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Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
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packte alles ein und trat vor Williams' Schrank.
    Auf der einen Seite waren seine Arbeitskleider - ein paar Anzüge, Sportsakkos, Hemden, Hosen - aufgehängt. Auf der anderen hing die Freizeitkleidung, die erheblich lässiger war.
    Ob es wirklich Frauen gab, denen es gefiel, wenn ein ausgewachsener Mann einen schwarzen Catsuit trug?
    »He, Dallas, das müssen Sie sich ...« Pfeifend blieb McNab in der Tür des Zimmers stehen. »Wow. Wilde Sexspiele.« Dann sah er sich eins der schwarz gerahmten Bilder aus der Nähe an. »Die beiden müssen Gliedmaßen aus Gummi haben.« Er kratzte sich am Hals und beugte sich ein wenig vor, um sich das Bild aus einer anderen Perspektive anzusehen.
    »He, was tun Sie da?«
    »Huh? Oh, tut mir leid, ich war kurzfristig abgelenkt. Sex scheint die Religion von diesem Kerl zu sein. Auf eine kranke Art durchaus bewundernswert. Er bringt jede Menge Zeit in irgendwelchen Chatrooms und auf irgendwelchen Websites zu, dabei geht es ausnahmslos um Sex. Außerdem bestellt er jede Menge Spielzeug der besonderen Art.«
    »Ja, er hat einen ziemlich großen Vorrat hier. Darunter auch ein bisschen Rabbit und ein bisschen Whore.«
    McNabs Belustigung verflog. »Das ist nicht bewundernswert. Nicht einmal auf eine kranke Art.« »Irgendwelche Mails von unserem Opfer?«
    »Auf diesem Computer nicht.«
    »Nachforschungen über Rizin oder ein anderes Gift?«
    »Nichts. Aber ich kann die Kiste mit auf die Wache nehmen und sie mir genauer ansehen. Vielleicht hat er diese Dinge ja versteckt. Alles, was ich außer seinen Ausflügen in irgendwelche Chatrooms und seinen Bestellungen bisher gefunden habe, hatte mit seinem Job zu tun. Stundenpläne, Noten, lauter solches Zeug. Nichts, was nicht gepasst hätte.« Mit einem Mal sah er sich suchend um. »Ich wette, er hat irgendwo hier eine Kamera versteckt. «
    »Meinen Sie? Eine Kamera?« Sie blickte mit zusammengekniffenen Augen auf den Spiegel.
    »Fünf zu eins, dass er hier irgendwo so ein Ding hat. Soll ich mich mal umgucken?«
    »Meinetwegen, tun Sie das.« Sie ging in das angrenzende Bad, um sich dort umzusehen. »Aber die Lade mit dem Spielzeug rühren Sie nicht an.«
    »Ah. Sie sind einfach eine Spielverderberin.«

10
     
    Auch wenn sich Williams bisher weder mit dem Gift noch mit Craig Fosters Tod in Verbindung bringen ließ, fanden sie genug, um ihm ernsthafte Probleme zu bereiten, dachte Eve. Um die Sache abzuschließen, schickte sie ein Team der Spurensicherung in seine Wohnung und bereitete sich dann auf die Vernehmung vor.
    »Wir fangen mit dem Mord, mit ein paar Routinefragen dazu an«, erklärte sie ihrer Partnerin. »Bisher wollte er keinen Anwalt haben. Er ist ganz schön selbstbewusst.«
    »Meiner Meinung nach denkt dieser Kerl fast ausschließlich mit seinem Schwanz.«
    »Da haben Sie wahrscheinlich recht. Also nutzen wir das aus. Spielen die harmlosen jungen Frauen. Die kurze Durchsicht der Disketten, die McNab gefunden hat, legt die Vermutung nahe, dass er es am liebsten mit mehreren Frauen gleichzeitig treibt. Also stellen wir erst mal ein paar Fragen nach dem Opfer, konfrontieren ihn dann mit den illegalen Drogen, die wir in seinem Schlafzimmer gefunden haben, und kommen danach noch mal auf den Mord zurück.«
    Sie müssten jonglieren, überlegte Eve, als sie in den Verhörraum ging. Müssten dafür sorgen, dass der Kerl das Gleichgewicht verlor.
    »Wurde auch allmählich Zeit. Wissen Sie, wie lange ich schon warte?«, wollte Williams wissen. »Haben Sie eine Vorstellung davon, wie es sich für mich als Lehrer macht, wenn mich zwei Muskelprotze in Uniform vor den Augen meiner Schüler aus der Klasse zerren?«
    »Über Ihr Ansehen als Lehrer werden wir uns gleich noch unterhalten. Erst einmal muss ich den Rekorder einschalten und Sie über Ihre Rechte und Pflichten aufklären. Weil dies schließlich eine offizielle Vernehmung ist.«
    »Sie müssen mich über meine Rechte aufklären?« Er zuckte zusammen, als hätte sie ihm einen leichten elektrischen Schlag versetzt. »Bin ich etwa verhaftet?«
    »Oh nein, natürlich nicht. Aber wie gesagt, dies ist ein offizielles Verhör und die vorgeschriebene Verfahrensweise dient ausschließlich Ihrem Schutz. Möchten Sie noch etwas anderes trinken als das Wasser, das Sie bereits haben? Vielleicht einen Kaffee - er ist wirklich widerlich eine Limo oder so?«
    »Ich will endlich anfangen, denn umso schneller kann ich wieder gehen.«
    »Wir werden versuchen, möglichst schnell zu machen.« Sie gab die

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