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Samuel Carver 04 - Collateral

Samuel Carver 04 - Collateral

Titel: Samuel Carver 04 - Collateral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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einen Befehl. Die drei verließen den Raum. Mabeki setzte sich, desgleichen Zheng Junjie. Der Alte goss jedem etwas aus einer Schnapsflasche ein, und die Verhandlung begann.

54
    Am Sonntagmorgen machte Carver sich auf den Weg, um die letzten Ausrüstungsteile zu besorgen, die er für den Anschlag brauchen würde. Zuerst ging er in ein Bastlergeschäft, in dem es auch Baukästen zur Herstellung von Feuerwerkskörpern gab, und kaufte zwei billige Raketen in Form von Pappröhren mit schnell brennendem Schwarzpulver. In einer Eisenwarenhandlung besorgte er sich Aceton. In einem Telefonladen suchte er zwei Handys aus, eines mit Peilsender für Zalika und eins für sich selbst. Dann holte er die Anzughose vom Schneider und den Honda Civic vom Autohändler. Den Wagen parkte er in der dunkelsten, möglichst wenig einsehbaren Ecke, die sich in den Tiefgaragen von Kowloon finden ließ. Bevor er ging, öffnete er den Kofferraum und befasste sich ein paar Minuten lang mit dem Feuerwerkszubehör, dem Verdünner und den diversen Dingen aus seiner Genfer Werkzeugkiste. Als er mit allem fertig war, hatte er sowohl ein Fluchtfahrzeug als auch die Mittel, es zu zerstören, mitsamt allen Beweisen, die es enthalten mochte.
    Zufrieden mit dem Vormittag rief er Zalika an und traf sich mit ihr zum Mittagessen. Hinterher nahmen sie ein Taxi zu den New Territories und fanden eine Stelle, von wo sie auf die Hon Ka Mansions hinabschauen und das rosa gestrichene Haus der Gushungos sehen konnten. An einer Attrappe zu üben war gut und schön, aber es ging nichts über einen direkten Blick auf das wirkliche Objekt.
    »Gut«, sagte er, nachdem sie sich das Äußere des Hauses und seine Umgebung eingeprägt hatten. »Ich bin vorbereitet. Jetzt können wir nur noch warten.«
    Zalika lächelte. »Und es vielleicht ein bisschen versüßen.«
    »Ja, vielleicht.«
    Moses Mabeki konnte nicht rauchen wie andere Männer. Er musste die Zigarette für jeden Zug an den Mund führen, da seine Lippen zu entstellt waren, um sie damit festzuklemmen, und der ständige Speichelfluss durchnässte den Filter. Wie er vor dem Haus stand, schlürfend rauchte und dabei die Augen gegen den Qualm zukniff, bot er einen grotesken Anblick. Es hätte ihm nicht gleichgültiger sein können. Denn die neue Angewohnheit hatte nur einen Zweck: Sie verschaffte ihm einen Vorwand, kurz auf die Straße zu gehen, da Faith das Rauchen im Haus nicht gestattete. Auf diese Weise konnte er an eine stille Ecke gehen, die Zigarette wegwerfen und in Ruhe telefonieren, ohne belauscht zu werden.
    Er rief Zheng Junjie an und sprach mit ihm kaum dreißig Sekunden. Das reichte, um Zeit und Ort für den Mord an Carver durchzugeben. »Ich nehme an, dass er sein Aussehen verändert hat«, fügte er hinzu. »Wenn ja, gebe ich dir Bescheid. Du wirst ihn leicht erkennen. Keine Sorge.«
    Sein zweiter Anruf galt General Augustus Zawanda, dem Oberkommandierenden der malembischen Nationalarmee. Sie besprachen einige Operationen, die für den folgenden Morgen geplant waren. Bemerkenswert daran war die stillschweigende Voraussetzung, dass sogar das ranghöchste Mitglied der Streitkräfte der inoffiziellen rechten Hand des Präsidenten unterstand.
    »Wenn Sie Ihre Befehle genau ausführen, werde ich dafür sorgen, dass Sie fünfundzwanzig Prozent von dem Geld bekommen, das ich von den privaten Auslandskonten des Präsidentenpaares abziehen werde – zu denen nur ich Zugang habe. Wenn Sie versagen oder mich hintergehen, sorge ich dafür, dass Ihre Frau, Ihre Kinder, Ihre Mutter, Ihre Brüder und Schwestern einen sehr langsamen Tod sterben. Und sämtliche Soldaten Malembas werden Sie nicht davor bewahren können.«

55
    Reverend Simon Dollond, Pfarrer der anglikanischen Kirche in Tai Po, hatte bei der Entdeckung, dass die Gushungos in seiner Gemeinde ein Haus gekauft hatten und an seinen Gottesdiensten teilzunehmen wünschten, vor einem Dilemma gestanden. Einerseits konnte er zwei Menschen, die am Sakrament der heiligen Kommunion teilhaben wollten, nicht abweisen, nur weil er sie für zutiefst böse hielt. Dollond hatte eine Zeit lang als Gefängnisseelsorger gearbeitet. Er hatte Mördern, Vergewaltigern und Pädophilen die Kommunion gegeben. Es war Gottes Sache, über sie zu urteilen, nicht seine. Andererseits würden sie ganz bestimmt enorme Aufmerksamkeit erregen, wenn sie sonntags in seine Kirche kämen.
    Während der Tage des Hauskaufs hatten die Gushungos ihre Leibwächter auf die Journalisten und

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