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Sandrine

Sandrine

Titel: Sandrine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Berg
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glühten meine Wangen erwartungsvoll.
    Sie stand vor der Tür, lächelte ein wenig verkrampft und wirkte irgendwie - elend.
    Ich nahm sie zur Begrüßung einfach fest in meine Arme, drückte sie ein Weile, und als ich sie wieder losließ, ging es ihr wieder sichtlich besser. Ihr Lächeln war auch weniger verkrampft.
    Ich küßte sie auf den Mund. Sie erwiderte den Kuß nicht und wirkte ein wenig verlegen.
    Ich nickte ihr aufmunternd zu und trat zur Seite, um sie einzulassen.
    Sie folgte mit zögerlichen Schritten, ging an mir vorbei und schaute sich um, als wollte sie sich überzeugen, daß ich auch tatsächlich allein war.
    "Mein Mann ist längst in seinem Büro", sagte ich wie beiläufig. "Ich bin ganz allein um diese Zeit. Personal kommt erst, wenn ich es rufe."
    Das beruhigte sie ungemein, und dann überraschte sie mich, indem sie mich nun ihrerseits fest in die Arme nahm. Nein, das war mehr: Sie klammerte sich regelrecht an mir fest!
    "He, he!" murmelte ich beruhigend an ihrem Ohr. "Alles wird gut. Das verspreche ich dir."
    Als sie von mir abließ, um mich zu betrachten, waren wieder Tränen in ihren Augen, aber diesmal nicht vor Trauer oder gar Verzweiflung, sondern - vor Rührung.
    Ich hatte Mühe, ihren Blicken standzuhalten, weil sich so etwas wie ein schlechtes Gewissen in mir regte. Aber dann dachte ich an das große Ziel, und das schlechte Gewissen verflog wieder, wußte ich doch, daß tatsächlich alles gut werden würde.
    Auch wenn der Weg dorthin ein wenig schmerzlich war - für beide. Am Ende würden sie ein fest zusammengeschweißtes Paar sein, für immer vereint, und nichts auf der Welt würde sie mehr auseinanderbringen können. Und sie würden glücklicher sein denn je, denn sie würden stets aus einer Erinnerung zehren, die ihr Leben lebenswerter machte als es jemals hätte sein können. Ja, dies war mein Ziel, und ich fühlte mich diesem Ziel näher als jemals zuvor.
    Es war sozusagen in greifbare Nähe gerückt. Ich brauchte nur noch zuzupacken. Doch dies mußte sanft geschehen, nicht fordernd. Ich mußte geben, nicht mehr und nicht weniger als...
    alles!
    Bisher war eigentlich nur ich selber auf meine Kosten gekommen. Nein, halt, auch mein Mann schließlich. Die Trauer, die ich durch mein Tun bei beiden erzeugt hatte, war größer als die Freude und das Glück hätten sein können. Noch!
    Ja, behutsames Vorgehen... Ich tätschelte ihre Schulter, lächelte jetzt meinerseits verkrampft und schloß hinter meinem Besuch die Haustür. Dann legte ich den Arm um sie und führte sie in den Salon.
    "Was zu trinken?"
    "Nein, nicht im Moment. Ich habe zu nichts Lust und auf nichts Appetit."
    Beinahe hätte ich gefragt: "Wirklich auf nichts?" Aber ich verkniff mir das - von wegen behutsames Vorgehen und so...
    Im Salon setzten wir uns ganz artig nebeneinander. Es blieb ein gewisser Abstand zwischen uns. Wir sahen uns an. Ich fragte: "Dein Mann war tatsächlich im Büro?"
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    Sie nickte. "Ja, das war er, und er hat sich noch nicht einmal verleugnet. Er hat mit mir telefoniert und dabei doch tatsächlich so getan, als sei überhaupt nichts geschehen. Er hat sich sogar entschuldigt, weil er schon so früh aus dem Haus ging. Ich habe ihm gesagt, daß ich das gar nicht mitbekommen hätte, und er behauptete daraufhin, extra leise gemacht zu haben, um meinen wohlverdienten Schlaf nicht zu stören."
    "War doch sehr rücksichtsvoll von ihm - oder?"
    "Meinst du das im Ernst? Nein, Liebes, ich glaube eher, er hat gutes Wetter machen wollen, und das ist ihm halbwegs sogar gelungen."
    "Weil du jetzt nicht mehr annehmen mußt, er habe dich verlassen - aus welchen Gründen auch immer?"
    "Nein, nicht aus irgendwelchen Gründen, sondern wegen dem, was gestern vorgefallen ist."
    "Das weißt du doch gar nicht so sicher, Liebes!" tadelte ich sanft. "Und daß er sich so benahm gestern abend, kann auch schlechtes Gewissen sein. Nicht nur das: Hältst du es wirklich für völlig unmöglich, daß er einfach nur überarbeitet war?"
    "Nein, nein, ich kenne ihn, wenn er zuviel gearbeitet hat. Dann ist er zwar auch zugeknöpft, aber in ganz anderer Art und Weise. Und dann sind auch seine Kleider nicht so in Mitleidenschaft gezogen. Am nächsten Tag hat er dann auch niemals seine Kleider mit ins Büro genommen, um sie entweder wegzuwerfen oder unterwegs zur Reinigung zu bringen.
    Nur, damit ich sie nicht kontrollieren kann..."
    "Tatsächlich?" tat ich überrascht. "Das hat er getan?"
    Sie nickte nur

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