Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Titel: Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
Vom Netzwerk:
besser. Haltet das Schwert als Erstes einfach in den Händen.«
    Jack nahm sein Schwert in beide Hände und hob es an, bis er es genauso hielt, wie Yamato es ihm in Toba gezeigt hatte.
    »Wo ist dein Schwert?«, fragte Hosokawa plötzlich einen kleinen, an eine Maus erinnernden Jungen, der ganz still hinter der letzten Reihe stand.
    »Ich habe es in der Halle der Löwen vergessen, Sensei«, sagte er ängstlich.
    »Wie heißt du?«
    »Yori, Sensei.«
    »Nun, Yori-kun, was für ein Samurai wird aus dir werden?«, fragte Hosokawa empört.
    »Ich weiß es nicht, Sensei.«
    »Ich sage es dir – ein toter. Hol dir ein Ersatzschwert von der Waffenwand.«
    Yori lief hastig durch den Saal und holte sich ein Schwert. An der holzgetäfelten Wand hingen jede Menge Waffen – Schwerter, Messer, Speere, Stöcke und ein halbes Dutzend Kampfgeräte, die Jack nicht kannte.
    »Ich erwarte zunächst nur, dass ihr ein Gefühl für das Übungsschwert bekommt. Haltet es, spürt sein Gewicht, seine Form und seinen Schwerpunkt. Lasst es um euch kreisen – aber ohne die Wände, den Boden oder einen Mitschüler zu treffen!«
    Jack verlagerte das Gewicht seines Schwerts von einer Hand in die andere. Er führte einige grundlegende Schläge aus und drehte sich dann um sich selbst, hielt das Schwert hoch und schwang es in einem großen Bogen über seinem Kopf. Saburo tat dasselbe, passte aber nicht auf und traf einen anderen Schüler am Hinterkopf.
    »Ich sagte, ohne jemanden zu treffen!«, rief Hosokawa und schlug Saburo sein Bambusschwert über die Schienbeine. »Das Schwert ist die Verlängerung eures Arms. Ihr müsst instinktiv und zu jeder Zeit wissen, wo seine Spitze ist, wie weit die Klinge reicht und wo es sich im Verhältnis zu eurem Körper befindet.«
    Ohne Vorwarnung hob er sein Bambusschwert, schlug damit blitzschnell nach Yamatos Kopf und hielt es einen Millimeter vor Yamatos Nase an. Yamato zuckte erschrocken zusammen und schluckte aufgeregt.
    »Was nützt einem die Kraft, wenn man sie nicht beherrscht?«, sagte Hosokawa und senkte die Waffe. »Haltet eure Schwerter jetzt vor euch. Beide Arme sind gerade ausgestreckt, die Waffe liegt waagerecht auf den Handkanten.«
    Jack streckte die Arme aus und spürte, wie das Gewicht des Schwerts seine Hände ein wenig nach unten drückte. So schwer ist das nicht, dachte er.
    »Haltet das Schwert so lange, bis ich sage, dass ihr aufhören könnt.«
    Sensei Hosokawa ging wie in Gedanken versunken die Halle auf und ab und die Schüler streckten wie eine versteinerte Armee die Arme mit den daraufliegenden Schwertern aus und warteten auf den Befehl zum Aufhören.
    Die ersten Arme begannen zu zittern und Kiku, zwei Plätze neben Jack, ließ ihr Schwert ein wenig sinken.
    »Habe ich gesagt, ihr könnt die Arme senken?«, bellte Hosokawa.
    Kiku hob die Arme sofort wieder. Ihr Gesicht war vor Anstrengung verzerrt.
    Einige Minuten später hatte ein Mädchen in der äußersten Ecke keine Kraft mehr und ließ sein Schwert fallen.
    »Aufgegeben?«, fragte Hosokawa. »Setz dich auf die Seite. Wer ist der Nächste?«
    Sofort gaben einige weitere Schüler auf, darunter Kiku und Yori. Akiko war die Anstrengung inzwischen anzumerken, Jack dagegen fühlte sich noch ganz frisch.
    Erneut senkten fünf Schüler keuchend die Arme und gingen an den Rand des Übungsbereichs.
    Saburo gab zur gleichen Zeit auf wie Nobu.
    »So leicht gebt ihr euch geschlagen?« Hosokawa klang verächtlich.
    »Verzeihung, Sensei?«, fragte Saburo ehrerbietig und rieb sich die schmerzenden Arme.
    »Ja?«
    »Was ist der Zweck dieser Übung?«
    »Der Zweck?« Hosokawa sah den Jungen ungläubig an. »Ich dachte, das liege auf der Hand. Wenn dein eigenes Schwert dich in deinen Händen besiegt, wie kannst du dann hoffen, je einen Gegner zu besiegen?«
    Durch diese Worte über den Sinn der Übung aufgeklärt, verdoppelten die noch stehenden Schüler ihre Kräfte. Sie wollten den Sensei in der ersten Unterrichtsstunde beeindrucken und ertrugen ihre Schmerzen stumm.
    Doch wenige Minuten später gaben zwei weitere Schüler auf. Jetzt standen nur noch fünf – Jack, Kazuki, Yamato, Akiko und Emi, ein vornehm gekleidetes, aber hochmütiges Mädchen und, wie Jack erfahren hatte, die älteste Tochter des Geldgebers der Schule, Daimy ō Takatomi.
    Akikos Arme fingen heftig zu zittern an, aber sie schien entschlossen, Emi zu schlagen. Doch Emi hatte noch mehr Kraft. Trotz der Anstrengung grinste sie Akiko herausfordernd an. Auch sie wollte offenbar

Weitere Kostenlose Bücher