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Samuel Carver 05 - Collapse

Samuel Carver 05 - Collapse

Titel: Samuel Carver 05 - Collapse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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aufgestellt. Seit acht heute Morgen kommt keiner mehr näher als eine Meile an die Raffinerie heran.«
    »Es gibt also quasi eine Pufferzone?«
    »Klar. Ich zeige es Ihnen …« Holloway ging zu einer großen, gerahmten Karte an der Wand, die die Fabrikanlage und die nähere Umgebung umfasste. Die Raffinerie stand auf einer Landzunge. Die Straßennamen ließen den amerikanischen Ursprung des Mutterunternehmens erkennen: First, Second, Third und Fourth Avenues kreuzten die Refinery Street, die State Street und den Ocean Drive.
    »Wie Sie sehen können«, sagte Holloway, »verlaufen zwei Drittel des Außenzauns direkt am Meer entlang, und uns gehört das Land zwischen den äußersten Vorratstanks und dem Wasser. Der Küstenstreifen ist ziemlich felsig. Da geht es meistdreißig bis fünfzig Fuß in die Tiefe. Ich lasse das Kliff da patrouillieren, und es sind auch ein paar Boote draußen, die den Abschnitt beobachten. Ansonsten gehört uns noch ein sieben- bis achthundert Meter breiter Streifen Land rings um den Begrenzungszaun.« Er fuhr mit dem Finger die entsprechende Linie entlang. »Diesen Bereich haben wir vorher abgesucht. Wenn sich da jemand aufhalten sollte, dann hat er sich verdammt gut versteckt.«
    Zum ersten Mal, seit sie angekommen waren, ließ Carver sich vernehmen. »Sie patrouillieren aber nicht außerhalb des firmeneigenen Geländes?«
    Holloway seufzte ärgerlich. »Sehen Sie, alles hat seine Grenzen. Mir ist die Sache von oben aufgehalst worden, und ich tue mein Bestes.« Er sah auf die Uhr. »Scheiße! Die VIPs müssen jede Minute hier sein, und ich muss zusehen, dass alles fertig ist. Einer der Minister will vor der Presse die Eröffnungsrede halten, und seine Mitarbeiter sagen, er muss direkt neben den Destillationskolonnen stehen. Sie wollen eindrucksvolle Bilder fürs Fernsehen. Darf ich die Herren darum jetzt allein lassen … Damit Sie selbst auch tun können, was Sie vorhaben?«
    »Ich denke, wir werden uns Ihnen anschließen, wenn Sie nichts dagegen haben«, sagte Tyrrell. »Kommen Sie, Sergeant … Jenkins?«
    »Geben Sie mir eine Minute«, sagte Carver. »Ich möchte nur noch einen Blick auf die Karte werfen.«
    Als die anderen hinausgingen, sah er sich die Anlage und das Umland genauer an. Warum machte Zorn solchen Wind um Umweltterrorismus? Wusste er etwas, das allen anderen bisher entgangen war? Hatte er vielleicht Hinweise auf einen geplanten Anschlag bekommen? »Na gut«, dachte Carver, um den Gedanken weiterzuspinnen. »Angenommen, er willeinen Anschlag auf eine Raffinerie verüben – zum Beispiel auf diese –, was würde er tun?«
    Eine Option wäre es, von der Seeseite zu kommen. Carver würde an Holloways Booten und Fußpatrouillen ohne große Schwierigkeiten vorbeigelangen. Er hatte einmal die amerikanische Küstenwache und den Secret Service gleichzeitig überlistet und das am Strand gelegene Feriendomizil des Präsidenten überfallen. Doch da war das Ziel eine Einzelperson gewesen, keine gigantische Industrieanlage. Wie viel Schaden konnte man hier anrichten? Die Sprengstoffmenge, die sich eine Steilküste hochschleppen ließ, war begrenzt. Ein paar gut platzierte C4-Ladungen würden zweifellos einen Mordsknall geben, aber ernsthaften, langfristigen Schaden, der als unüberhörbare Botschaft taugte, könnten sie nicht verursachen. Dafür wäre wesentlich mehr Sprengstoff nötig, und das bedeutete irgendeine Art des Transports entweder über Land oder durch die Luft.
    Wenn allerdings jemand mit einem Todesflug in eine Ölraffinerie oder ein Kernkraftwerk den 9. September wiederholen wollte, dann konnte Carver nicht viel dagegen tun. Aber wie stand es mit einer Autobombe? Die müsste erst mal an den Straßensperren vorbeigeschmuggelt werden. Und auch wenn ein Lkw eine beträchtliche Menge Sprengstoff fassen konnte, bliebe der auf eine Stelle konzentriert und würde ein sehr großes Loch machen. Die Raffinerie erstreckte sich jedoch über ein riesiges Gelände. Eine einzelne Bombe würde sie ganz sicher überstehen.
    Nein, um solch ein Ziel anzugreifen, brauchte man etwas Spektakuläreres und sollte mehr als einmal treffen. Ihm kam ein Schwarzweißfilm aus dem Zweiten Weltkrieg in den Sinn – auf Lkws montierte sowjetische Raketenwerfer, welche die deutschen Linien beschossen. Wie viele andere russischeWaffen waren sie sehr einfach konstruiert, sehr brutal und sehr leicht nachzubauen gewesen.
    Er blickte wieder auf die Karte. Wenn er einen Raketenwerfer hätte, wo würde er den

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