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Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Titel: Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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dem Wasser herausheben, bevor man wieder eintaucht. Übt das jetzt. Sucht euch einen Partner und schleicht euch an ihn heran, ohne dass er euch bemerkt.«
    Die Ninja schlossen sich zu Paaren zusammen. Um Jack machten sie demonstrativ einen Bogen. Offensichtlich war er nicht willkommen. Wieder einmal musste er seinen Wert erst beweise n – genau wie damals als Ausländer an der Niten Ichi Ryu.
    »Willst du mit mir üben?«, fragte Hanzo.
    »Sehr gern.«
    »Ich fange an. Stell du dich drüben auf die andere Seite des Bachs.«
    Hanzo rannte zum Rand der Lichtung und wartete darauf, dass Jack seine Position einnahm. Jack kehrte ihm den Rücken zu und lauschte angestrengt. Er rechnete nicht damit, dass Hanzo weit kam. Bei Sensei Kano hatte er gelernt, auf Geräuschschatten zu hören. Aber von dieser Fähigkeit wollte er Hanzo nichts verraten, jedenfalls vorläufig.
    Auf der Lichtung war es vollkommen still und der Bach floss zu langsam, um laute Geräusche zu machen. Eine leichte Aufgabe. »Bereit, wenn du es bist«, rief Jack.
    »Du bist dran!«, antwortete Hanzo, der urplötzlich mit einem Grinsen im Gesicht neben ihm aufgetaucht war.
    Zum zweiten Mal an diesem Vormittag erschreckte Jack sich zu Tode. Wie hatte Hanzo sich völlig unbemerkt an ihn heranschleichen können? Für einen Augenblick argwöhnte er, der Junge hätte geschwindelt. Aber Hanzos Hosenbeine waren ganz eindeutig nass.
    Jack schüttelte ungläubig den Kopf und überquerte nun selbst den Bach, um sich an Hanzo anzuschleichen. Er duckte sich und verlagerte das Hauptgewicht auf das hintere Bein, so wie Miyuki es vorgeführt hatte. Dann hob er den vorderen Fuß und machte einen Schritt. Seine Zehen berührten den Boden, doch als er mit dem Rest des Fußes aufkam, knackte ein Zweig.
    »Ich habe dich gehört!«, rief Hanzo. »Noch mal.«
    Miyuki bedachte Jack mit einem mitleidigen Kopfschütteln.
    »Taste den Boden zuerst mit den Zehen ab«, riet Soke. »Dann verlagerst du ganz allmählich das Gewicht, damit du jederzeit anhalten kannst, noch bevor ein Geräusch zu hören ist.«
    Jack suchte aufmerksam den Boden vor ihm ab und schob sich langsam über die Lichtung. Die anderen Ninja überholten ihn rasch und vollkommen lautlos. Auf halbem Weg begannen seine Muskeln zu schmerzen. Er war es nicht gewohnt, sich so langsam und kontrolliert zu bewegen. Im hohen Gras verlor er das Gleichgewicht und streifte mit dem vorderen Bein die Rispen einiger Grashalme.
    »Gehört!«, schrie Hanzo. »Letzter Versuch.«
    Jack stand unter Druck. Alle Blicke waren jetzt auf ihn gerichtet. Er konzentrierte sich auf jeden Schritt und schaffte es dann auch irgendwie, den Bach ohne ein weiteres Missgeschick zu erreichen. Doch kaum hatte er die Wasseroberfläche berührt, hörte man ein lautes Platschen.
    »Wieder gehört!« Hanzo drehte sich um. »Für einen Tengu bist du nicht besonders gut.«
    »Tengus fliegen ja auch meistens«, erwiderte Jack sehr zur Belustigung der anderen Schüler.
    »Für den ersten Versuch war das nicht schlecht«, sagte Soke. »Es braucht Zeit, das lautlose Gehen zu erlernen. Übe es täglich in den Reisfeldern, bis du sie ohne das kleinste Geräusch durchqueren kannst.«
    Soke versammelte die Schüler in einem Kreis.
    »Ihr mögt euch noch so lautlos bewegen, manchmal werdet ihr entdeckt. Oder ihr müsst eine Botschaft schnell überbringen. In diesen Fällen müsst ihr rasch fliehen können. Wir verbinden dabei die Prinzipien des Windes mit denen des Wassers. Ihr müsst nicht nur schnell laufen können, sondern auch Hindernisse umgehen oder überwinden. Ich teile euch jetzt in Dreiergruppen auf und gebe euch eine Aufgabe.«
    Soke teilte Jack in eine Gruppe mit Tenzen und Miyuki ein, was diese besonders ärgerte.
    »Die Gruppe, die als erste das Dorf erreicht, gewinnt«, verkündete Soke. »Aber ihr dürft die Straße nicht benutzen. Für diese Übung stellen wir uns vor, Samuraiwachen würden dort patrouillieren. Ihr müsst also den Weg durch den Wald nehmen. Dabei werdet ihr auf eine Reihe von Hindernissen stoßen. Um sie zu überwinden, müsst ihr springen, klettern und euch gegenseitig helfen.«
    Die Schüler machten sich bereit.
    »Flieg besser, so schnell du kannst, Tengu!«, schrie Hanzo. »Wir werden euch schlagen!«
    »Ganz schön große Worte für einen so kleinen Jungen«, antwortete Tenzen für seine Gruppe.
    Miyuki musterte Jack kritisch. »Hoffentlich bist du im Laufen besser als im Anschleichen«, flüsterte sie. »Ich verliere nämlich

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