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Samurai 2: Der Weg des Schwertes (German Edition)

Samurai 2: Der Weg des Schwertes (German Edition)

Titel: Samurai 2: Der Weg des Schwertes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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Kletterkünste zu sprechen, doch Akiko spielte sie herunter und lachte über seine Vermutung, sie lasse sich zum Ninja ausbilden. »Ich bin genauso wenig ein Ninja wie du ein Japaner«, rief sie und beendete das Gespräch.
    Jack leistete sogar Yori bei seinem abendlichen Kranichfalten Gesellschaft, um seine Aussichten in Sensei Yamadas Koan-Prüfung zu verbessern. Er beherrschte die verschiedenen Falttechniken inzwischen und das Origami wirkte beruhigend auf ihn. Warum Yori allerdings so viele Kraniche faltete, begriff er nach wie vor nicht. Das kleine Zimmer des Freundes wurde von mehreren Hundert der weißen Vögel bevölkert.
    Die tägliche Übung verlieh Jacks Leben einen gleichmäßigen Rhythmus und die undurchsichtige Wand, die seine Fortschritte als Samurai bisher behindert hatte, bröckelte und wurde immer durchlässiger. Er spürte, dass er besser wurde. Aber würde es reichen, ihm einen Platz im Kreis der Drei zu sichern?
    Wenn Kazuki und seine Skorpionbande nicht gewesen wären, Jack wäre mit seinem Leben an der Schule geradezu zufrieden gewesen. Zwar brauchte er seit Masamotos Rückkehr keine gewalttätigen Übergriffe der Bandenmitglieder mehr zu fürchten, aber sie verhöhnten und verspotteten ihn weiterhin und flüsterten bei jeder Gelegenheit: »Geh nach Hause, Gaijin!« Vor solchen Angriffen konnte Masamoto ihn nicht schützen. Gegen sie musste er sich mit fudoshin wappnen.
    Anfangs fiel es ihm nicht schwer, die leeren Drohungen zu ignorieren. Doch mit der Zeit stellten sich immer mehr Schüler auf Kazukis Seite. Ein Riss schien die Schule in ausländerfreundliche und ausländerfeindliche Schüler zu spalten.
    Jack begann sich zu fragen, ob Masamoto ihm wirklich die ganze Wahrheit gesagt hatte, was Kamakuras Einfluss in Japan betraf. Masamoto war in den vergangenen drei Wochen trotz seines Versprechens zweimal zu Daimyo Takatomi gerufen worden und gelegentlich hörte Jack Schüler darüber reden, dass wieder ein Christ von Daimyo Kamakura und seinen Samurai verfolgt oder vertrieben worden war. Die Schüler verstummten jedes Mal verlegen, wenn sie Jack bemerkten, und gingen unter einem Vorwand weg. Einige schienen ihn zwar weiter zu mögen, wollten aber offenbar nicht mehr in seiner Gesellschaft gesehen werden. Jack lernte schnell, wer seine wahren Freunde waren.
    Er hob das Schwert für die letzte Übung, da knirschte der Schnee hinter ihm. Blitzschnell fuhr er herum, halb in der Erwartung, Kazuki oder einen seiner Anhänger zu sehen.
    »Ich habe mir schon gedacht, dass ich dich hier finden würde«, sagte Akiko. Sie hatte sich gegen die Kälte fest in ihren Kimono gewickelt und ihr Lächeln erwärmte die eisige Luft.
    Jack senkte das Schwert und steckte es in die Scheide.
    Akiko betrachtete die dicke Schneedecke, die über Nacht gefallen war.
    »Du weißt, was das bedeutet, ja?«
    Jack nickte.
    »Die Prüfungen fangen an.«
    Es war bereits später Vormittag, als Jack vor die drei Bretter trat, die in der Mitte des Butokuden sorgfältig aufeinandergestapelt lagen. Er hoffte inbrünstig, dass er genügend trainiert hatte, um die Prüfungen zu bestehen. Er musste zu den fünf Besten gehören, und zu seinem Pech begannen die Prüfungen ausgerechnet mit der schwierigsten – dem tamashiwari .
    Noch niemand hatte bisher drei Bretter zerschlagen und Jack wusste, dass er nur eine Chance erhielt.
    Die Schüler knieten als Zuschauer entlang der Längsseite der Halle.
    Jack stellte sich in Position. Alle verstummten.
    Er rieb sich die Hände, um sie aufzuwärmen. In der Halle war es kalt, obwohl die Morgensonne bereits durch die Lattenfenster schien. Dann versuchte Jack dieselbe explosive Kraft in sich zu beschwören wie damals, als er vor Masamoto zwei Bretter durchschlagen hatte.
    Sensei Kyuzo, der offizielle Schiedsrichter der Prüfung, stand mit verschränkten Armen auf der Seite. »Wenn du dann bereit bist«, sagte er und starrte Jack böse an. »Nicht dass du es schaffen würdest«, fügte er leise hinzu, als Jack die Faust hob.
    Jack versuchte die Bemerkung zu verdrängen, doch seine Konzentration war gestört, wie der Sensei es beabsichtigt hatte. In seinem Unterbewusstsein regten sich Zweifel. Vielleicht war er tatsächlich nicht bereit und drei Bretter waren zu viel.
    Er schlug zu.
    Seine Faust traf auf das Holz. Die ersten beiden Bretter zerbrachen, doch das dritte hielt stand und bremste seine Hand abrupt. Stechende Schmerzen schossen ihm durch den Arm, dass ihm fast übel wurde.
    Enttäuschtes

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