache je in Frage stellen?«
    Mabekis Lachen klang wie ein trockener Husten. »Oh ja, das ist ihnen klar, keine Sorge.«
    »Und für die Diamanten hast du einen Käufer aufgetan?«
    »Ja. Sie bieten zehn Millionen. Ich werde sie zwölf zahlen lassen.«
    »Zwölf Millionen Dollar«, schnurrte Faith Gushungo knapp vor der Ekstase. »Alle für uns.«
    »Das wird unseren Besitz nahezu verdoppeln.«
    »Bist du sicher, dass Henderson keine Ahnung hat, dass wir die Konten unter Kontrolle haben?«
    »Er weiß nicht einmal, dass wir das Land unter unserer Kontrolle haben. Warum sollte er das mit den Konten wissen?«
    Faith lachte. Sie strich Mabeki über die Wange und fühlte die harten, glänzenden Narbenhöcker unter den Fingerspitzen. Seine Hässlichkeit erschreckte sie, und sie ekelte sich vor den Speicheltropfen, die von seiner Unterlippe auf ihre Hand fielen. Doch das erregte sie auch, und sie merkte, wie sie vor Verlangen dahinschmolz.
    »Du bist meine Bestie«, flüsterte sie.
    Sie betastete die harten Muskeln unter seinem Anzug und senkte den Kopf über seinen Körper. Moses Mabeki hatte sein schönes Gesicht verloren und seine Schulter war verkrümmt. Doch trotz allem war er noch ein Mann.

31
    Das Dinner war so köstlich wie angekündigt. Die Trüffelsoufflés waren luftig leicht. Der Hauptgang bestand aus einer zartrosa Keule vom Frühlingslamm, serviert mit Fondantkartoffeln und einem Frikassee von Babygemüsen, die keine Stunde zuvor geerntet worden waren. Zum Dessert gab es frische Erdbeeren und Schlagsahne, überstäubt mit schwarzem Pfeffer, um die Fruchtsüße hervorzuheben. Alle Zutaten stammten von der hauseigenen Farm. Sogar die Trüffel waren in einem Gehölz auf dem Grundstück gefunden worden. Nur die Weine waren importiert, und für Carver hatte sich die Reise von Genf schon gelohnt, weil er den 1998er Cheval Blanc kosten durfte, einen Rotwein aus der Bordeaux-Gemeinde St. Emilion, der zum Lamm ausgeschenkt wurde. Er gehörte nicht zu denen, die beim Trinken in prätentiösen Adjektiven dachten. Er machte es sich einfach, indem er befand, dass der Geschmack des Weines Zalika Strattens Schönheit überstieg.
    Niemand erwähnte Malemba oder Gushungo, geschweige denn den Grund, weshalb Carver bei ihnen zu Gast war. Es war, als gäbe es eine stillschweigende Übereinkunft, das Tischgespräch unbeschwert und oberflächlich zu halten.
    Nach dem Essen begab man sich nach und nach zu Bett. Carvers Zimmer lag auf demselben Flur wie Zalikas. Sie gingen zusammen die Treppe hinauf.
    »So, hier bin ich«, sagte sie, als sie vor ihrer Tür anhielt.
    Sie standen nah voreinander. Es brauchte nur einer leicht den Kopf zu neigen, um in den Kuss einzusteigen, der sie beide durch diese Tür tragen würde. Die Spannung wuchs. Dann gab Zalika ihm einen keuschen Kuss auf die Wange. Er rührte sich nicht, als sie den Knauf drehte, die Tür halb aufschob und noch einmal innehielt. Sie blickte ihm in die Augen, und dann war sie verschwunden.
    Nicht lange und nur Tshonga und Klerk waren noch unten. Bei Brandy und einer Zigarre tauschten sie ihre Eindrücke von der Unterhaltung dieses Nachmittags aus. Dann sagte der Malember gute Nacht und ließ Klerk allein.
    In den frühen Morgenstunden des Samstags, als alle bis auf einen Bewohner von Campden Hall noch schliefen, wurde ein Mobiltelefon benutzt, um eine Nummer in Malemba anzurufen.
    »Carver ist heute angekommen«, sagte der Anrufer. »Wir haben ihm den Gushungo-Auftrag angeboten. Er hat noch nicht akzeptiert.«
    Die Stimme am anderen Ende der Leitung war schwer zu verstehen. Die Antwort

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