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Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
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ihre Brust, wiegte es zärtlich hin und her, drehte sich gut gelaunt im Kreis ...
    ... und entdeckte Eve.
    Ihr von Mutterliebe weich gezeichnetes Gesicht leuchtete vor Freude auf und sagte Eve, dass ihr Entschluss, die Freundin aufzusuchen, goldrichtig gewesen war.
    Sie hätte schon viel früher kommen sollen.
    »Aa? Du sagst inzwischen >Aa    »Dallas!« In grünen Grinse-Frosch-Pantoffeln stürzte Mavis auf sie zu. Sie roch nach Babymilch und Puder, und da sie auf einem Arm weiter das Baby trug, schlang sie einfach den anderen um Eve. »Ich habe dich gar nicht kommen gehört.«
    »Ich bin gerade erst hereingekommen.« Eve bemerkte, dass es leichter als erwartet war, sich das Baby aus der Nähe anzusehen. »Sie ist größer geworden«, meinte sie. »Sieht mehr ...«
    Mavis zog eine schwarz schimmernde Braue hoch.
    »... wie ein menschliches Wesen aus?«
    »Okay, ja. Aber das tut sie wirklich, findest du nicht auch? Außerdem kann man inzwischen deutlich sehen, dass sie etwas von euch beiden hat. Wie fühlst du dich?«
    »Müde, glücklich, rührselig und furchtbar aufgeregt. Willst du sie mal halten?«
    »Nein.«
    »Nur eine Minute. Du kannst auch die Zeit stoppen.«
    »Ich könnte sie zerbrechen.«
    »Das wirst du ganz sicher nicht. Aber wenn dich die Vorstellung nervös macht, setz dich besser erst mal hin.«
    Statt auf dem kunterbunten Schaukelstuhl nahm Eve in einem traditionellen, pinkfarbenen Sessel Platz und atmete tief durch, als sie das Baby in den Arm gelegt bekam.
    Wenigstens hatte die Kleine einen sauberen Po, erinnerte sie sich und sah das Baby an, das sie reglos anzustarren schien. »Es gefällt mir nicht, wie sie mich anguckt. Als würde sie irgendwas im Schilde führen oder so.«
    »Sie guckt dich einfach an, sonst nichts.« Strahlend drehte Mavis sich zu Leonardo um, als der mit den Getränken kam.
    Während er an einen Mammutbaum erinnerte, sah Mavis klein und zart wie eine Elfe aus. Ein winziges Energiebündel mit einer wirren Mähne, deren momentane Farbe Eve an reife Aprikosen denken ließ. Passend zu ihren Pantoffeln hüpften Frösche an den Hosenbeinen ihres Freizeitanzugs hinauf, und der allerdickste von den Kerlen krönte ihre Brust.
    »Du könntest sie ein bisschen schaukeln«, schlug sie ihrer Freundin vor.
    »Ich werde mich nicht rühren. Sonst passiert noch etwas.« Und im selben Augenblick schob Belle die Unterlippe vor, verzog ihr liebliches Gesicht und stieß ein jämmerliches Heulen aus.
    »Okay, die Zeit ist um«, erklärte Eve. »Los, nimm sie mir wieder ab, Mavis.«
    »Sie hat Hunger, weiter nichts. Ich wollte sie eben schon stillen, aber vorher musste ich sie noch frisch machen. «
    Zu Eves Erleichterung nahm Mavis ihr das Baby ab, setzte sich in den bunten Schaukelstuhl, zog an dem gekrönten Frosch, und als ihre Brust zum Vorschein kam, saugte sich die kleine Belle wie ein hungriger Egel daran fest.
    »Wow ...«
    »So, mein Schatz. Mamis Milchzug ist in den Bahnhof eingelaufen. Trink, so viel du willst.«
    »Ihr beide habt den Bogen wirklich raus.«
    »Wir sind eben ein klasse Team. Leonardo, hättest du etwas dagegen, wenn wir eine Frauenstunde machen würden?«
    »Ganz und gar nicht.« Doch bevor er sich zum Gehen wandte, gab er Frau und Tochter einen sanften Kuss. »Meine beiden Schönen. Meine beiden Engel. Ich bin drüben in meinem Studio, falls ihr mich braucht.«
    Er stellte ein Glas mit einem schaumigen Getränk in den Halter des Schaukelstuhls und drückte Eve ihr Weinglas in die Hand.
    Danach senkte sich Stille über den Raum, die nur die kleine Belle mit ihren Sauggeräuschen unterbrach.
    »Also ...« Mavis stillte und schaukelte ihr Kind. »Warum habe ich noch nichts davon gehört, dass ein blondes Flittchen tot aus dem East River geborgen worden ist?«
    Eve hob ihr Weinglas an den Mund, stellte es dann aber, ohne was zu trinken, wieder ab. Und tat, wonach ihr schon den ganzen Tag zumute war. Sie weinte wie ein Kind.
    »Tut mir leid. Tut mir leid.« Als sie sich wieder halbwegs unter Kontrolle hatte, fuhr sie sich mit den Händen durchs Gesicht. »Ich schätze, dass das einfach überfällig war.«
    Mavis rannen Tränen des Mitgefühls über die Wangen und sie hob Belle an ihre andere Brust.
    »Ich sollte dich nicht damit belasten. Wahrscheinlich wird die Milch davon sauer oder so.«
    »Meine Milch ist erste Sahne. Sag mir, was das alles zu bedeuten hat.«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich weiß es einfach nicht. Er ... sie ... verdammt, Mavis.

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