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Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Titel: Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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unterwegs waren. Drei weitere Schüler bekamen beim Betreten der Halle einen Streich über die Schienbeine.
    »Die Kampfkünste beginnen und enden nicht am Eingang der Übungshalle!«, schimpfte der Sensei, als der letzte Schüler sich hastig neben die anderen Jungen und Mädchen gekniet hatte. »Jedes Mal wenn ihr die Halle betretet, verbeugt ihr euch mit erhobenem Schwert. Wer trödelt, krumm dasitzt oder nicht aufpasst, bekommt mein Bambusschwert zu spüren!«
    Sofort strafften sich die Schüler. Keiner wollte krumm dasitzen. Sensei Hosokawa ging an der Reihe entlang und musterte die künftigen Samurai eingehend. Bei Jack blieb er stehen.
    Jack blickte zu ihm auf. Hosokawa schien zu überlegen.
    »Wie ich von Sensei Masamoto höre, hast du mit einem Übungsschwert gegen einen Ninja gekämpft und ihn besiegt«, begann er. »Stimmt das?«
    »Hm … hai … schon …«
    »Hai, Sensei!« , brüllte Hosokawa.
    Jack entschuldigte sich und verbeugte sich noch tiefer. Idiot! Er hatte vergessen, wie man sich verhielt, wenn man von einer Person höheren Ranges angesprochen wurde. »Hai, Sensei. Ich habe Yamato geholfen …«
    »Ausgezeichnet«, fiel der Sensei ihm ins Wort. »Hattest du Angst?«
    Jack wusste nicht, was für eine Antwort Hosokawa erwartete. Verstohlen blickte er die Reihe der Schüler entlang. Sie starrten ihn alle mit offenen Mündern an. Sollte er zugeben, dass er schreckliche Angst gehabt hatte? Dass er geglaubt hatte, der Ninja werde ihn mit seinem Schwert töten?
    Jack sah, dass Kazuki höhnisch grinste und offenbar nur darauf wartete, dass der Gaijin vor allen Schülern seine Angst zugab. Dann begegnete er Akikos Blick. Sie nickte stumm. Sag die Wahrheit.
    » Hai, Sensei«, sagte Jack leise.
    Hosokawa nickte ebenfalls. »Zu Recht. Man sollte Angst haben, wenn man einem Ninja gegenübersteht.«
    Jack atmete erleichtert aus und der Sensei kehrte entlang der Reihe zurück.
    »Mut ist nicht Abwesenheit von Angst, sondern die Einsicht, dass etwas anderes wichtiger ist. 6 Jack hat seine Treue zu Yamato über seine Angst gestellt. Eine für einen Samurai vorbildliche Einstellung.«
    Jack strahlte vor Stolz über das unerwartete Lob und bemerkte Kazukis verärgerten Blick.
    »Jack hat Mut gezeigt, seine Angst überwunden und damit seinen Gegner besiegt«, fuhr Sensei Hosokawa fort. »Ein schönes Beispiel für die erste Unterrichtsstunde in …«
    Er brach mitten im Satz ab. Nobu eilte über den Hof. Er hatte sich zum Unterricht verspätet. Beim Laufen richtete er noch seinen Kimono. Das Schwert hatte er sich ungeschickt unter die Achsel geklemmt. Der Sensei ging zur Tür und wartete.
    Alle Schüler wussten, was jetzt kam. Nobu rannte weiter. Er schien nichts von der unvermeidlichen Strafe zu ahnen.
    »Au!«
    Sensei Hosokawa hatte ihm so heftig über beide Schienbeine geschlagen, dass Nobu der Länge nach hinfiel. Sein Schwert flog polternd über den Holzboden. Von einigen Schülern war ersticktes Lachen zu hören, doch Sensei Hosokawa brachte sie mit einem strengen Blick zum Schweigen.
    »Steh auf!«, befahl er. »Komm nie wieder zu spät zu meinem Unterricht und vor allem nicht in diesem Zustand.« Er versetzte Nobu einen heftigen Tritt.
    Nobu sah aus, als wollte er vor Scham gleich explodieren. Er rappelte sich auf und eilte unter ständigen Verbeugungen zu den anderen Schülern.
    »Gut, da jetzt alle anwesend sind, können wir mit dem Unterricht beginnen. Nehmt eure Schwerter in die Hand und stellt euch in drei Reihen auf. Lasst jeweils so viel Platz, dass sich jeder von euch mit dem Schwert ungehindert bewegen kann.«
    Die Schüler verbeugten sich, standen auf und bildeten drei unordentliche Reihen.
    »Was ist das?«, brüllte Hosokawa. »Zehn Liegestütze für alle! Du zählst, Kazuki!«
    Alle gingen wieder nach unten und begannen mit der Strafübung.
    »Eins! Zwei! Drei! Vier! Fünf! …«
    »Wenn ich das nächste Mal sage ›in Reihen aufstellen‹, beeilt ihr euch gefälligst! Und bildet gerade Reihen!«
    Jacks Arme zitterten ein wenig vor Anstrengung, doch er hatte aufgrund der zwei Jahre, die er die Takelage hinauf- und hinuntergeklettert war, genügend Kraft, sodass er trotz der Folter vom Vorabend nicht in Schweiß ausbrach. Einige Schüler ließen jedoch ein paar Liegestütze aus, andere gaben sogar ganz auf. Kazuki zählte unbeeindruckt weiter. Er war nicht einmal außer Atem.
    »… Acht! Neun! Zehn!«
    »Jetzt in Reihen aufstellen!«
    Alle sprangen auf und eilten an ihre Plätze.
    »Schon

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