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Samuel Carver 05 - Collapse

Samuel Carver 05 - Collapse

Titel: Samuel Carver 05 - Collapse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Papier oder in Dateien gesucht. Dann hätten sie Polizisten geschickt oder vielleicht ein paar Schnüffler vom MI5. Da sie aber Special Forces hingeschickt haben, muss es ihnen um meine Person gegangen sein, und sie waren bereit, Gewalt anzuwenden.«
    »Das klingt einleuchtend«, räumte Razzaq ein. »Es ist aber auch denkbar, dass sie beim Betreten des Hauses mit Widerstand gerechnet haben, von meiner Seite zum Beispiel.«
    Zorn grinste. »Nein, Ahmad. So dumm wären Sie nicht. Sie hätten sie vorher angerufen und einen Deal angeboten.«
    Razzaq lachte schallend. »Ich werde das nicht mal zum Schein abstreiten. Sie kennen mich zu gut.«
    »Also zurück zu Mr Drinkwater. Nehmen wir an, er ist am Leben und die Briten haben ihn. Was können wir sicher daraus schließen?«
    Razzaq schmunzelte. »Dass sie Sie straflos umbringen können.«
    Zorn war durch Razzaqs Belustigung nicht im Geringsten gekränkt. »Genau! Und warum können sie das?«
    »Weil sie der Welt Drinkwater als Malachi Zorn präsentieren können.«
    »Richtig. Hervorragend. Jetzt betrachten Sie es mal vomStandpunkt der Briten. Wenn die genauso darüber nachdenken wie wir –«
    »Tun sie vielleicht nicht. Vielleicht sind sie nicht so schlau.«
    »Ihre Politiker vielleicht nicht«, räumte Zorn ein. »Aber Sie glauben doch nicht im Ernst, dass in ihren Geheimdienstkreisen niemand sieht, was sich daraus ergibt?«
    »Da wird das sicher jemand sehen. Und wenn Carver entdecken konnte, dass Sie ein Double benutzen, dann hat er vielleicht auch begriffen, dass er den echten Mr Zorn jetzt straffrei töten kann. Wenn er das will, natürlich. Für einen Mann, der sein Geld mit Auftragsmorden verdient, ist Mr Carver überraschend wählerisch hinsichtlich der Zielpersonen.«
    »Es könnte sein, dass ihm keine Wahl bleibt«, stellte Zorn heraus. »Sie haben ihn mittels Erpressung rekrutiert. Was könnte die Briten hindern, dasselbe zu tun? Aber eigentlich mache ich mir deswegen keine Sorgen. Ich hatte immer vor, zu verschwinden, wenn das alles vorbei ist, aber …«
    »… aber es gibt noch eine andere Möglichkeit«, sagte Carver.
    Er, Grantham und Young hatten eines der Behandlungszimmer des Krankenhauses mit Beschlag belegt. Grantham hatte sich sofort hinter den Schreibtisch gesetzt, auf den Platz des Arztes. Carver und Young saßen auf den Stühlen davor wie Patienten. Grantham hatte gerade die Stärke ihrer Position hervorgehoben. »Dieser Drinkwater ist unser Ass im Ärmel«, sagte er. »Um die Frau und die Kinder muss man sich natürlich ein bisschen kümmern. Vielleicht kann ich die Amerikaner überzeugen, sie in ein Zeugenschutzprogramm zu stecken. Ihnen neue Namen zu geben. Sie irgendwo leben zu lassen, wo sie keiner aufspüren kann. Wir können nicht riskieren, dass die Dame auf unseren neuen Mr Zorn zeigt und sagt, das ist mein Göttergatte.«
    »Dann ist da noch das ganze Problem mit Drinkwaters Krebs«, gab Carver zu bedenken. »Wenn er wirklich in ein paar Monaten tot ist, dann ist der Vorteil von begrenzter Dauer. Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, die Sache zu regeln.«
    »Welche?«, fragte Young und fürchtete die Antwort bereits.
    »Nun, die traditionelle Geheimdienstmethode basiert auf dem Gedanken, dass andere Leute absolut nicht wissen sollen, was er treibt.«
    »Ja, Carver«, sagte Grantham, »darum heißen wir Geheimdienst. Der Name deutet darauf hin.«
    »Richtig, und das macht Sie in einer Hinsicht stark. Aber das schränkt auch die Mittel ein. Es sind nur soundso viele Köpfe, die an einem Problem arbeiten: die Leute direkt unter Ihnen und Verbündete in anderen Diensten, die Sie vertrauenswürdig finden.«
    »Sie scherzen wohl. Ich traue niemandem«, sagte Grantham.
    »Genau. Im Augenblick betrachten Sie Zorn als ein Problem, das Sie und eine Handvoll Leute lösen müssen. Der andere Weg zur Lösung eines Problems ist die völlige Offenheit. Überlassen Sie es jedem, der damit rumspielen will, der es auseinandernehmen oder umbauen will, wie es ihm passt.«
    Youngs schlimmste Befürchtung bestätigte sich. »Es tut mir leid, Carver, aber schlagen Sie ernsthaft vor, wir sollen das größte Staatsgeheimnis öffentlich machen und Hinz und Kunz zur Problemlösung vorlegen?«
    »Nein, ich schlage eine Möglichkeit vor, wie Sie viel effektive Unterstützung gegen Malachi Zorn bekommen können.«

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    »Es ist wirklich ganz einfach«, sagte Carver. »Falls Sie es nicht bemerkt haben, Zorn versucht das größte Ding der Geschichte zu drehen.

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