Sanft kommt der Tod
zog die Brauen hoch und ein selbstzufriedenes Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Wenn du jemand anderes wärst, würde ich sagen, deine Frau hat dich auf jeden Fall gezähmt.«
»Statt darauf einzugehen, werde ich einfach sagen, dass sie mich unglaublich glücklich macht. Und jetzt muss ich wirklich gehen, Maggie.«
»Ja, das hast du bereits gesagt. Dann werde ich mich nur noch mal bei dir entschuldigen, falls du meinetwegen irgendwelchen Ärger hattest, und dir noch mal dafür danken, dass du mir geschäftlich den Weg geebnet hast.« Mit leicht zitternder Stimme fügte sie hinzu: »Ich sollte dich nicht länger aufhalten.«
Sie trat vor den Stuhl, auf dem ihr Mantel lag. »Wenn du wirklich gerade gehen willst, könnten wir vielleicht zusammen runtergehen.«
»Natürlich.« Als sie ihm ihren Mantel reichte, half er ihr hinein, bevor er seinen eigenen Mantel holen ging. »Bist du mit einem Wagen hier oder soll ich dir ein Taxi rufen lassen?«
»Danke, ich bin mit einem Wagen hier. Roarke ...« Sie schüttelte den Kopf. »Noch einmal, es tut mir leid. Bevor wir runtergehen und das das Ende der Geschichte ist, möchte ich noch hinzufügen, dass es mir auch leidtut, dass ich nicht mehr die Frau an deiner Seite bin.«
Sie drückte seine Hand und machte einen Schritt zurück.
Er drückte auf den Knopf der Gegensprechanlage, erklärte seiner Sekretärin, dass er jetzt das Haus verlassen und den Gast noch bis zur Tür begleiten würde, trat vor eine Wand, drückte mit dem Daumen auf einen unsichtbaren Knopf und machte so die Tür seines privaten Fahrstuhls auf.
»Praktisch.« Magdalenas Lachen klang, als kämpfe sie gegen die Tränen an. »Du hattest schon immer eine Vorliebe für Spielereien. Ich habe gehört, dein Haus hier wäre einfach spektakulär.«
»Wir fühlen uns dort sehr wohl. Erdgeschoss«, erklärte er, worauf der Lift lautlos hinunterfuhr.
»Davon bin ich überzeugt. Deine Frau wird den Komfort dort sicherlich genießen.«
»Offen gestanden, musste sie sich erst daran gewöhnen.« Seine Miene drückte Wärme aus. »Manchmal ist es ihr immer noch ein bisschen peinlich.«
»Ich habe gehört, dass es Leute geben soll, denen Reichtum peinlich ist, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass mir das jemals passieren wird.«
»Geld bedeutet ihr nicht so viel wie dir und mir.«
»Ach nein?« Sie sah ihn aus feucht schimmernden Augen an. »Und was bedeutet er für uns?«
»Freiheit, Macht und natürlich den von dir erwähnten Komfort. Aber vor allem«, er sah lächelnd auf sie herab, »ist es für uns beide ein Spiel, nicht wahr?«
Sie erwiderte sein Lächeln, gleichzeitig jedoch drückte ihr Gesicht Bedauern aus. »Wir haben uns immer gut verstanden.«
»Das haben wir ganz sicher nicht.« Als er aus dem Fahrstuhl trat, nahm er automatisch ihren Arm, um sie durch die große Eingangshalle mit ihren beweglichen Plänen, den belebten Geschäften und den Beeten voller echter Blumen zu dem Ausgang zu geleiten, an dem ihre Limousine neben seiner stand.
Als er sie zu ihrem Wagen brachte, drehte sie sich noch mal zu ihm um, und ihre feuchten Augen glitzerten im Sonnenlicht. »Vielleicht haben wir uns nicht immer gut verstanden. Vielleicht hast du recht. Aber trotzdem hatten wir gute Zeiten miteinander, oder nicht?«
»Doch, die hatten wir.«
Sie legte ihre Hände sanft an seine Wangen, er umfasste ihre Handgelenke und so blieben sie eine Zeitlang in der Kälte stehen. »Leb wohl, Maggie.«
»Leb wohl, Roarke.«
Tränen schimmerten in ihren Wimpern, als sie in die warme Limousine glitt.
Er sah dem eleganten, weißen Wagen hinterher, wie er im Meer der anderen Fahrzeuge verschwand.
Dann stieg er in seinen eigenen Wagen und machte sich auf den Weg zu seiner Frau.
11
Eve wurde von einer pfiffigen, kleinen Assistentin durch das Gebäude von Channel 75 gezerrt. Obwohl die Kleine Mercy hieß, zog sie sie ohne jede Gnade durch das Labyrinth der Flure, feuerte einen Monolog in ihre Richtung ab und sprang aufgeregt in ihren schicken, schwarzen Turnschuhen neben ihr herum.
»Sie sind alle total aus dem Häuschen wegen der Premiere heute Abend. Nadine ist momentan die größte Nummer in den Medien, und der Sender ist hin und weg, weil sie sich dafür entschieden hat zu bleiben und jetzt diese Sendung macht. Und dass Sie ihr erster Gast sind, ist einfach der Hit. Ich meine, Sie beide sind einfach unglaublich heiß.«
Mercy hatte ihr pinkfarbenes Haar mit Nadeln in der Form von Schmetterlingen hochgesteckt,
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