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Samuel Carver 05 - Collapse

Samuel Carver 05 - Collapse

Titel: Samuel Carver 05 - Collapse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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können die Sanitäter dann eine komplette Leiche auf die Bahre heben? Die hätte zerfetzt sein müssen.«
    Razzaq runzelte die Stirn. »Stimmt. So eine Explosion kann aber leicht abgelenkt oder abgeschirmt werden. Ein Tischbein hat Hitler vor Stauffenbergs Bombe gerettet.«
    »Ich weiß. Trotzdem wird mir wohler sein, wenn ich einen Sprecher vor einem Krankenhaus stehen sehe, der sagt, wie tragisch es ist, dass ich das Zeitliche gesegnet habe.«
    Das SAS-Team hatte sich in zwei Vierergruppen geteilt, die sich jetzt der Vorder- und der Rückseite des Hauses näherten. Die Beobachtung des Grundstücks mit hochempfindlichen Mikrofonen und Wärmebildkameras hatte zwei Männer in dem Raum ausgemacht, den Zorn vermutlich als Arbeitszimmer benutzte. Sie saßen noch dort, als die Soldaten das Gebäude erreichten und sich gegen die Außenmauer drückten. Sie würden nicht durch die Türen eindringen. Das war nicht nötig. Denn gleichzeitig hatten sie Sprengschnur, derenDruckwelle von Gummischläuchen voll Wasser gedämmt und gelenkt wurde, an der Hauswand platziert. Auf ein Signal hin würde die Sprengschnur detonieren. Noch ehe sich der Rauch verzogen hätte, wären die Soldaten im Haus und würden auf die Zielperson zurennen.
    Zorn ging die Nachrichtenreportage in Gedanken noch einmal durch. Die Widersprüche machten ihn kribbelig wie ein Juckreiz, der sich nicht stillen ließ. »Dieser Rettungswagen … Wir sollen glauben, dass er zufällig in der Gegend war und nichts Besseres zu tun hatte? Nein, das ist unmöglich.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«, fragte Razzaq.
    »Dass der ganze Überfall vielleicht vorgetäuscht war. Carver könnte Sie betrogen haben. Entweder das, oder die Briten sind ihm auf die Schliche gekommen.«
    »Das würde bedeuten, sie wissen, dass nicht Sie in dem Wagen saßen.«
    »Nicht unbedingt. Sie könnten eine Verbindung zu Rosconway gezogen haben.«
    »Unmöglich! Wie denn?«
    »Das weiß ich nicht. Aber wenn, dann hätten sie jede Menge Gründe, mich festzunehmen.«
    Razzaq erwiderte nichts darauf. Er hörte gar nicht mehr zu, sondern starrte auf einen von Zorns Bildschirmen. Darauf liefen die Aufnahmen der Überwachungskameras. Männer im schwarzen Kampfanzug und Helm befestigten etwas an einer Hauswand. Es folgte ein greller Lichtblitz, dann verschwand das Bild im Schneetreiben einer Störung.
    »Sie sind gerade eingetroffen«, sagte Ahmad Razzaq.
    Moderne Sprengsätze sind sehr präzise. Die Sprengschnur erzeugte Lärm, Erschütterung und Überraschung und rief genaudie Schreckstarre hervor, die sich ein Sturmtrupp wünscht. Und sie machte ein so ordentliches Loch wie ein Laserstrahl in eine Stahlplatte. Die SAS-Soldaten stürmten mit schussbereiter Waffe hindurch. Sie brauchten nur Sekunden, um vom Einstiegspunkt zu Zorns Arbeitszimmer zu gelangen, und dort angekommen traten sie die Tür ein.
    Acht schwer bewaffnete Männer der Special Forces, deren Gesichter hinter Balaklavas, Schutzbrillen und Helmen verborgen waren, stürmten brüllend in Zorns Arbeitszimmer und stießen dort auf den Gärtner und seinen Gehilfen, die hinter einem Ledersofa hockten, während auf dem Flachbildfernseher die Tennisübertragung aus Wimbledon lief.
    »Mr Zorn hat gesagt, wir dürfen das«, erklärte der Gärtner ängstlich und hob die Hände.
    »Ehrlich«, bekräftigte sein Gehilfe.
    Zorn hatte zugesehen, wie der SAS eingedrungen war. »Jetzt wissen wir also Bescheid«, sagte er. »Sie sind hinter mir her. Aber meine Güte, wissen diese Trottel nicht, wie viel Geld ich habe? Und können die sich nicht denken, was das heißt? Jeder, der Milliarden auf der Bank hat, würde das kommen sehen. Und es ist sonnenklar, dass er sich mehr als ein Haus leisten kann.«

79
    Parkview Hospital
    Der Mann, der Malachi Zorns Gesicht hatte, sah sich benommen um und versuchte zu begreifen, wo er war und was für Leute ihn vom Fußende des Bettes her anstarrten. Einer davon, der aus dem Nahen Osten zu stammen schien, löste sich aus der Gruppe und kam näher. »Hallo. Ich bin Dr. Assim. Keine Sorge, Sie sind in einem Krankenhaus und nicht in Lebensgefahr. Können Sie mir sagen, wer Sie sind?«
    Der Mann runzelte die Stirn und kniff die Augen zusammen, während er seine fünf Sinne zusammennahm, dann antwortete er: »Mein Name ist Malachi Zorn.«
    Assim lächelte. »Schon gut. Sie müssen niemandem mehr etwas vormachen. Wir wissen, dass Sie nicht Mr Zorn sind. Wer sind Sie wirklich?« Der Mann bekam Angst. Sein Schreck war so groß,

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