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Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Titel: Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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schärfer und brannte in der Kehle. Jack hustete.
    »Wie findest du ihn?«, fragte Saburo eifrig.
    »Nicht ganz so stark wie den Schnaps auf dem Schiff, aber ich bleibe trotzdem lieber bei Wasser, wenn du nichts dagegen hast.«
    Saburo zuckte mit den Schultern und leerte den Becher auf einen Zug. Dann brachte er ihn zurück, kam aber mit dem erneut gefüllten Becher wieder. Diesmal bot er ihn den Mädchen an.
    »Du weißt doch, dass wir keinen Sake trinken dürfen, Saburo«, schimpfte Kiku.
    Saburo überhörte ihre Bemerkung und trank den ganzen Becher in kleinen Schlucken genüsslich allein.
    Sie saßen den Rest des Tages unter dem Baum und tauchten hin und wieder die Zehen in das kalte Wasser des Kamogawa. Saburo ließ sich gelegentlich den Becher neu mit Sake füllen.
    Die Sonne ging langsam unter, Papierlaternen wurden angezündet und in die Äste der Kirschbäume gehängt. Sie schwebten wie leuchtende Früchte über den Wegen. Es wurde dunkel und sie mussten zur Schule zurückkehren.
    »Was sagst du zur Kirschblüte, Jack?«, fragte Akiko.
    »Schön, aber kurz, wie das Leben«, sagte Jack in Erinnerung an Uekiyas Worte.
    »Nein, vergänglich wie die Schönheit einer Frau!«, platzte Saburo heraus, dem der viele Sake zu Kopf gestiegen war. Er versuchte aufzustehen, doch seine Beine wollten ihn nicht tragen. Kiku und Yori stützten ihn.
    »Ja, Jack, wie das Leben«, stimmte Akiko zu, ohne den betrunkenen Saburo zu beachten. »Du fängst wirklich an, wie ein Japaner zu denken.«
    Sie kehrten den Weg am Fluss entlang zurück und die Äste der Kirschbäume bildeten ein märchenhaftes Dach aus Blüten und Laternen. Jack und Akiko gingen voraus, Kiku und Yori folgten ihnen, den betrunkenen Saburo zwischen sich.
    Akiko sah im weichen Schein der Laternen noch schöner aus als sonst. Jack dachte daran, wie er sie vor dem Tempel auf der Landzunge zum ersten Mal gesehen hatte, zusammen mit dem weißen Hengst, der an dem Steinblock angeleint gewesen war. Akiko hatte seit seiner Ankunft in Japan immer zuverlässig zu ihm gehalten – ihn gepflegt, als er Fieber gehabt hatte, ihm geholfen, Japanisch zu lernen, ihn in die japanischen Sitten und Bräuche eingeführt und ihn gegen Kazuki verteidigt. Wie konnte er ihr je vergelten, was sie für ihn getan hatte?
    Er wandte sich ihr zu und wollte etwas sagen, aber die Worte kamen nicht über seine Lippen. Er sah sie nur an.
    Akiko blieb unvermittelt stehen und erwiderte seinen Blick. Ihre schwarzen Augen glänzten im Halbdunkel.
    »He, Gaijin Jack!«, schnarrte eine Stimme. »Was hast du denn hier zu suchen?«
    Jack gefror das Blut in den Adern.

33
Ein Taryu-Jiai
    Kazuki grinste Jack hämisch an.
    »Hast du mich nicht gehört, Gaijin? Ich sagte, was hast du außerhalb der Schule zu suchen?«
    »Lass ihn in Ruhe, Kazuki«, sagte Akiko. »Du hast es versprochen!«
    »Ah, die Gaijinfreundin!«, spottete Kazuki. »Weil er so hilflos ist, der Arme. Brauchst du ein Mädchen, das dich verteidigt, Gaijin? Habt ihr das gehört, Jungs, der Gaijin hat ein Mädchen als Leibwächter!«
    Kazuki schnaubte belustigt und sah sich nach seinen vier Begleitern um. Nobu prustete vor Lachen, sodass sein großer Bauch wackelte. Zwei Jungen, die Jack nicht kannte, johlten. Nur dem vierten Begleiter war entschieden unbehaglich zumute und er schien plötzlich seine Füße sehr interessant zu finden.
    Es war Yamato.
    »Akiko hat dir ja auch einen schönen Tritt verpasst«, entgegnete Jack und einer der anderen Jungen kicherte.
    »Nur weil ich ihr den Rücken zugekehrt hatte«, erwiderte Kazuki barsch. »Aber ich mache mir mehr Sorgen um dich als um mich, Gaijin. Wir beide haben noch eine Rechnung zu begleichen.«
    »Nein!«, rief Akiko. »Ich habe dich gewarnt. Ich sage es Masamoto.«
    »Was sagst du ihm? Dass wir vor einigen Monaten eine kleine Auseinandersetzung in der Buddha-Halle hatten? Das tust du nicht. Dazu ist es zu spät.«
    Kazuki trat drohend einen Schritt auf Jack zu.
    »Du vergisst, dass mein Versprechen nur für das Schulgelände galt, Akiko. Draußen ist der Gaijin Freiwild. Hier hat Masamoto nichts zu bestimmen.«
    »Dann komm doch«, forderte Jack ihn heraus. »Bringen wir es hinter uns.«
    Er hatte die Hänseleien satt, die hinter seinem Rücken geflüstert wurden, die Schikanen im Unterricht und die ewigen Drohungen. Er lebte unter einem ständigen Schatten und würde erst frei sein, wenn er und Kazuki ihr Verhältnis ein für alle Mal geklärt hatten.
    »Ich würde mir das noch mal

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