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Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Titel: Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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missbilligend. »Dieser Gaijin weiß doch gar nicht, was er tut. Er ist nur ein kleiner Junge, der Samurai spielt! Wir haben uns in unserer Verzweiflung auf ihn eingelassen, aber jetzt haben wir eine bessere Alternative.«
    »Habt ihr vergessen, dass er als einziger Samurai bereit war, uns zu helfen?«, rief Yuto beschwörend. »Er hat unser Baby gerettet und er kann auch unser Dorf retten.«
    »Aber mit vier koban könnten wir viele Probleme lösen«, entgegnete Toge.
    Jetzt machte Yoshi durch ein Husten auf sich aufmerksam. »Und was tun wir, wenn Akuma nächstes Jahr wiederkommt? Dann haben wir keinen Gaijin mehr, den wir ausliefern könnten.«
    »Dann holen wir uns richtige Samurai zu Hilfe!«, fuhr der ältere Bauer fort.
    Yoshi lachte bitter. »Glaubt ihr wirklich, Daimyo Ikeda wird uns die Belohnung auszahlen?«
    »Das muss er! Das Geld kommt direkt vom Shogun.«
    »Der Daimyo wird den Ruhm der Festnahme des Gaijin-Samurai sicher für sich selbst beanspruchen – und das Geld auch.«
    »Aber wir dürfen den Shogun nicht provozieren!«
    »Das haben wir schon«, entgegnete Yoshi unwirsch. Er ließ den Blick verächtlich über die Anwesenden wandern. »Ist das etwa unser Dank an die, die uns unter Einsatz ihres Lebens helfen?«
    Ein hitziger Streit entbrannte unter den Bauern. Sie waren zwischen Angst, Gehorsam und Dankesschuld hin- und hergerissen.
    Jack spürte, wie sich alles in ihm zusammenzog. Er konnte sich nirgends mehr verstecken. Und angesichts einer so hohen Belohnung auf seine Ergreifung durfte er auch niemandem mehr trauen. Dabei konnte er es den besitzlosen Bauern nicht einmal verübeln, dass sie in Versuchung gerieten. Doch nach allem, was er für sie getan hatte, wollte er auch nicht glauben, dass sie ihn, ohne zu zögern, ausliefern würden.
    Miyuki sah ihn eindringlich an. »Ich finde, du solltest lieber gehen.«
    »Und Akuma?«, fragte Jack.
    »Dein Ehrgefühl ist wirklich bewundernswert«, sagte Hayato, »aber diese Bauern sind es nicht wert. Ich habe es dir ja gesagt, sie kennen kein Bushido, keine Treue.«
    »Sie werden mich nicht ausliefern«, beharrte Jack.
    »Bauern sind so unbeständig wie das Wetter«, erwiderte Hayato. »Man kann ihnen nicht trauen.«
    Jack sah Neko an, die angestrengt versuchte dem Geschehen zu folgen, und wünschte, er könnte sich besser in Zeichen ausdrücken, um ihr alles zu erklären.
    »Wir könnten sie mitnehmen«, schlug Miyuki vor.
    »Wir?«, fragte Jack.
    Miyuki nickte. »Du glaubst doch nicht etwa, ich lasse dich jetzt allein!«
    »Auf mich kannst du auch zählen«, fügte der treue Yori hinzu. »Und auf Saburo.«
    »Natürlich«, pflichtete Saburo ihm bei. »Für so viel Geld liefere ich dich vielleicht selber aus!«
    Die anderen starrten ihn entsetzt an.
    »Das war doch nur ein Scherz«, fügte er rasch hinzu. »Aber der Shogun scheint es wirklich eilig zu haben. Er hat jetzt schon zum zweiten Mal die Belohnung auf deinen Kopf verdoppelt.«
    »Darüber macht man keine Witze«, sagte Hayato streng. »Jack, du solltest wirklich lieber deine Sachen holen und gehen. Yuudai und ich werden verhindern, dass die Dorfbewohner dich verfolgen.«
    »Aber wenn Akuma entdeckt, dass die Bauern sich gegen ihn wehren wollten, wird er das Dorf zerstören«, erwiderte Jack.
    »Dann müssen die Bauern sich eben in ihr Schicksal fügen«, entgegnete Hayato. »Sie sind selber daran schuld. Geh jetzt!«
    Sie wandten sich zum Gehen, doch Yori winkte sie im letzten Moment wieder zurück.
    »Wartet!«, rief er leise. »Junichi lässt abstimmen.«
    »Wer dafür ist, dass wir den Gaijin ausliefern, hebe die Hand«, befahl das Dorfoberhaupt.
    Der ältere Bauer hob den Arm.
    Durch die schmalen Ritzen konnte Jack nicht erkennen, wie die anderen Bauern abstimmten. Doch hatten offenbar viele die Hände gehoben.
    »Jetzt die, die dagegen sind.«
    Yuto hob die Hand, dann Sora, dann der Bauer neben Sora. Andere folgten. Junichi begann zu zählen, während Sora weitere Bauern dazu aufforderte, sich ihm anzuschließen. Jack spürte, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat. Mit seinen Freunden an der Seite hatte er zwar keine Angst vor den Bauern, sehr wohl aber vor den Häschern des Shoguns. Und die waren ihm wieder einmal dicht auf den Fersen.
    »Damit wäre das entschieden«, erklärte Junichi. »Wir stimmen überein, dass wir den Befehl des Shoguns ungeachtet der Folgen nicht befolgen werden.«
    Jack entfuhr ein tiefer Seufzer der Erleichterung. Sein Glaube an die Bauern war nicht

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