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Samurai 3: Der Weg des Drachen

Samurai 3: Der Weg des Drachen

Titel: Samurai 3: Der Weg des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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getan.« Er war froh, das Unheil bringende Messer endlich los zu sein. »Aber für dich ist er lebend mehr wert als tot.«
    »Bist du verletzt?«, fragte Akiko erschrocken. Sie bemerkte erst jetzt, in was für einem schrecklichen Zustand Jack sich befand.
    Jack betrachtete sich. Schwarze Asche bedeckte ihn, seine Rüstung war verkohlt, seine Lippe vom Faustschlag des Roten Teufels aufgeplatzt, seine linke Hand vom Feuer angesengt und seine Haare verfilzt und voller Staub und Dreck. Er musste halb tot aussehen.
    Akiko untersuchte die Hand. »Es ist nichts Schlimmes.« Sie hob den Kopf. »Als wir Pater Bobadillo tot in seinem Zimmer fanden, machte ich mir Sorgen um dic h – Vorsicht!« Sie stieß Jack zu Boden.
    Dann wurden ihr selbst die Füße weggerissen und sie verschwand über die Brüstung des Balkons.
    Jack hörte sie im Fallen schreien.
    »Meine Geduld ist zu Ende, Gaijin«, fauchte Drachenauge. »Gib mir das Buch oder ich lasse sie los.«
    Er hielt das Seil eines dreigezackten Wurfankers, wie er zum Klettern benutzt wurde, in der Hand. Das Seil hatte sich um Akikos Körper gewickelt und war unter ihrem Gewicht straff gespannt.
    Jacks Blick wanderte zum Schwert des Ninjas, das im Schutt zwischen ihnen lag.
    »Schlag dir das aus dem Kopf«, sagte Drachenauge und ließ das Seil ein kleines Stück durch die Finger gleiten. »Deine Freundin ist tot, noch bevor du den ersten Schritt machst.«
    Jack blieb keine andere Wahl. Er öffnete seine Tasche und holte das Logbuch heraus.
    »Ich an deiner Stelle würde mich beeilen«, sagte Drachenauge und verzerrte den Mund zu einem höhnischen Lächeln. »Ich kann das Seil nicht mehr lange halten.«
    Jack reichte ihm das Buch. »Jetzt geben Sie mir das Seil.«
    »Bitte sehr«, sagte Drachenauge und ließ los.
    »Nein!«, schrie Jack und stürzte zu dem Seil, das rasch über den Rand des Balkons verschwand.
    Er bekam es zu fassen, allerdings glitt es ihm weiter zwischen den Fingern hindurch. Es schnitt tief in seine Handflächen ein, doch er hatte in der Takelage der Alexandria schon Schlimmeres erlebt. Er verstärkte seinen Griff und biss sich vor Schmerzen auf die Lippen.
    Unter Aufbietung seiner letzten Kraft konnte er das Seil anhalten. Er hörte Akiko etwas rufen. Wenigstens lebte sie noch.
    Gegen einen Pfosten des Balkons gestemmt, begann er sie nach oben zu ziehen. Beharrlich setzte er eine Hand über die andere und holte das Seil ein, doch seine Arme zitterten schon bald vor Anstrengung und es drohte ihm wieder durch die Finger zu rutschen.
    »Deine Anstrengungen sind heldenhaft, aber letzten Endes vergeblich«, sagte Drachenauge. Er stand über Jack. In der einen Hand hielt er den Portolan, in der anderen sein Schwert.
    »Sie haben das Buch doch!«, keuchte Jack. »Was wollen Sie denn noch?«
    »Rache«, antwortete der Ninja und hob das Schwert. »Soll ich dich jetzt gleich töten? Oder soll ich zuerst das Seil durchschneiden und zusehen, wie du leidest?«
    In diesem Moment traf ein hölzerner Stab mit einem dumpfen Schlag den Hinterkopf des Ninjas. Drachenauge verlor das Gleichgewicht und ließ das Logbuch fallen. Er prallte gegen das Balkongeländer, stürzte kopfüber darüber und verschwand mit seinem Schwert über die Brüstung.
    Yamato, der einen dicken Verband trug, humpelte auf Jack zu. »Ich glaube, Sensei Kano würde das als äußersten Notfall gelten lassen!«, grinste er und hob seinen Stock auf.
    Er sah sich auf dem verkohlten Balkon um. »Wo ist Akiko?«
    Jack, der vor Erschöpfung keinen Ton herausbrachte, wies mit einem Nicken auf das Seil und begann es weiter einzuholen.
    Aufgeregt beugte Yamato sich über den Rand des Balkons. »Ich sehe sie! Sie ist schon fas t …«
    Aus dem Dunkel unter ihm fuhr eine behandschuhte Hand und packte ihn am Hals. Verzweifelt klammerte Yamato sich am Geländer fest, während Drachenauge versuchte, ihn in die Tiefe zu ziehen. Jack trat mit den Beinen nach der Brust des Ninjas, doch rutschte ihm das Seil dabei wieder ein Stück durch die Finger und er hatte Mühe, Akiko zu halten. Drachenauge hing noch am Balkon, doch hatte er Yamato loslassen müssen.
    Jetzt sprang er über das Geländer und landete neben Yamato. Yamato trat vom Balkon zurück und packte seinen Stock mit beiden Händen, um sich zu verteidigen. Drachenauge griff Yamato auf seiner verwundeten Seite an und zielte mit einem Halbkreistritt auf sein Zwerchfell. Yamato riss den Stock herum und wehrte den Schlag ab. Der Ninja setzte sofort mit einem Hakentritt

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