Sanft kommt der Tod
Rayleen besucht regelmäßig Kinder-und Altersheime. Sie ist ein intelligentes Mädchen, und wenn sie eine Spritze mit einem Betäubungsmittel bräuchte, fände sie ganz sicher einen Weg, um sich diese Dinge zu besorgen, ohne dass es jemand merkt.«
»Dann wäre sie ein Monster. Wollen Sie, dass ich das sage?« Allika bekam einen wilden Blick und ihre Stimme wurde schrill. »Soll ich sagen, dass meine Tochter ein Monster ist? Ich habe sie auf die Welt gebracht.«
Sie schlug mit ihrer Faust auf ihren Bauch. »Sie ist mein und Olivers Kind, wir haben sie von ihrem ersten Herzschlag an geliebt.«
»So wie Sie Trevor geliebt haben. Falls ich mich irre«, meinte Eve, als Allika in sich zusammensank, »tut es keinem Menschen weh, wenn ich mir ihr Tagebuch ansehe. Aber wenn meine Vermutung richtig ist, wird ihr geholfen werden, bevor noch jemand zu Schaden kommt.«
»Also holen Sie es sich. Nehmen Sie es mit. Nehmen Sie es mit und lassen mich endlich wieder allein.«
Sie suchten nach dem Tagebuch. Stellten das gesamte Spiel-und das gesamte Schlafzimmer des Mädchens auf den Kopf. Leerten Schubladen und Schränke aus, suchten zwischen den Spiel-und Malsachen.
»Vielleicht hat sie es in irgendeinem anderen Raum versteckt«, schlug Peabody am Ende vor.
»Oder hat es bei sich. Aber wie dem auch sei, wir werden es finden. Die Tatsache, dass es existiert, hat bereits einiges Gewicht. Wir müssen mit der Tante sprechen und die Kleine ab sofort beschatten lassen. Wenn sie das Tagebuch tatsächlich mitgenommen hat, will ich nicht, dass ihre Mutter ihr vielleicht verrät, dass wir danach suchen. Lassen Sie uns - verflucht.«
Sie brach ab und klappte ihr Handy auf. »Dallas.«
»Lieutenant, ich erwarte Sie umgehend in meinem Büro.«
»Ich bin gerade dabei, Beweise zu sammeln, von denen ich glaube, dass sie zu einer Verhaftung in den Fällen Foster und Williams führen werden, Sir.«
»Ich erwarte Sie in meinem Büro, bevor Sie irgendwelche weiteren Schritte unternehmen, Lieutenant Dallas. Haben Sie verstanden?«
»Ich habe verstanden, Sir. Bin auf dem Weg. Verdammt«, fügte sie nach Ende des Gesprächs hinzu, warf einen Blick auf ihre Uhr und rechnete eilig nach. »Jetzt müsste sie im Museum sein. Im Met. Ich setze Sie dort ab, damit Sie die Verdächtige beschatten.«
»Aber, Dallas, der Commander hat Sie angewiesen ...«
»Mich. Von Ihnen hat er nichts gesagt. Ich will, dass Sie die Verdächtige ausfindig machen und beschatten. Halten Sie mich auf dem Laufenden. Und passen Sie auf, dass sie Sie nicht sieht.«
»Himmel, sie ist gerade mal zehn Jahre alt. Ich glaube, ich werde es gerade noch schaffen, ein kleines Mädchen zu beschatten, ohne dass es mich bemerkt.«
»Das kleine Mädchen ist die Hauptverdächtige in zwei Mordfällen und hat wahrscheinlich auch noch seinen kleinen Bruder umgebracht. Sie beschatten kein harmloses kleines Kind, Peabody, merken Sie sich das.«
Sie setzte ihre Partnerin vor dem eleganten Eingang des Metropolitan Museums ab, fuhr weiter zum Revier und rief von unterwegs eine gewisse Quella Harmon in Taos, New Mexico, an.
Während Peabody vor dem Museum stand und sich fragte, wie in aller Welt sie ein Kind mit seinem irischen Au-pair in der riesigen Kathedrale der Kunst ausfindig machen sollte, hielt Cora in der Einundachtzigsten ein Taxi an.
»Aber Mom will uns im Museum treffen und dann mit mir Mittag essen gehen.«
»Tja, aber jetzt hat sie mich angerufen und gesagt, dass ich dich sofort nach Hause bringen soll. Also fahren wir nach Hause, Schatz.«
Rayleen stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus und drückte ihre hübsche pinkfarbene Felltasche an ihre Brust.
Mira und Whitney erwarteten sie schon, sie sahen beide äußerst grimmig aus.
»Setzen Sie sich, Lieutenant.«
Da Eve keine andere Wahl hatte, nahm sie gehorsam Platz.
»Wo ist Ihre Partnerin?«
»Sie ist noch unterwegs.«
Whitney presste die Lippen aufeinander. »Ich hätte angenommen, Ihnen wäre klar, dass ich Sie beide sehen will, statt dass eine von Ihnen einfach mit der Arbeit weitermacht.«
»Ich bitte um Verzeihung für das Missverständnis.«
»Versuchen Sie nicht, mich auf den Arm zu nehmen, Dallas. Dafür bin ich ganz bestimmt nicht in der Stimmung. Ich habe Ihren Bericht gelesen, und meiner Meinung nach haben Sie die Ermittlungen und auch diese Abteilung in eine äußerst schwierige Position gebracht.«
»Bei allem Respekt, Sir, das sehe ich anders.«
»Sie verfolgen eine Spur, auf der es nur so
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