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Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Titel: Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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der Gürtel des Orion, der Große Wagen, der Stern Bellatrix …
    Plötzlich tauchte Kazuki vor ihm auf und versperrte ihm den Weg.
    »Wohin willst du denn, Gaijin?«
    »Ins Bett, Kazuki, wie alle anderen auch«, erwiderte Jack und wollte an ihm vorbeigehen.
    »Wer hat dir erlaubt, meinen Namen in den Mund zu nehmen, Gaijin?«, fragte Kazuki böse und schubste Jack ein Stück zurück.
    Jack stolperte und prallte gegen den beträchtlichen Bauch eines anderen Jungen, der hinter ihn getreten war.
    »Jetzt hast du Nobu auch noch beleidigt und musst dich bei uns beiden entschuldigen.«
    »Wofür denn?«, rief Jack und versuchte noch einmal an Kazuki vorbeizukommen. Doch Nobu, ein Koloss wie ein Sumo-Ringer, ließ ihn nicht durch.
    »Wie unhöflich!«, sagte Kazuki drohend. »Du willst dich nicht entschuldigen? Dafür musst du bestraft werden.«
    Jack hörte, wie Nobu knackend an seinen Fingern zog, als mache er sich bereit zuzuschlagen, aber Jack ließ sich nicht einschüchtern.
    »Das traust du dich nicht!«, rief er trotzig.
    Er sah über Kazukis Schulter. Akiko, Yamato und die anderen waren bereits in der Halle der Löwen verschwunden. Sein Mut sank.
    »Da ist niemand mehr, Gaijin«, höhnte Kazuki. »Du stehst nicht immer unter Masamotos Schutz. Außerdem, wer würde einem Gaijin glauben?«
    Er streckte blitzschnell die Hand aus, packte Jack am linken Handgelenk und verdrehte es. Schmerzen schossen durch den Arm. Jack fiel auf die Knie und versuchte aufgeregt sich dem Griff zu entwinden.
    »Zuerst entschuldigst du dich, dass du mir meinen Platz weggenommen hast. Zweitens hast du mich vor meinen Freunden beschimpft. Drittens hast du mich schwer beleidigt, indem du mit deinen Stäbchen auf mich gezeigt hast. Also, entschuldige dich!« Kazuki drehte Jacks Handgelenk mit jedem Satz ein Stück weiter. Die Schmerzen im Arm wurden immer stärker.
    »Entschuldige dich, Gaijin!«
    »Fahr zur Hölle!« , schimpfte Jack auf Englisch.
    »Was hast du gesagt?«, fragte Kazuki verwirrt. »Pass bloß auf, Gaijin. Du willst dich doch vor Beginn der Ausbildung nicht verletzen, oder?«
    Er verstärkte den Druck noch ein wenig mehr. Die Schmerzen drohten Jack zu überwältigen und er beugte sich vornüber, bis er mit dem Gesicht den Boden berührte. Kazuki drückte den Arm noch weiter nach oben, sodass sich Jacks Gesicht tief in den Dreck grub.
    »Schmecken dir die Würmer, Gaijin?«, spottete Kazuki. »Etwas anderes hast du auch gar nicht verdient. Gaijin dürfen nicht in die Geheimnisse unserer Kampfkünste eingeweiht werden. Du gehörst nicht hierher. Geh wieder nach Hause, Gaijin!«
    Er bog Jacks Arm noch einige Zentimeter weiter und Jack spürte, dass die Knochen gleich brechen würden.
    »Sensei!«, warnte Nobu.
    Kazuki sprang auf und ließ Jack los.
    »Ein anderes Mal, Gaijin!«
    Sie liefen um die Ecke der Schmetterlingshalle und waren verschwunden.
    Jack blieb liegen und hielt sich den Arm. Er dachte an Kazukis letzte Worte – »Ein anderes Mal, Gaijin!« – und zitterte. Drachenauge hatte dieselbe unheilvolle Drohung ausgestoßen.
    Die Schmerzen ließen nach und er bewegte den Arm vorsichtig. Der Arm war nicht gebrochen, tat aber bei der kleinsten Bewegung höllisch weh. Jack bettete ihn vorsichtig auf die Brust.
    Sensei Yamada kam mit schlurfenden Schritten näher. Er stützte sich auf einen Spazierstock aus Bambus und sah auf Jack hinunter, als betrachte er ein Insekt mit einem gebrochenen Flügel.
    »Damit andere über dich gehen, musst du zuerst liegen« 5 , sagte er ungerührt und setzte seinen Weg über den Hof zu den Schlafunterkünften fort.
    »Was soll das heißen?«, rief Jack ihm nach, aber der alte Lehrer antwortete nicht. Die einzige Antwort war das über den steinernen Hof hallende, leiser werdende Klacken seines Spazierstocks.
    5 »Damit andere über dich gehen, musst du zuerst liegen.« Brian Weir, urspüngliche Quelle unbekannt, keine Hinweise auf Veröffentlichung

26
Das Schwert besiegen
    »Au!«
    Jack rieb sich die Schienbeine und hinkte in den Butokuden. Er legte sein Übungsschwert zu den Schwertern der anderen Schüler am Rand der Halle und kniete vorsichtig neben Yamato.
    Akiko betrat die Halle zusammen mit Kiku und verbeugte sich.
    Saburo eilte hinter ihnen herein.
    »Au!«, schrie er.
    Sensei Hosokawa stand am Eingang und schwang sein Bambusschwert. Prüfend blickte er den Schülern entgegen, die über den Hof zur Übungshalle und zum ersten Unterricht des Tages – einer Stunde im Schwertkampf –

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