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Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
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weiß sie genau.«
    »Du hast deutlich mehr Gewicht als sie. Deshalb hat sie, wenn es hart auf hart kommt, nicht den Hauch von einer Chance.«
    »Vielleicht nicht. Aber bisher hat sie alle Punkte gemacht. Sie hat mich verletzt, Mavis, und das sieht er einfach nicht.«
    »Bring ihn dazu, es zu sehen.«
    Eve schüttelte den Kopf, aber Mavis marschierte bereits los und kam mit ihrem Mantel aus dem Flur zurück. »Allerhöchste Zeit, ihr das Heft aus der Hand zu nehmen, Dallas«, meinte sie. »Und nur damit du's weißt.« Sie drückte Eve den Mantel in die Hand. »Circa eine halbe Stunde, bevor du erschienen bist, hat Roarke hier angerufen.«
    »Ach ja?«
    »Hat ganz normal getan, nach dem Baby gefragt und so. Er ist wirklich gut, und wenn ich nicht genau darauf geachtet hätte, hätte ich es sicher nicht bemerkt. Aber du bist nicht die Einzige, die heute Abend leidet wie ein Schwein.«

15
     
    Roarke griff wieder nach dem Link, schalt sich einen Narren und wandte sich entschlossen ab. Er würde ganz bestimmt nicht länger überall herumtelefonieren, bis er sie endlich fand. Das konnte sie vergessen.
    Sie würde nach Hause kommen, wenn sie kam. Oder vielleicht auch nicht. Großer Gott, wo steckte dieses Weib? Weshalb in aller Welt tat sie ihm das an? Er hatte nichts getan, um eine solche Behandlung zu verdienen. Er hatte, weiß Gott, genug Dinge getan, um ihren Zorn auf
    sich zu ziehen, diesmal aber nicht. Und schon gar nicht auf diese Art.
    Trotzdem hatte sich ihr Blick vom Morgen in seine Gedanken, seine Eingeweide und sein Herz gebrannt.
    Er hatte diesen Blick schon ein-, zweimal zuvor gesehen, ihn aber bisher niemals selber ausgelöst.
    Er hatte ihn gesehen, als sie in diesem verfluchten Raum in Dallas gestanden hatten, in dem sie Furchtbares erlitten hatte. Hatte ihn gesehen, wenn sie aus einem Albtraum aufgefahren war.
    Wusste sie denn nicht, dass er sich eher den rechten Arm abschneiden würde, als schuld daran zu sein, dass sie diesen Blick bekam?
    Sie sollte es, verdammt noch mal, auf alle Fälle wissen. Sollte ihn, verdammt noch mal, inzwischen so gut kennen, dass sie wusste, dass er niemals etwas täte, um ihr derart wehzutun.
    Sie selbst war schuld an ihrem Elend, und er konnte nur für sie hoffen, dass sie ihren Hintern möglichst bald nach Hause schwang, damit sie diese Angelegenheit auf die Weise klären könnten, die bei ihnen üblich war. Sie könnte gegen irgendwelche Gegenstände treten. Auf irgendetwas eindreschen. Oder auch auf ihn, wenn die Sache damit abgeschlossen war. Sie brauchten einen anständigen Streit, dann wäre diese dämliche Geschichte endgültig geklärt.
    Wo zum Teufel steckte sie?
    Er hielt es für durchaus angemessen, dass er selber wütend war - und wollte sich nicht eingestehen, dass sich hinter seinem Zorn die nackte Angst verbarg, dass sie vielleicht nicht wiederkam.
    Sie sollte ja nicht wagen, einfach wegzubleiben, dachte er erbost. Falls das ihre Absicht war, hatte er eine
    Neuigkeit für sie. Verflucht, dann würde er sie auftreiben und dorthin zurückschleifen, wo sie hingehörte. Nämlich hierher in dieses Haus.
    Gottverdammt, er brauchte es, dass sie in diesem Haus an seiner Seite war.
    »Soll ich Ihnen etwas zu essen bringen?«, fragte Summerset aus Richtung Tür.
    »Nein.«
    »Dann haben Sie also noch nichts von ihr gehört?«
    »Nein. Und kommen Sie ruhig wieder von Ihrem hohen Ross herunter. Ich habe nämlich nichts getan.«
    Sein glühend heißer Zorn prallte an dem wie stets gefassten Butler einfach ab. »Aber Sie haben es auch nicht verhindert.«
    »Was?« Roarke wirbelte zu ihm herum. Endlich hatte er ein Ziel für seinen Zorn. »Dass sich meine Frau mit einem Mal in ein unvernünftiges, eifersüchtiges, von Stimmungsschwankungen geplagtes Wesen verwandelt hat?«
    »Ihre Frau hat einfach ganz normal auf die Manipulationsversuche einer äußerst cleveren Konkurrentin reagiert. Das wäre Ihnen klar, wenn Sie nicht so versessen darauf wären, wieder mal im Recht zu sein.«
    »Schwachsinn. Es ist ganz sicher nicht normal sich einzubilden, ich könnte Magdalena ihr vorziehen. Und manipulieren lasse ich mich von nichts und niemandem.«
    »Die Aufnahme von Ihnen beiden kam genau zum rechten Zeitpunkt.«
    »Verdammt, was soll das schon wieder heißen?«
    »Sie kam genau zum rechten Zeitpunkt und war obendrein perfekt geplant und ausgeführt«, erklärte Summerset ihm kühl. »Sie war schon immer gut.«
    »Wollen Sie damit etwa sagen, sie hätte das alles inszeniert? Und

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