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Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Titel: Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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unterdessen. Sie feuerten die Cousins an und verspotteten Jack.
    »Hast du denn gar nichts gelernt, Gaijin?«, rief Kazuki höhnisch. »Ein echter Samurai könnte sich aus dieser Lage befreien.«
    »Los, Toru, brich ihm das Genick!«, schrie Nobu.
    Toru verstärkte den Druck auf Jacks Hals und Jack würgte. Doch Torus Arm war seine kleinste Sorge. Raiden stürmte mit erhobenen Fäusten geradewegs auf ihn zu.
    Da seine Arme in dem eisernen Griff Torus gefangen waren, konnte er nur seine Beine zur Verteidigung einsetzen. Er umklammerte Torus Arm mit den Händen, zog daran und bekam kurz Luft. Dann schwang er die Beine in die Luft und führte einen doppelten mae-geri aus, einen Vorwärtstritt. Die Gegenwehr kam vollkommen überraschend. Raiden reagierte den Bruchteil einer Sekunde zu langsam und wurde ins Gesicht getroffen. Er taumelte zurück und hob die Hände an seine eingedrückte, blutende Nase.
    Saburo nutzte diese Gelegenheit und stellte ihm ein Bein. Raiden stolperte und knallte gegen einen Kirschbaum. Der Baum erzitterte. Unter der Wucht des Zusammenstoßes löste sich eine Laterne aus den Ästen und fiel geradewegs auf Torus Kopf.
    Das dünne Gestell zerbrach und die kleine Kerze landete auf den fettigen Haaren des Jungen, die augenblicklich Feuer fingen. Toru ließ Akiko und Jack sofort los, begann wie ein Tanzbär durch die Gegend zu hüpfen und schlug sich in Panik mit den Händen auf den Kopf, um das Feuer zu löschen.
    Saburo, Kiku und Yori brachen angesichts des tanzenden Toru in Gelächter aus, doch ihre Freude war nur von kurzer Dauer.
    Raiden hatte sich in dem allgemeinen Durcheinander wieder aufgerappelt, packte Saburo an den Haaren und riss ihn nach oben, um ihn zu schlagen. Toru, dessen Kopf wie ein Kamin rauchte, griff zornig Akiko und Jack an.
    Aus dem Gerangel war längst tödlicher Ernst geworden. Die Seto-Zwillinge schienen entschlossen, den Kampf mit dem nächsten Angriff zu entscheiden.
    »Yame!«, donnerte eine Stimme mit einer solchen Autorität, dass sogar eine vorbeikommende Gruppe betrunkener Samurai stehen blieb.
    »Was im Namen Buddhas geht hier vor?«, wollte die Stimme wissen.
    Aus der Nacht trat Masamoto. Sein vernarbtes Gesicht wirkte finster. Der zurückweichende Yamato erbleichte und verbeugte sich beschämt, Kazuki und Nobu fielen auf die Knie.
    »Lasst meine Schüler in Ruhe!«, befahl Masamoto und schlug mit der Hand in einem nukite-uchi blitzschnell nach Raidens Nacken.
    Masamotos »Speerhandschlag« traf einen versteckten Druckpunkt in Raidens Nacken. Augenblicklich knickten Raidens Knie ein und der Junge brach zusammen wie eine Marionette, deren Fäden man durchgeschnitten hatte.
    Saburo, der sich eine Stelle am Kopf rieb, an der ein großes Büschel Haare fehlte, trat hastig neben Kiku und Yori und sie verbeugten sich ehrerbietig.
    »Und Sie lassen meine Schüler in Ruhe, Masamoto!«, befahl eine zweite Stimme.
    Ein Samurai in einem blau-gelb-goldenen Kimono erschien auf dem Weg. Als er näher kam, beleuchteten die Laternen sein Gesicht. Jack erkannte ihn sofort. Es handelte sich um den Daimy ō aus der lackierten Sänfte auf dem Tokaido, Kamakura Katsuro.
    Der Daimy ō war ein wenig kleiner als Masamoto, versuchte aber trotzdem, von oben auf ihn herabzublicken. Er hatte ein grausames, spitzes Gesicht mit einem straff gezwirbelten Schnurrbart über zusammengepressten Lippen. Hochmütig ließ er den Blick über die Anwesenden wandern und musterte Masamotos Schüler mitleidlos wie Ungeziefer, das ausgemerzt gehörte. Ein eingebildeter, selbstgerechter Mensch! Jack musste an den alten Teehändler denken, der enthauptet worden war, nur weil er sich nicht rechtzeitig verbeugt hatte.
    »Beaufsichtigen Sie Ihre Schüler besser, sonst übernehme ich das«, erwiderte Masamoto bestimmt. »Ich habe den Eindruck, Sie haben in Ihrer Schule Schwierigkeiten mit der Disziplin.«
    »Keineswegs«, erwiderte Kamakura hochmütig. »Mir scheint dagegen, dass Sie an Ihrer Schule zu wenig üben. Ich habe noch nie eine so schlechte Schlagtechnik gesehen.«
    »An der Technik meiner Schüler gibt es nichts zu beanstanden! Akiko hat einen ausgezeichneten Rückwärtstritt ausgeführt und ich möchte einen Ihrer Schüler sehen, der einen Vorwärtstritt zustande bringt, während er gewürgt wird!«
    »Bitte, Masamoto, wir sind doch alte Waffenbrüder«, lenkte Kamakura scheinheilig ein. »Lassen Sie uns nicht in einem öffentlichen Park streiten, sondern so, wie es der Brauch vorsieht. Ich schlage ein

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