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Sandkönige - Geschichten

Sandkönige - Geschichten

Titel: Sandkönige - Geschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Träume, und vielleicht auch Unschuld. Sie mochten Starlady. Sie kamen zu Starlady.
    Und sie lernte, ja, ja, sie lernte.
    Eines Nachts wurde sie in der Nähe der Docks von einer Straßenbande angehalten. Die Königin der Bande war eine blauköpfige Träumerin, und der Mann, den sie liebte, war bei Starlady gewesen. Also starrte sie und grinste und redete wirres Zeug, während ihre drei Schläger ihren Fang entkleideten und begannen, mit ihren Stachelstöcken zu spielen. Oh, aber dann war Hal zur Stelle! Starlady hatte überall längs des Concourses Freunde, und diese Freunde hatten den Überfall gesehen und waren zu Hal gegangen, und er kannte die Gegend der Docks, in der die Bande zu Hause war. Ein kurzer Kampf: Einer der Jungen hob seinen Stachelstock. Hals blaue Geisterklinge sirrte, der Stock wurde säuberlich zweigeteilt, die Bande verschwand.
    Und sie lernte, ja, ja, sie lernte.
    Es war an einem Nachmittag in Hals drittem Schlafzimmer, dem besonderen mit dem Neutralisator, der Thisrocks Schwerkraft aufhob. Aber der Kunde wollte mehr als nur seinen Spaß in der Schwerelosigkeit; er hatte eine Nervenpeitsche, ähnlich wie ein Stachelstock, nur schlimmer. Sie schrie, und Hal war da, stieß sich ab und schwebte schnell und anmutig durch den Raum und stieß mit seinem Lichtdolch zu. Hinterher mußten sie den Neutralisator abstellen, um das ganze Blut auf dem Boden zu sammeln.
    Und sie lernte, ja, ja, sie lernte.
    Eines Nachts gab es eine Konferenz bei Hal, und sie lernte Dark Edward mit seinen brennenden roten Augen und seinem Doppelstachelstock kennen und den Plan, wieder Herrscher zu werden, ebenso wie Fat Mollie, die ein Knabenhaus führte. Sie wollten, daß Hairy Hal sich ihnen anschloß.
    »Es ist eine gute Sache, Hal«, sagte Dark Edward mit schleppender Stimme. »Wir können ihn fertigmachen, und dann mache ich dich zu meinem Leutnant.« Er redete und redete und redete, aber Hal schüttelte nur den Kopf und warf sie hinaus. Anschließend hatten er und Mayliss eine stundenlange Auseinandersetzung.
    Aber dann kam ein silberner Morgen zwei Wochen später, als Crawney und Stumblecat den schreienden Dark Edward in die Mitte der Plaza zogen und stießen. Zuerst beobachtete Janey nur Stumblecat in seiner ganzen weichbepelzten Schwerfälligkeit und bemerkte den Mangel an katzenhafter Grazie, von dem Hal ihr erzählt hatte, dieser seltsame Mangel, der ihn zum Ausschuß von Prometheus gemacht hatte und der für seinen merkwürdigen Namen verantwortlich war. Dann sah sie den Marquis, und sie wußte, was kommen würde.
    Der Marquis hatte die Grazie, die Stumblecat fehlte. Er trug schwarze Stiefel und das Gewand eines Insiders, aber er war sehr ruhig. Sein Schädel war silbern. Er glänzte im Licht, das von der Plaza ausgestrahlt wurde. Um den Schädel lief ein schwerer Ring aus blauschwarz gefärbtem Kunststoff, der die Augen bedeckte.
    Während Janey zusah, während Hunderte zusahen, nahm er Dark Edwards Doppelstachelstock und ließ ihn kreisen.
    Crawney und Stumblecat hielten das Opfer. Der Marquis spielte stundenlang.
    Nach diesem Tag sah sie auch Fat Mollie niemals wieder.
    O ja, sie lernte, und bald kannte sie die Regeln. Sie war Starlady, und Hairy Hal war ihr Beschützer, und sie war sicherer als die meisten Leute um sie herum. Die Schwarzschädel kamen ihr nie zu nahe. Sie stand zu weit unter ihnen.
    »Der Marquis ist ein Dummkopf«, erklärte ihr Hal nach Dark Edwards Tod, als sie schon früh von der Plaza nach Hause kam. »Dark Edward, na schön, er war schlecht, aber trotzdem. Hör zu, der Traumboß macht's richtig, klar? Der Stoff kommt auf Schiffen hier an, seine Leute holen ihn leise, verkaufen ihn leise, und kein Mensch kennt den Traumboß, und kein Mensch weiß, wie man ihn packen kann. Lametta hat es versucht, wurde erschlagen. Harte Sache! Wahrscheinlich wird der Traumboß sich eines Tages den Weg zu den Insidern erkaufen, so wie es aussieht. Verstehst du?
    Aber der Marquis, der macht's nicht richtig. Zu laut. Jeder kennt den Marquis, jeder hat Angst vor ihm, nur wird er sich nie bei den Insidern einkaufen können. Die Insider mögen nicht, daß er rund um die Elfenbeinhallen spaziert, es sei denn, er hätte einen Exoten für sie oder eine kurzfristige Ausreisegenehmigung.
    Er hat mit Exoten angefangen, Starlady. Genmanipulierte wie Stumblecat, ein paar Hrangans, grüne Gushies, Mutanten von Fyndii, all so was. Er hatte alle Exoten auf Thisrock, verstehst du? Die Insider, nun, einige sind pervers,

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