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Sanctum

Sanctum

Titel: Sanctum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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auf dem Boden. »Und du es niemals haben wirst.«
    Seine Halbschwester folgte ihm die Treppe hinauf, und sie schlichen durch das dunkle Haus. Die Haustür stand einen Spalt breit offen, das letzte schwache Mondlicht fiel herein, durchsetzt mit Schatten, welche die Bäume warfen.
    Auf dem Boden entdeckte Eric einige Krümel Erde. »Sie sind durch den Garten gekommen«, raunte er. Er nahm das G3 halb in den Anschlag.
    »Wieso sie?«
    Eric deutete mit dem Lauf nach rechts und links, wo noch mehr Schmutz lag. »Sie haben sich aufgeteilt.«
    »Ich nehme das Erdgeschoss. Geh du nach oben und rette deine Maitresse.« Ohne seine Antwort abzuwarten, pirschte sie nach rechts in den Flur.
    Eric setze sich ebenfalls lautlos in Bewegung. Er wusste nicht, wie er den unliebsamen Besuch einzuordnen hatte, es konnten alle möglichen Gegner dahinterstecken, inklusive der Polizei. Er würde es erfahren, wenn er einen von den Angreifern am Leben ließ und ihn verhörte.
    Stufe für Stufe bewegte er sich nach oben, die Mündung auf den Treppenabsatz gerichtet und immer bereit, einen auftauchenden Feind auszuschalten. Dann hörte er aus dem Gang zum Schlafzimmer leises Gemurmel und eine fast unhörbare, metallisch klirrende Antwort. Ein Funkgerät.
    Eric kam die Treppe hoch und sah zwei Männer vor der Tür stehen. Sie trugen schwarze Overalls mit Kevlarwesten darüber, schwarze Helme und Handschuhe. In den Beinhalftern ruhten Pistolen, die am Griff Markierungen mit grünem Klebeband aufwiesen, an den Gürteln waren Messer befestigt. Die Kerle sahen verdächtig nach einem Sondereinsatzkommando aus, nur dass die Aufschrift auf dem Rücken oder eine andere Kennzeichnung fehlte.
    Einer hielt ein Kästchen mit einem leuchtenden Monitor in der Hand, sein G36 hing am Gurt auf seinem Rücken. Von diesem Kästchen ging ein Kabel durch das Schlüsselloch: Sie setzten Minikameras ein, um die Lage zu sondieren. Der zweite sicherte ihn derweil, eine Heckler&Koch-MP5 in den Händen. Er drehte sich routinemäßig um, ein grüner Ziellaser zog eine bleistiftdicke Linie durch die Dunkelheit bis zu Erics Brust, verharrte und wanderte für den Bruchteil einer Sekunde nach oben … Mehr konnte der Mann nicht mehr tun. Zwei Kugeln aus dem G3 in den Hals und in den Kopf brachten ihm den Tod. Es war ein weit verbreiteter Trugschluss, dass Helme gegen direkten Beschuss aus einem Gewehr, noch dazu aus einem Sturmgewehr, etwas ausrichteten.
    »Stehen bleiben und nicht bewegen. Du wirst nichts sagen, nur nicken oder den Kopf schütteln«, sagte Eric und hielt die Mündung auf den Kopf des zweiten Mannes gerichtet. »Gibst du einen Ton von dir, bist du tot.«
    Der Mann nickte.
    »Wo sind deine Freunde?«
    Der Mann drehte den Kopf ganz langsam zu ihm, in dem Moment erklangen von unten Schüsse, das tiefe Bellen einer DesertEagle, wie sie Justine benutzte. Dann ratterte eine MP los, das aggressive, helle Knattern wurde vom dröhnenden Krachen einer Schrotflinte überlagert. Eric hatte seine Antwort bekommen.
    Den Mann packte der Heldenmut. Blitzartig warf er sich nach vorn gegen die Tür, drückte die Klinke und hechtete ins Schlafzimmer.
    Sofort folgte ihm Eric, blieb am Türrahmen stehen und warf einen kurzen Blick in den Raum. Er genügte, um den Flüchtigen neben dem Bett zu erkennen, von wo er auch schon das Feuer eröffnete.
    Eric zog den Kopf zurück, die Kugeln sirrten an ihm vorbei und schlugen in die Wand gegenüber ein, andere rissen Splitter aus dem Holz.
    Ein Querschläger traf ihn ins Bein, ohne größeren Schaden anzurichten. Es tat kurz weh, vergleichbar mit einem Messerschnitt, aber die Wunde heilte sofort, wie er am sanften Kribbeln bemerkte. Es hatte gelegentlich Vorteile, die Bestie in sich zu tragen.
    Er hörte Severina voller Angst schreien sowie den Fluch des Mannes. Mehrere Schüsse fielen.
    »Nein!« Eric rollte sich über die Schulter ab, gelangte bis in die Mitte des Schlafzimmers, fing den Schwung ab und nutzte ihn dazu, das G3 im Anschlag nach oben zu schnellen. Er wollte gerade abdrücken –
    – als er den Angreifer auf dem Boden liegen sah. Aus vier Löchern in seinem linken Bein strömte Blut.
    Severina taumelte an ihm vorbei, in der rechten Hand hielt sie die Pistole, die aus dem Beinhalfter des Mannes stammte. An ihrem Arm rann Blut hinab, sie hatte einen Treffer oder einen Streifschuss abbekommen.
    »Ich muss hier weg«, keuchte sie, in ihren blauen Augen stand blanke Panik, »weg weg weg weg …« Sie rannte an ihm vorbei, stieß

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