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Samuel Carver 04 - Collateral

Samuel Carver 04 - Collateral

Titel: Samuel Carver 04 - Collateral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Reverend Roderick Wishart, wenn man’s offiziell will. Ich fürchte, der arme Tony Gibson fühlt sich nicht besonders gut heute Morgen. Magenverstimmung. Sie wissen, wie grässlich das ist ...«
    Mabeki sah nicht aus, als ob ihn das auf irgendeine Weise kümmerte.
    »Tja also«, fuhr Carver fort, »er kann nicht kommen, und so hat Mr. Dollond mich gebeten, für ihn einzuspringen sozusagen.«
    Mabeki reagierte nicht auf Carvers Worte. Er blickte an ihm vorbei zu dem Honda und musterte ihn auf eine mögliche Bedrohung hin. Carver dachte an die Terminator-Filme, wo die Daten vor den Augen des Cyborgs aufleuchteten, wenn er seine Umgebung scannte. Mabeki wirkte kaum menschlicher.
    Sein Blick kehrte zu Carver zurück. »Kommen Sie rein«, sagte er. Dann zu dem Leibwächter: »Durchsuchen!«

57
    Am Sonntagmorgen, eine Stunde vor Sonnenaufgang, kamen drei schwarze Pärchen in Partykleidung, in der Hand eine Flasche Dom Perignon, lachend und schäkernd aus dem opulenten, todschicken Taboo Club auf der West Street in dem wohlhabenden Viertel Sandton in Johannesburg. Es zog zweifellos einige Aufmerksamkeit auf sich, wie sie in den Stretch-Hummer taumelten, aber nur, weil die jungen Frauen sogar für die selbstbewusst sündigen Maßstäbe des Taboo außerordentlich winzige Kleider trugen.
    Der uniformierte Fahrer schloss die Wagentür hinter seinem letzten Fahrgast und fuhr davon. Hinter den geschwärzten Scheiben wanden sich zwei der Frauen aus ihrem Fummel, wie Partygirls es im Fond solcher Limousinen tun. Doch ihre Bewegungen hatten nichts sexuell Aufreizendes an sich. Das Kichern hatte aufgehört, desgleichen das betrunkene Benehmen. Die Partyklamotten und die haushohen Absätze wurden beiseitegeworfen und sofort gegen schwarze Kampfanzüge, kugelsichere Westen und gummibesohlte Soldatenstiefel eingetauscht, die von der dritten Frau aus einer von vier Plastikkisten ausgeteilt wurden. Die drei Männer zogen identische Uniformen an, die sie der zweiten Kiste entnahmen. Die dritte enthielt diverse automatische Waffen mit Schalldämpfer, Messer und kleine Sprengladungen. In der vierten und kleinsten Kiste befanden sich Headsets und Nachtsichtgeräte. Schnell und ohne Anweisung prüften die fünf schwarz gekleideten Gestalten ihre Waffen und die Funkverbindung.
    Der Wagen verließ das zentrale Geschäftsviertel und fuhr nach Sandhurst, einer teuren Wohngegend, wo Luxusvillen auf quadratkilometergroßen Grundstücken standen. Ihm folgte dabei ein staubiger weißer Minivan, der mindestens hundert Meter Abstand hielt. Die zwei Fahrzeuge passierten Häuser, die sich hinter hohen Mauern und schweren Toren verschanzten und von Überwachungskameras gesichert wurden. Bei jedem Grundstück machte am Eingang ein Schild darauf aufmerksam, dass die Bewachung durch XPT Security erfolgte. Die Firma warb damit, dass sie die örtliche Verbrechensrate auf null gesenkt habe, dank ihrer bewaffneten Patrouillen und Videoüberwachung. Ihre Wagen waren rund um die Uhr auf den Straßen präsent, und ihren Kunden wurde versichert, dass die Zeit bis zum Eingreifen durch ihre Sicherheitsleute sechs Minuten unter keinen Umständen übersteige und die Zentrale, die solche Einsätze koordinierte, das ganze Jahr über vierundzwanzig Stunden am Tag besetzt sei.
    Der weiße Van hielt an einer dunklen Stelle unter einem großen Palisanderbaum am Straßenrand an. Ein Stück voraus hatte die Stretchlimousine vor einem Tor gehalten, das man bei einem Hochsicherheitsgefängnis erwartet hätte. Es war über vier Meter hoch und bestand aus dickem Stahl mit vier Reihen Stacheldraht oben drauf, der zur Straße hin geneigt war, um das Überklettern zu verhindern. Wenn sich das Tor öffnete, rollte es von der Straße aus gesehen von links nach rechts. In die dicke, betonverkleidete Grundstücksmauer war ein Wachhäuschen gebaut, das sich an der linken Seite befand, da in Südafrika Linksverkehr herrscht. Beim Einfahren in das Anwesen fuhr man also direkt daran vorbei, und das Tor brauchte nur zur Hälfte geöffnet zu werden.
    Dies war Wendell Klerks südafrikanisches Stadthaus, in dem er sich am meisten aufhielt. Die Schutzvorrichtungen entsprachen einem Mann seines Reichtums, seiner Prominenz und Gefährdung.
    Das Wachhaus war rund um die Uhr durch zwei Mann besetzt, die in Achtstundenschichten wechselten. Einer beobachtete durch eine dicke Fensterscheibe, wer am Tor vorbeikam, der andere überwachte das Netz der Kameras, Bewegungsmelder und weiterer Alarmgeräte, die

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