Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Titel: Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
Vom Netzwerk:
Abstimmung und Rhythmusgefühl fehlte, versuchten sie durch ihren Eifer wettzumachen.
    Seit der Entdeckung des Waffenarsenals hatten sie sich reumütig gezeigt. Sie exerzierten jetzt, ohne sich zu beklagen, waren mit Leib und Seele bei der Sache und sahen in Jack und seinen Gefährten Verbündete und nicht Unterdrücker – so schwer es ihnen aufgrund ihrer Erfahrungen mit Daimyo Ikeda und seinen Samurai auch fiel, ihre Vorurteile abzulegen.
    Die Samurai wiederum hatten ihren Zorn großmütig begraben, um sich ganz auf den bevorstehenden Überfall Akumas zu konzentrieren. Sie wollten die gefallenen Samurai dadurch ehren, dass sie deren Waffen und Rüstungen zur Verteidigung des Dorfes einsetzten, und zugleich Wiedergutmachung für das Leid der Dorfbewohner leisten, das durch frühere Samuraikriege verursacht worden war.
    Jack hatte sogar vorgeschlagen, die Bauern in den waffenlosen Kampfkünsten und im Schwertkampf zu unterrichten. Wenn der Gegner erst die äußere Verteidigung durchbrach, brauchten sie jeden Mann. Auch Hayato hielt das für sinnvoll, obwohl es gegen das Gesetz verstieß und die Grenzen zwischen den gesellschaftlichen Ständen weiter verwischte. Er hatte sich sogar bereit erklärt, persönlich eine Schwertklasse zu leiten. Die Zeit lief ihnen zwar davon, aber vielleicht konnten sie dadurch ja die Überlebenschancen aller verbessern.
    Auf dem Feld neben Saburo unterrichtete Yuudai seine Mannschaft in der Kunst des Speerwurfs und übte mit ihr verschiedene Angriffs- und Verteidigungsmanöver. Die Kameradschaft zwischen den Männern, die beim Bau der Barrikade entstanden war, erwies sich hierbei als von unschätzbarem Wert. Yuudais Einheit wurde schnell zur diszipliniertesten und schlagkräftigsten Gruppe.
    Neben ihm zeigte Miyuki den Frauen aus dem Dorf mit Nekos Hilfe einige grundlegende Techniken der Selbstverteidigung. Neko genoss dabei sichtlich ihre neue Rolle als angehender Ninja und warf sich bei den Übungskämpfen mit den Frauen ausgiebig zu Boden, zumal der dicke Schnee die Stürze dämpfte.
    »Aber Neko ist nur ein Mädchen und kein Bandit«, hörte Jack beim Näherkommen eine Frau sagen. »Gegen einen erwachsenen Mann hätten wir keine Chance.«
    Als Miyuki das hörte, bat sie Yuudai, zu ihnen herüberzukommen.
    Ängstlich wichen die Frauen vor dem Hünen zurück. Miyuki gab Neko mit Handzeichen einige Anweisungen, dann wandte sie sich an Yuudai.
    »Pack sie und schlag sie«, befahl sie.
    Yuudai runzelte die Stirn. »Ich kämpfe nicht gegen Frauen und erst recht nicht gegen Mädchen, die nur halb so groß sind wie ich.«
    »Ich verspreche dir, du wirst ihr nicht wehtun.«
    Widerstrebend packte Yuudai Neko am Aufschlag ihres Kimonos und hob mit einem entschuldigenden Lächeln die Hand. Doch bevor er zuschlagen konnte, hatte sie schon seine Hand gepackt und ihm den Daumen verdreht. Die Schmerzen raubten Yuudai für einen Moment die Sinne. Als er erneut zuschlagen wollte, trat sie ihm auf den Fuß und bohrte ihm den Daumen zwischen die Rippen, wie Miyuki es ihr gezeigt hatte. Boshi-ken , die Finger-Schwertfaust, war eine der sechzehn geheimen Fäuste der Ninja und von durchschlagender Wirkung. Ächzend vor Schmerzen krümmte sich Yuudai vornüber und verlor das Gleichgewicht. Im selben Augenblick verdrehte Neko ihm mit einem Ruck das Handgelenk, warf ihn zu Boden und kniete sich auf ihn.
    »So kann die kleinste Ameise den größten Baum fällen«, erklärte Miyuki stolz.
    Ehrfürchtig starrten die Frauen Neko an, die den starken Yuudai so mühelos besiegt hatte.
    »Im Ninjutsu zählen nicht Größe und Kraft, sondern Technik und Geschick. Das könnt ihr alle lernen.«
    Durch die eindrucksvolle Vorführung ermutigt, wollten die Frauen die entsprechenden Griffe unbedingt selbst ausprobieren. Miyuki stellte sie zu Paaren zusammen und begann sie anzuleiten. Unterdessen hielt Neko Yuudai die Hand hin, um ihm aufzuhelfen. Sie schämte sich, weil sie ihm wehgetan hatte. Yuudai nahm ihre Hand bereitwillig, zog Neko dann aber auf den Boden und warf ihr im Scherz eine Handvoll Schnee ins Gesicht. Neko rollte rasch von ihm weg, kicherte lautlos und kratzte hastig Schnee zusammen, um sich zu revanchieren. Doch Yuudai hatte schon eine riesige Kugel aus Schnee geformt. Er wollte sie gerade werfen, da prasselte ein Hagel von Schneebällen von hinten auf ihn nieder. Verdutzt drehte er sich um.
    »Außerdem kann man sich gegenseitig helfen!«, rief Miyuki grinsend und traf Yuudai mitten ins Gesicht.
    Die

Weitere Kostenlose Bücher