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Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Titel: Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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mit uns, wenn wir auf der Lichtung waren. Ich verstehe nicht, warum wir nicht wenigstens einmal ganz normal zurückgehen können.«
    »Wo bliebe denn da der Spaß!«, keuchte Kobei, der in diesem Moment über den oberen Rand der Felswand stieg.
    Shiro verdrehte die Augen und rannte weiter.
    Miyuki hatte nur noch wenige Meter zu klettern. Jack streckte ihr seine Hand hin, aber sie ignorierte sie. Stattdessen griff Tenzen danach und zog sich daran hoch.
    »In dir fließt Ninjablut!«, meinte er grinsend. »Ich habe noch nie jemanden so schnell klettern sehen.«
    »Wir müssen weiter!«, fiel Miyuki ihm ins Wort. »Es sind immer noch zwei Gruppen vor uns.«
    Sie rannten weiter und gelangten vom Wald auf offenes Grasland. Am oberen Ende des langen Hangs lag das Dorf. Jack sah die anderen Gruppen unweit vor ihnen. Tenzen und Miyuki waren entschlossen, die Gegner einzuholen, und begannen zu rennen. Jack versuchte nach Kräften mitzuhalten, fiel aber bald zurück. Bei diesem Tempo konnte er unmöglich Schritt halten. Für einen seiner Schritte machten die Ninja zwei.
    Miyuki rannte weiter, ohne sich umzudrehen. Doch Tenzen bemerkte Jacks Schwierigkeiten und blieb zurück.
    »Versuche die Drachenatmung«, riet er.
    »Was ist das?«, keuchte Jack.
    »Eine geheime Atemfolge, die sich wiederholt. Atme in diesem Rhythmus: ei n – au s – au s – ei n – au s – ei n – ein. Und dann wieder von vorn.«
    Jack machte es Tenzen nach. Er brauchte einige Versuche, aber dann hatte er den Rhythmus heraus und sofort fiel ihm das Laufen leichter. Er bekam mehr Luft in die Lunge und das Atmen zwang ihn zur Konzentration. Jetzt flog er den Hang förmlich hinauf. Zum Weg des Ninja gehörten einige überraschend wirkungsvolle Techniken.
    Sie überholten Shiro und seine Leute und rannten Kopf an Kopf mit Hanzos Gruppe auf das Dorf zu. Ein Hindernis mussten sie allerdings noch überwinde n – die hohe Hecke an der Dorfgrenze. Miyuki stand davor, bereit, ihnen hinüberzuhelfen.
    »Los, Jack!«, rief sie aufmunternd.
    Offenbar hatte sie angesichts des greifbaren Sieges die Feindschaft zu ihm vorübergehend vergessen.
    Wenn wir jetzt gewinnen, dachte Jack, habe ich sie vielleicht auf meiner Seite.
    Er rannte zu Miyuki und stellte den Fuß auf ihre Hände. Miyuki stieß ihn hoch und er flog über die Hecke. Erst jetzt fiel ihm die Schadenfreude auf, die in Miyukis Grinsen zu sehen gewesen war. Doch da war es bereits zu spät.

18
Blas-Zen
    »Du musst schon aufpassen, wohin du springst!« Miyuki spähte mit Unschuldsmiene über die Hecke.
    Jack hatte seinen Fall nicht bremsen können und war kopfüber im Misthaufen des Dorfes gelandet. Noch während er sich zappelnd aus dem stinkenden Stroh zu befreien versuchte, hörte er, wie die nacheinander eintreffenden Ninjaschüler in Gelächter ausbrachen. Er schäumte, allerdings mehr vor Wut auf sich selbst, weil er Miyuki so blind vertraut hatte. Damit hatte er sich zum Gespött aller gemacht.
    Tenzen sprang gewandt über die Hecke und unterdrückte ein Grinsen. Jack wischte sich den Mist aus den Augen.
    »Auf diesen alten Trick fällt jeder neue Ninja einmal herein.« Tenzen streckte Jack die Hand hin, um ihm aufzuhelfen.
    Jack schluckte seinen Zorn hinunter. Miyuki sollte nicht glauben, dass sie ihn hatte ärgern können.
    »Ziemlich schmutziger Trick, würde ich sagen!«, antwortete er. Tenzen lachte.
    »Dabei kannst du dich noch glücklich schätzen«, rief Miyuki kichernd. »Ich wollte noch einige Dornenzweige untermischen, damit es sich auch richtig lohnt!«
    »Miyuki scheint mich nicht besonders zu mögen«, murmelte Jack mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Es liegt nicht an dir«, erwiderte Tenzen leise. »Sie mag nur keine Samurai. Sie wurde im Winter geboren und ihr Name bedeutet ›schöner Schnee‹. Aber manchmal ist sie so kalt wie ihr Name. Sie wird mit der Zeit noch auftauen.«
    »Hoffentlich.« Angeekelt betrachtete Jack seine verdreckten Kleider.
    »Aber Miyuki hat dir eine nützliche Lektion erteilt. Ein anderes Mal erwartet dich vielleicht eine Grube, ein Burggraben oder auch der Speer eines Samurai. Du wirst diesen Fehler nie wieder machen.«
    Jack musste ihm Recht geben. Zudem würde er sich in Zukunft besser vor Miyuki in Acht nehmen. Er lächelte sie fröhlich an, um ihr zu zeigen, dass er Spaß verstand, und ging zum Fluss, um sich zu waschen. Die anderen Schüler kehrten unterdessen nach Hause und zu ihren anderen Pflichten zurück.
    Jack tauchte einige Male ganz unter,

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