Sanft kommt der Tod
gemacht. Vertraust du mir etwa nicht?«
»Glaubst du, ich würde hier sitzen, wenn ich dir nicht vertrauen würde?«
»Wenn das so ist, sollte zwischen uns alles in Ordnung sein.«
»So einfach ist das nicht.«
»Ich liebe dich unendlich. Auch wenn das nicht gerade einfach ist, ist es unabänderlich. Du hast mir heute Morgen keinen Abschiedskuss gegeben.« Er beugte sich zu ihr herab und strich mit seinen Lippen über ihren Mund.
Sie konnte nichts dagegen tun: sofort wogte heiße Leidenschaft in ihr auf. »Tschüs«, murmelte sie.
Lächelnd küsste er sie abermals warm und süß auf ihren Mund. »Hallo. Ich wette, du hast noch kein Abendessen gehabt.«
»Ich stecke mitten in den Ermittlungen zu meinem neuen Fall. An Essen habe ich ganz einfach nicht gedacht.«
»Dann denk bitte jetzt daran.« Er gab ihr eine Hand und kraulte mit der anderen Galahad, der seinen Kopf an seiner Seite rieb. »Du siehst müde aus, Lieutenant, und so hohläugig, wie du immer aussiehst, wenn du nichts gegessen und vor allem nicht genug geschlafen hast. Ich werde uns Hamburger bestellen, damit kriege ich dich schließlich meistens rum. Und du kannst mir von deinem Fall erzählen, während du isst.«
Er wollte nicht über den Morgen oder über sein Treffen mit Magdalena reden, merkte sie. Er wich diesen Themen einfach aus. Trotzdem müssten sie darüber reden. Also Augen zu und durch.
»Sie war bei mir im Büro.«
Sein Gesicht blieb völlig ausdruckslos. Kein Wunder, dass er im Geschäft ein so tödlicher Verhandlungspartner war.
»Magdalena?«
»Nein, die Maikönigin.«
»Ist es für die nicht noch ein bisschen früh? Oder hat sie neuerdings was mit dem Murmeltier zu tun, das immer am 2. Februar erscheint?«
»Haha, wirklich witzig. Aber zurück zu unserem eigentlichen Thema. Sie kam kurz nach Ende meiner Schicht. Dachte, wir könnten zusammen etwas trinken gehen, nett miteinander plaudern und gute Freundinnen werden oder so. Rate mal, was meine Antwort war?«
Er stieß sich von ihrem Schreibtisch ab. »Tut mir leid, wenn dich ihr Besuch gestört hat«, meinte er, trat an die Bar und holte eine Brandyflasche hervor. »Sie ist sehr kontaktfreudig und impulsiv. Ich nehme an, sie war einfach neugierig auf dich.«
»Das nimmst du also an?« Sie spürte, dass in ihrem Innern Zorn mit Unglück rang. »Obwohl du ihr bereits gesagt hattest, dass sie mich nicht mögen würde.«
Er schenkte sich einen Brandy ein und stellte die Flasche in den Schrank zurück. »Ebenso wenig wie du sie. Wahrscheinlich wollte sie mir nur beweisen, dass ich mich geirrt habe.«
Er war blind für ihre Schwächen, hatte Summerset gesagt. »Ich glaube, dass es ihr darum als Allerletztes ging. Du wirst mit ihr zusammenarbeiten?«
Jetzt war ihm seine Verärgerung für den Bruchteil einer Sekunde anzusehen. »Nein, das werde ich nicht.«
»Dann ist sie also eine Lügnerin?«
»Wenn sie das gesagt hat, hat sie sich falsch ausgedrückt oder du hast es falsch verstanden.«
»Ich habe es falsch verstanden?«
»Meine Güte.« Er nahm einen großen Schluck aus seinem Glas. »Du versuchst, mich in eine bestimmte Ecke zu drängen, aber das lasse ich nicht zu. Wir haben völlig harmlos zusammen Mittag gegessen, wobei sie mich um einen Rat bezüglich einiger Investitionen gebeten hat. Ich habe mich bereiterklärt, ihr ein paar Tipps zu geben und die Namen einiger Leute zu nennen, an die sie sich wenden kann. Das habe ich schon für zahllose andere Leute getan.«
»Nur dass sie nicht wie andere Leute ist.«
»Schwachsinn.« Jetzt brach sich sein Ärger vollends Bahn. »Hast du etwa erwartet, dass ich zu ihr sagen würde: >Tut mir leid, aber ich kann dir keine Namen nennen, weil es meiner Frau missfällt, dass ich vor zwölf Jahren mit dir in der Kiste war Das sieht dir gar nicht ähnlich, Eve.«
»Das kann ich nicht sagen, denn schließlich war ich bisher noch nie in dieser Position.«
»In was für einer Position genau?«
»In der Position, mich von einer Frau vorführen zu lassen, für die du Gefühle hast. Mich genauso jämmerlich zu fühlen, wie sie es ganz eindeutig will.«
»Da ich kein Droide bin, hatte ich natürlich Gefühle für andere Frauen, bevor ich dir begegnet bin, und du hast schon einige von diesen Frauen kennen gelernt, ohne dass das ein Problem für dich gewesen ist. Weshalb sollte Magdalena dich gegen sich aufbringen wollen? Sie kann dadurch nichts gewinnen. Du reagierst vollkommen über und machst ein Riesenaufhebens um eine Sache, die
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