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Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Titel: Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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Miyuki zu Hayatos Überraschung. »Die Bauern können sich ausruhen, wenn sie Akuma besiegt haben.«
    Jack war selber müde, aber er musste Hayato Recht geben. Wenn die Bauern ihre Waffen rechtzeitig beherrschen wollten, mussten sie so viel wie möglich üben.
    Er rief Toge zurück. »Ruf die Bauern zum Exerzieren zusammen.«
    »Was?« Toges Gesicht wirkte noch schmaler und ausgemergelter als sonst. »Wenn wir so weitermachen, haben wir am Schluss keine Kraft mehr zum Kämpfen!«
    »Bisher könnt ihr noch gar nicht kämpfen«, entgegnete Hayato ruhig.
    Toge sah ihn finster an. »Also gut, zu Befehl.«
    Die Bauern mussten mehrfach gerufen werden, bis sie sich schließlich auf dem Dorfplatz versammelten und müde ihre Plätze einnahmen. Dann begann Hayato, der des besseren Überblicks halber auf der Veranda stand, mit den Waffenübungen. Schwerfällig marschierten die verschiedenen Einheiten auf und ab und die langen Speere der Männer hoben und senkten sich in heillosem Durcheinander. Die Lustlosigkeit der Bauern brachte Hayato an den Rand der Verzweiflung.
    »Nein, eine Pfeilformation!«, rief er ungehalten zu Saburos Mannschaft hinunter und hielt eine Hand mit v-förmig ausgestreckten Fingern hoch. »Um anzugreifen.«
    Saburo gab seinen Leuten die entsprechenden Befehle und sie ordneten sich ungeschickt neu. In einer anderen Ecke des Platzes hatte ein Bauer aus Hayatos Brücken-Mannschaft während eines Scheinangriffs seinen Speer fallen lassen. Mehrere Männer stolperten darüber und verursachten ein Chaos. Jack, der die Männer vorübergehend befehligte, verlor allmählich selbst die Geduld.
    »Halt!«, brüllte Hayato schließlich. »Alle sofort stehen bleiben!«
    Die Dorfbewohner blieben stehen, wo sie waren, und blickten verdrossen zu ihrem jungen Befehlshaber.
    »Ich habe schon Affen gesehen, die sich geschickter angestellt haben als ihr! Habt ihr in der vergangenen Woche denn gar nichts gelernt?«
    »Wir geben unser Bestes«, erwiderte Toge empört.
    »Dann ist euer Bestes nicht gut genug! Ihr müsst euch besser konzentrieren. Muss ich euch daran erinnern, dass es nicht mehr lange bis Neumond ist?« Die Bauern erschauderten und senkten unterwürfig die Köpfe. »Also los, zurück auf eure Plätze! Und reißt euch diesmal gefälligst zusammen!«
    Alle eilten durcheinander und das Chaos wurde nur noch größer.
    Jack stieg zu Hayato auf die Veranda. »Vielleicht sollten wir eine Pause machen?«
    »Wir haben noch nicht genug geschafft.«
    Yori trat ebenfalls zu ihnen. »Vielleicht nimmst du sie zu hart ran.«
    Hayato schüttelte den Kopf. »Du warst doch auch Schüler der Niten Ichi Ry ū . Dann weißt du, wie wichtig konsequentes Üben ist.«
    »Das weiß ich ja auch«, sagte Yori. »Aber so schlecht sind die Bauern nicht.«
    »Mach die Augen auf, Yori. Sie sind ein hoffnungsloser Fall! Sie haben keinen Kampfgeist, keinen kiai , kein Bushido!«
    »Wenn es ernst wird, reißen sie sich bestimmt zusammen.«
    »Ich wollte, ich könnte das auch glauben.«
    Mit diesen Worten ging Hayato zur Dorfschmiede, ergriff eine eiserne Stange und schlug mit einem Hammer heftig darauf ein. »Die Banditen kommen!«, brüllte er aus Leibeskräften. »Die Banditen kommen!«
    In panischer Angst drängelten die Dorfbewohner in alle Richtungen. Ganze Abteilungen prallten zusammen, als sie ihre Stellungen einnehmen wollten, und jede Menge Speere verhakten sich.
    Resigniert kehrte Hayato auf die Veranda zurück. »Die sind noch nicht annähernd bereit, wie du siehst.«
    Sie exerzierten bis zum späten Abend weiter, obwohl es zuletzt fast dunkel war. Der falsche Alarm hatte den Samurai und den Bauern gezeigt, wie viel noch zu tun war, und deshalb übten sie bis zum Umfallen.
    »Noch einmal die erste Formation!«, befahl Hayato, vom vielen Schreien heiser. »Ihr dürft die Linie nicht auflösen. Denkt dran: ›Der einzelne Baum fällt im Sturm um, der Wald bleibt stehen.‹ Wie oft muss ich euch das noch sagen?«
    Erschöpft schleppten die Bauern sich zum wiederholten Mal auf ihre Plätze. Da warf Toge plötzlich seinen Speer auf den Boden. »Mir reicht’s!«
    Er wandte sich zum Gehen, aber Hayato sprang von der Veranda und packte ihn am Arm.
    »Keiner verlässt seinen Posten!«, knurrte er.
    Toge versuchte ihn abzuschütteln. »Lass mich los! Ich bin nicht dein Samurai.«
    »Genau das ist das Problem«, schimpfte Hayato verächtlich und ließ ihn los. »Du gibst zu schnell auf. Wir Samurai dürfen das nicht. Wir müssen kämpfen, dafür

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