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Samurai 2: Der Weg des Schwertes (German Edition)

Samurai 2: Der Weg des Schwertes (German Edition)

Titel: Samurai 2: Der Weg des Schwertes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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aus.
    »Ich habe das Gesicht verloren, weil du mich vor allen Schülern beschuldigt hast. Ich habe dich hierhergerufen, um meine Ehre zu verteidigen. Ich fordere dich zu einem Zweikampf heraus. Wer zuerst aufgibt oder blutet, hat verloren.«
    Jack antwortete nicht sofort. Er blickte Kazuki an und überlegte. Vom dunklen Himmel fielen die ersten dicken Regentropfen.
    Seitdem er bei Sensei Kano Unterricht in Chi Sao hatte, traute er sich im Kampf ohne Waffen sehr viel mehr zu. Und die einbrechende Dämmerung konnte seine Chancen nur verbessern. Andererseits wusste er, dass Kazuki Privatunterricht bei Sensei Kyuzo genommen und genauso hart geübt hatte. Womöglich war Kazuki ihm im waffenlosen Kampf mit seiner Kraft und seiner Technik immer noch überlegen. Außerdem war er selbst noch von den Strapazen der beiden letzten Prüfungen geschwächt. Kazukis Herausforderung anzunehmen konnte sich deshalb als schlimmer Fehler erweisen. Sie abzulehnen, konnte ihm freilich als Schande angerechnet werden. Kazuki würde es sicher sofort herumerzählen, wenn er einen Rückzieher machte.
    Hatte er also letzten Endes überhaupt eine Wahl?
    Ein Blick in Kazukis Augen überzeugte ihn davon, dass Kazuki in jedem Fall gegen ihn kämpfen würde, egal, was er ihm antwortete.
    Ein Blitz zuckte über den Himmel und die Burg des weißen Phönix leuchtete für einen kurzen Moment geisterhaft am Horizont auf. Donner rollte über sie hinweg, der Regen wurde zu einem Wolkenbruch, der prasselnd auf die Dächer niederging, und ein kalter Wind blies gegen die Stoffschilder, die an den Markisen der Läden hingen.
    Kazuki schien das Unwetter nicht zu bemerken und wartete stumm auf Jacks Antwort.
    Jack nickte knapp.
    Kazuki grinste.
    »Halt!«, schrie Akiko und kam durch den Regen auf sie zugerannt.
    Dicht hinter ihr folgten Yamato und Saburo. Jack hatte zwar unbedingt allein gehen wollen, aber jetzt war er doch erleichtert, seine treuen Freunde zu sehen.
    »Du traust mir nicht, Gaijin, was?«, schimpfte Kazuki. »Egal, auch gut, wenn wir Zuschauer haben. Skorpione!«
    Er winkte und die Mitglieder seiner Bande tauchten aus einer dunklen Gasse auf. Jack machte sich Sorgen. Kazuki wollte sicher nicht kämpfen, bis einer aufgab, sondern auf Leben und Tod.
    Die Skorpione näherten sich Jack und seinen Freunden. Abwartend standen sie einander gegenüber, dann lachte Kazuki und winkte seine Bande zu sich.
    »Der Gaijin und ich kämpfen um die Ehre«, sagte er und gab Nobu sein Schwert. »Die anderen halten sich raus. Ich werde mich an den Ehrenkodex der Samurai halten, beim Namen meiner Familie. Keine Waffen. Wir hören auf, wenn einer blutet.«
    »Geh nicht darauf ein, Jack«, flüsterte Akiko aufgeregt. »Du weißt, dass er ständig die Regeln bricht. Glaubst du, er hört wirklich auf, wenn einer verletzt ist? Kazuki will dich ein für alle Mal erledigen.«
    »Aber er hat bei der Ehre seiner Familie geschworen«, erwiderte Jack und gab Saburo seinen Regenmantel. »Er betrachtet sich als Samurai. Er wird nicht gegen die Tugenden des Bushido verstoßen.«
    »Du hast es immer noch nicht kapiert, Jack. Hast du die Steine in den Schneebällen vergessen? Die Regeln gelten nicht für dich. Du bist ein Gaijin.«
    Dass Akiko das Schimpfwort verwendete, kränkte Jack. Zwar wusste er, dass sie ihn damit nicht verletzen wollte, doch trotzdem tat es weh. Es erinnerte ihn daran, dass er aus dem einfachen Grund, dass er nicht in Japan geboren war, immer ein Außenseiter bleiben würde, sogar für Akiko – selbst wenn er ihre Sprache und die japanischen Bräuche, die Etikette und die Kampfkünste noch so gut beherrschte.
    Akiko hatte ihn, ohne es zu wollen, mit ihrer Bemerkung nur in seinem Entschluss bestärkt, sich dem Kampf zu stellen. Er würde den anderen beweisen, dass er ein besserer Samurai war als sie alle.
    Er gab Yamato sein Schwert und trat vor. Im strömenden Regen nahmen sie Aufstellung.
    »Mach ihn fertig, Kazuki!«, brüllte Hiroto.
    Kazuki verbeugte sich vor Jack, wie bei einem solchen Kampf üblich.
    Jack erwiderte die Verbeugung, doch Kazuki hatte ihn schon wieder hereingelegt. Er wartete nicht, bis Jack sich wieder aufgerichtet hatte, sondern trat sofort nach seinem Gesicht. Jack konnte gerade noch reagieren. Er wehrte den Tritt ab, taumelte unter seiner Wucht aber nach hinten.
    Kazuki setzte ihm nach und versuchte Jacks verzweifelte Abwehr zu durchbrechen. Jack duckte sich, wich einem Haken Kazukis aus und konterte mit zwei Faustschlägen gegen

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