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Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
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Limo, ja?«
    Schniefend nickte Melodie und schlurfte mit hängenden Schultern aus dem Raum.
    »Ich verstehe nicht, weshalb Sie das Tagebuch eines kleinen Mädchens brauchen. Ich verstehe nicht, inwieweit Sie das bei den Ermittlungen weiterbringen soll.«
    »Es ist ein Element, das wir nicht außer Acht lassen dürfen.«
    »Sie wollen mir offenbar nicht sagen, was ich darüber wissen möchte oder muss, und da ich mich um meine Tochter kümmern muss, werde ich Sie bitten, jetzt zu gehen. Aber sagen Sie mir bitte, ob ich Melodie nicht mehr zu den Straffos schicken soll. Ob es für sie gefährlich ist, wenn sie mit Rayleen und der Familie zusammenkommt.«
    »Ich glaube nicht, dass Ihre Tochter in Gefahr ist, aber vielleicht fühlen Sie sich wohler, wenn Sie den Kontakt erst einmal beschränken.« Das wäre auf alle Fälle besser, dachte Eve und hoffte, dass Angela verstand. »Vor allem ist es wichtig, dass weder Sie noch Melodie den Straffos oder sonst jemandem erzählen, dass wir wegen des Tagebuchs bei Ihnen gewesen sind.«
    »Ich glaube, Melodie und ich werden für den Rest des Wochenendes fortfahren. Wahrscheinlich kommen wir erst Montag wieder zurück.« Angela atmete zitternd aus. »Es reicht, wenn sie am Dienstag wieder in die Schule geht.«
    »Das ist eine gute Idee«, erklärte Eve. »Ich kenne mich nicht mit Kindern aus, Ms Miles-Branch, aber Ihre Tochter scheint ein wirklich tolles Kind zu sein.«
    »Danke. Das ist sie auf jeden Fall.«
     
    Da Peabody auf dem Weg nach unten und nach draußen ungewöhnlich schweigsam war, wartete Eve, bis sie in ihrem Wagen saßen, und blickte sie dann fragend an.
    »Gedanken? Anmerkungen? Fragen?«
    »Ich schätze, ich arbeite noch daran.« Peabody blies ihre Backen auf. »Ich muss sagen, auf den ersten Blick wirkt es ziemlich unschuldig und vor allem typisch, dass ein kleines Mädchen sein Tagebuch versteckt oder eine gute Freundin bittet, es für sie aufzubewahren, weil es Angst hat, dass jemand - ein Erwachsener, eine Autoritätsperson - es sonst möglicherweise liest. Mädchen, vor allem Mädchen, sind hypersensibel, wenn es um solche Dinge geht.«
    »Und wenn Sie genauer hinsehen?«
    »Ihrer Meinung nach verleiht die Tatsache, dass ein Tagebuch tatsächlich existiert und dass Rayleen sich große Mühe gemacht hat, es aus dem Haus zu schaffen, bevor wir mit der Durchsuchung angefangen haben, Ihrer Theorie ein gewisses Gewicht.«
    Trotzdem hörte Eve den Zweifel, der bei diesen Sätzen in Peabodys Stimme lag. »Aber aus Ihrer Sicht ist es einfach typischer Mädchen-Kram.«
    »Es fällt mir einfach schwer, es anders zu sehen. Tut mir leid, Dallas, aber sie ist nun mal ein kleines Mädchen.«
    »Was, wenn sie sechzehn oder sechsundzwanzig wäre?«
    »Dallas, Sie wissen selbst, dass das was völlig anderes wäre.« »Da bin ich mir nicht so sicher«, antwortete Eve, während sie vor dem Haus der Straffos hielt.
     
    Allika machte ihnen auf. Sie sah blass und müde aus, wie jemand, der mehrere Nächte nacheinander schlecht geschlafen hatte, sie hatte sich noch nicht zurechtgemacht, sondern trug einen langen, grauen Morgenrock.
    »Bitte. Können Sie uns nicht endlich in Ruhe lassen?«
    »Wir müssen mit Ihnen sprechen, Mrs Straffo. Warum gehen wir nicht in Ihre Wohnung? Dort können Sie es sich bequem machen und wir sind ungestört.«
    »Warum denkt die Polizei, die Leute fänden es bequem, wenn sie sie in ihren eigenen vier Wänden verhört?«
    »Ich habe gesagt, dass wir mit Ihnen sprechen müssen. Von einem Verhör war nicht die Rede. Gibt es einen Grund, aus dem Sie nicht mit uns sprechen wollen?«
    Allika machte kurz die Augen zu. »Ich muss meinen Mann anrufen.«
    »Haben Sie das Gefühl, dass Sie einen Anwalt brauchen?«
    »Er ist nicht nur Anwalt«, schnauzte sie sie an und presste den Handrücken an ihre Stirn. »Ich habe Kopfschmerzen und versuche, mich noch etwas auszuruhen, bevor ich meine Tochter abholen muss.«
    »Tut mir leid, dass wir Sie dabei stören, aber wir haben noch ein paar Fragen, auf die wir dringend Antworten brauchen.« Dann zielte Eve direkt auf ihre Schwachstelle und fügte gnadenlos hinzu: »Falls Sie das Bedürfnis haben, Ihren Mann zu kontaktieren, warum schlagen Sie ihm dann nicht vor, uns auf dem Revier zu treffen? Dann machen wir das Ganze eben offiziell.«
    »Das klingt fast wie eine Drohung.«
    »Entweder wir unterhalten uns zu dritt in Ihrer Wohnung oder zu viert auf dem Revier. Sie können entscheiden.«
    »Oh, kommen Sie rein. Bringen

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