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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
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ferne, bis seine Schiffe so schwer beschädigt und geschwächt sind, dass er keine Gegenwehr mehr leistet. Mit einer Kanone über eine weite Entfernung zu schießen, erfordert allerdings Übung.«
    Er spähte durch eine Luke.
    »Gut, unser Ziel ist weit genug weg. Steuerbordbatterie klar zum Gefecht!«
    Unter den Piraten brach hektische Betriebsamkeit aus, die jedoch einem genauen Plan folgte. Die Kanonenläufe wurden mit einem Ladestock gereinigt und dann mit Schießpulver geladen. Auf die erste Ladung folgte noch eine zweite. Anschließend wurde eine Schicht Papier eingeführt und festgedrückt. Das Kanonenrohr wurde ausgewischt, eine Kanonenkugel vorsichtig an ihren Platz gerollt. Doch nicht alle Geschütze wurden mit Kugeln geladen. Die Mannschaft an der Kanone neben Jack führte einen schweren Pfeil mit einer Eisenspitze und dicken, ledernen Steuerfedern in das Rohr ein.
    »Das sind daejon«, erklärte der Kapitän, während die Kanonen lärmend in die Feuerposition gerollt wurden. »Sie treffen viel genauer als Kanonenkugeln und haben eine größere Reichweite bei vergleichbarer Schlagkraft. Beim Aufprall brechen sie auseinander und überschütten den Gegner mit tödlichen Splittern. Und für eine noch bessere Wirkung kann man die Pfeile sogar anzünden!«
    Der Kapitän leckte sich beim bloßen Gedanken daran die Lippen. »Kanonen ausrichten«, befahl er seinen Leuten.
    Die Piraten schätzen die Flugbahn ihrer Geschosse ein und richteten die Lafetten entsprechend aus.
    »Steuerbordbatterie – FEUER !«
    Das Deck erzitterte unter dem Krachen der Kanonen. Der Rückstoß warf die Lafetten von den Luken zurück und aus den Mündungen der Rohre quoll Rauch. Jack dröhnten die Ohren und seine Augen tränten. Der beißende Gestank des Rauchs brachte ihn zum Husten.
    Der Rauch verzog sich im selben Moment, in dem die Salve von Kanonenkugeln und Pfeilen am Ziel einschlug. Das Meer um das Floß explodierte, Gischtfontänen stiegen auf. Die Samurai wurden auf den Wellen hin und her geworfen und verschwanden im brodelnden Wasser. Im nächsten Moment tauchten sie wieder auf, benommen, aber am Leben. Die Paddel hielten sie noch in den Händen. Verzweifelt ruderten sie weiter, um außer Reichweite der Kanonen zu gelangen.
    »Eure Leute müssen offenbar noch etwas üben«, meinte Jack, der um der Samurai willen sehr erleichtert war.
    Captain Kujira schüttelte den Kopf. »Beim ersten Schuss zielt man immer etwas zu kurz. Bei einem Schuss, der über das Ziel hinausgeht, kann man nicht einschätzen, wie viel man zu weit geschossen hat.«
    Die Piraten richteten ihre Kanonen in kürzester Zeit neu aus und luden sie mit raschen, effizienten Bewegungen.
    »Feuer!«, befahl Captain Kujira wieder.
    Erneut durchlief eine Woge von Explosionen die Schwertwal. Jack spürte die Erschütterung am ganzen Körper. Diesmal schlug das Floß in den heftigen Wellen um. Doch noch hatte kein Schuss das Ziel getroffen. Die Samurai kletterten wieder auf ihr Gefährt und begannen in Panik zu paddeln.
    Die Piraten nahmen die letzte Feineinstellung vor. Als die Kanonen wieder schussbereit waren, überprüfte Captain Kujira persönlich die Flugbahn jeder Kugel und machte Verbesserungsvorschläge. Der letzte Kanonier bedankte sich dafür mit einer Verbeugung und reichte ihm als Zeichen seiner Ehrerbietung sein brennendes Hölzchen. Captain Kujira hielt die Flamme an das Zündloch der Himmel genannten Kanone. Die Himmel spuckte den daejon aus. Zischend wie ein riesiger Feuerwerkskörper schoss der brennende Pfeil mit der Eisenspitze in einem Bogen durch die Luft und auf die panischen Samurai zu.
    Das Floß explodierte in einer Fontäne aus schäumendem Wasser und brennenden Splittern. Als das Wasser sich wieder beruhigte, war von den drei Samurai nichts mehr zu sehen.
    Die Ninja-Piraten feierten den Volltreffer ihres Kapitäns mit lautem Geschrei. Auch Li Ling stimmte darin ein, war aber kreideweiß im Gesicht und sichtlich erschüttert über den grausamen Tod der Männer auf dem Floß, wie Jack erleichtert feststellte. Er fragte sich, ob Li Ling wirklich das Zeug zur Piratin hatte – hoffentlich nicht.
    »Die Männer konnten sich nicht wehren«, protestierte er.
    Der Kapitän musterte ihn mit einem verächtlichen Blick. »Sie hatten die Chance, zu entkommen«, schnaubte er. »Die Meeres-Samurai würden uns diese Chance nie geben! Außerdem entkommt niemand lebend von der Pirateninsel.«
    Er sah Jack vielsagend an. Der begriff erst jetzt, warum er sich

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