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Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Titel: Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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nicht das Gesicht verlieren. Akiko begann flach zu atmen und hielt ihre Arme nur noch durch Willenskraft hoch. Jack sah aus den Augenwinkeln, dass Emis Arme langsam tiefer sanken. Doch dann verließen auch Akiko die letzten Kräfte und sie legte ihr Schwert nieder.
    Im nächsten Augenblick gab auch Emi auf.
    »Ausgezeichnet«, bemerkte Hosokawa. »Du hast einen starken Kampfwillen gezeigt, Emi-chan. Meine Hochachtung.«
    Die Mädchen gingen zum Rand, um sich zu setzen. Unterwegs rempelte Emi Akiko mit triumphierender Miene an. Jack sah, wie Akiko den Blick gereizt erwiderte. Am liebsten hätte sie Emi mit einigen heftigen Worten zurechtgewiesen, doch sie beherrschte sich und verbeugte sich nur höflich.
    »Es sind noch drei tapfere Krieger übrig«, verkündete Hosokawa. » Kohai , es geht jetzt nicht mehr um Muskeln oder Ausdauer, sondern um Willenskraft. Darum, ob der Geist stärker ist als der Körper. Ihr erkundet die Grenzen eurer Leistungsfähigkeit.«
    Yamato zitterte inzwischen wie ein Baum im Sturm. Auch Jack wusste, dass er nicht mehr lange durchhalten würde, aber für ihn zählte nur, dass er selbst länger durchhielt als Kazuki.
    Doch Kazuki stand unbewegt da wie ein Fels.
    Wenig später versagten Yamatos Arme den Dienst und er musste sich zu den anderen an den Rand des Übungsbereichs setzen.
    Jetzt kämpften nur noch Jack und Kazuki – nicht nur gegeneinander, sondern auch gegen sich selbst.
    Kazukis Arme zitterten plötzlich unter dem Gewicht seines Schwerts.
    »Kazuki!«, feuerte Nobu ihn an und einige weitere Schüler fielen sofort ein. »Kazuki! Kazuki! Kazuki!«
    Kazuki fühlte neue Kraft und das Zittern seiner Arme ließ nach. Siegesgewiss sah er Jack an.
    Dann rief plötzlich Saburo »Los, Jack!« Und Akiko, Yamato und Kiku nahmen den Ruf auf. »Jack, Jack, Jack!«
    Die beiden Jungen in der Mitte des Butokuden kämpften in einem unsichtbaren Krieg und ihre Armeen feuerten sie von der Seite an.
    Jack dankte Gott für die unzähligen Stunden, die er als Mastaffe in der Takelage der Alexandria verbracht hatte. Er war es gewöhnt, sich bei Wind, Regen oder Schnee stundenlang mit den Armen irgendwo festzuhalten.
    Doch er kannte seine Grenzen und wusste, dass er nicht mehr lange durchhalten konnte. Noch eine Minute, dann hatte er endgültig keine Kraft mehr in den Armen.
    Kazuki dagegen stand wieder bewegungslos da wie ein Fels.
    6 »Mut ist nicht Abwesenheit von Angst, sondern die Einsicht, dass etwas anderes wichtiger ist.« Aus: No Peaceful Warriors! , in: Gnosis: A Journal of the Western Inner Traditions , © 1991 Ambrose Hollingworth Redmoon, geborener James Neil Hollingworth

27
Ein Grund zu üben
    Eine einzelne Schweißperle lief an Kazukis Gesicht hinunter und seine Arme begannen erneut zu zittern.
    Mehr Ansporn brauchte Jack nicht. Kazuki stand kurz vor dem Aufgeben.
    »Jack! Jack! Jack!«, riefen seine Anhänger unermüdlich im Chor.
    »Kazuki! Kazuki! Kazuki!«
    Nein, er würde sich Kazuki nicht geschlagen geben! Und auch nicht dem Schwert. Er sah, wie Akiko ihm von der Seite die Daumen drückte, und kämpfte gegen das Schwert in seinen Händen. Er biss die Zähne zusammen, schloss die Augen und konzentrierte sich auf seine allerletzten Kräfte.
    Plötzlich durchströmte ihn eine merkwürdige Energie, als sei ein Damm gebrochen. Eine unendliche Leere umfing ihn. Eine Leere, in der seine Arme schwerelos und beinahe gefühllos waren.
    Ein Schwert fiel mit lautem Poltern zu Boden. Lärmender Applaus brach los und nur noch sein Name wurde gerufen.
    »Jack! Jack! Jack!«
    »Gut gemacht, Jack-kun«, sagte Sensei Hosokawa. »Du hast das Schwert besiegt.«
    Jack öffnete die Augen. Kazuki schäumte. Seine Arme hingen schlaff an ihm herunter, sein Schwert lag auf dem Boden.
    Unendlich erleichtert senkte Jack nun auch seine schmerzenden Arme. Sie waren bleiern schwer, aber er hatte gewonnen. Er hatte Kazuki vor aller Augen geschlagen. Im Hochgefühl seines Triumphes verbeugte er sich vor Kazuki.
    Und Kazuki musste, gefangen in der Etikette, Jacks Sieg durch eine noch tiefere Verbeugung anerkennen.
    Beim Mittagessen setzten sich Akiko, Yamato, Kiku und Saburo wieder zu Jack an den Tisch am unteren Ende der Halle der Schmetterlinge. Kazuki saß wie zu einer Salzsäule erstarrt am Tisch gegenüber und musterte Jack mit einem mörderischen Blick. Die Versuche Nobus und Emis, ihn aufzuheitern, beachtete er nicht.
    Saburo löcherte Jack mit Fragen. »Wie hast du das geschafft, Jack? Deine Arme sanken

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