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Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Titel: Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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zerbrach in der Mitte und Splitter flogen in alle Richtungen. Die Bauern klatschten begeistert Beifall.
    »Saburo hat Fortschritte gemacht!«, bemerkte Yori anerkennend.
    Jack nickte, sah allerdings auch, dass Saburo sich hinter seinem Rücken heimlich die Hand rieb.
    Der Applaus verebbte und ein alter Mann brummte schließlich: »Das ist doch leicht.«
    Saburo sah ihn böse an. Wie kam der Alte dazu, seine eindrucksvolle Vorführung infrage zu stellen?
    »Dann versuche es doch«, rief er herausfordernd und legte ein anderes Brett auf.
    Zur allgemeinen Überraschung trat der Alte tatsächlich schlurfend vor und betrachtete das Brett eingehend. Dann drehte er sich um, hob eine Axt vom Boden auf und schlug es mühelos entzwei.
    Die Bauern brachen in Gelächter aus und Jack und Yori stimmten ebenfalls ein.
    »A-a-aber das gilt nicht!«, rief Saburo empört.
    Doch der Alte zuckte nur mit den Schultern. »Ihr Samurai macht es euch immer so unnötig schwer!«

27
Dornengestrüpp
    Die Tage vergingen schnell, zu schnell. Mit jedem Sonnenuntergang rückte der bedrohliche Schwarze Mond näher. Niemand sprach laut von Akuma, aber alle dachten an ihn. An die Stelle der gelegentlichen Scherze trat eine grimmige Entschlossenheit. Neben der täglichen Ausbildung an der Waffe ging die Arbeit an den Barrikaden und Gräben unvermindert weiter. Doch mit zunehmendem Zeitdruck dauerten die Arbeiten immer öfter von frühmorgens bis tief in die Nacht.
    Es waren noch sechs Tage bis Neumond, da hörte Jack vom nördlichen Ende des Dorfes plötzlich lautes Geschrei. Er befürchtete schon das Schlimmste und rannte los, dicht gefolgt von Yori.
    »Warum wurde kein Rauchzeichen gegeben?«, rief er und zog sein Schwert.
    »Offenbar konnten die Banditen sich unbemerkt nähern!«, keuchte Yori. Die Eisenringe an seinem Stock klirrten beim Laufen.
    Sie bogen um die Ecke des letzten Hauses und standen kurz darauf vor einer hohen Wand aus Dornengestrüpp. Sie war über zwei Meter hoch und versperrte den Zugang von Norden. Aus dem Gestrüpp ragten Stangen und spitze Pfähle, die jeden aufzuspießen drohten, der es wagte, darüberzuklettern.
    An der zweiten Barriere aus Heuballen saßen Yuudai und seine Männer und bewunderten ihr Werk.
    »Die Barrikade ist fertig!«, verkündete Yuudai und die Bauern stimmten trotz ihrer Erschöpfung ein triumphierendes Geheul an.
    Jack steckte sein Schwert erleichtert ein. Er überquerte den hölzernen Steg, den Yuudai über Saburos Graben gebaut hatte, und betrachtete prüfend die Barrikade, konnte aber keinerlei Schwachstelle erkennen.
    »Wenn wir dahinter zusätzlich noch Speerkämpfer aufstellen, kommt Akuma hier nicht durch«, erklärte Yuudai und tätschelte stolz einen Pfosten.
    »Du hast uns knapp geschlagen, Yuudai!«, rief Miyuki, die in diesem Augenblick mit Neko und ihren beiden Helfern aus dem Wald kam. »Aber jetzt sind auch wir mehr oder weniger fertig.«
    Jack fragte gar nicht erst nach, ob er sich ihr Werk ansehen könne, denn er wusste, abgesehen von der schmalen hölzernen Barriere über den Weg würde es immer noch nichts zu sehen geben.
    Er postierte zwei Bauern an der Barrikade und kehrte mit den anderen zum Dorfplatz zurück. Der Wachturm, der inzwischen in einer Ecke des Platzes stand, war doppelt so hoch wie der Reisspeicher. Auf der obersten Plattform wurden gerade die letzten Bretter der Brustwehr angebracht. So provisorisch der Bau insgesamt war, hatte man von ihm gleichwohl einen guten Blick über das Dorf und die Ebene.
    »Er ist natürlich lange nicht so stabil wie deine Barrikade, Yuudai«, erklärte Jack. »Aber er erfüllt seinen Zweck.«
    Er betrat die wacklige Leiter, um Miyuki und Yuudai den fertigen Turm zu zeigen.
    »Ich fürchte, die Leiter hält mein Gewicht nicht aus«, sagte Yuudai entschuldigend und zeigte mit einer Handbewegung an, dass er und Yori unten bleiben würden. »Außerdem wird mir in großer Höhe immer schwindelig.«
    Miyuki musterte ihn belustigt. »Und dass du so groß bist wie ein Riese, macht dir nichts aus?«
    »Ich sehe einfach nicht nach unten!«, erwiderte Yuudai lachend.
    Jack und Miyuki stiegen die Leiter bis zur obersten Plattform hinauf und blickten über die Ebene von Okayama. Unter ihnen waren Hayato und einige Bauern damit beschäftigt, das Wasser des Flusses durch vorbereitete Kanäle umzuleiten. Die Reisfelder füllten sich nach und nach mit Wasser.
    »Gute Arbeit, Jack«, bemerkte Miyuki und ließ den Blick über die Verteidigungsanlagen

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