Sanft kommt der Tod
schreiben sogar Lieder und Geschichten über das Grübeln und finden sie wunderbar. Trotzdem habe ich vom Grübeln erst einmal genug. Von dir hingegen nie.«
Ihr wurde leicht ums Herz. Wie hatte sie es überhaupt ertragen, als ihr Herz so schwer gewesen war? »Ich liebe dich.«
Er zog sie an seine Brust, strich mit seinen Lippen über ihre Braue, ihre Wangen, das Grübchen in ihrem Kinn und legte sie am Schluss auf ihren Mund. Sie schmiegte sich so eng wie möglich an ihn an, schlang ihm die Arme um die Taille und erwiderte den Kuss.
»Ich würde Ihnen ja mein Büro anbieten«, ertönte Nadines Stimme aus Richtung der Tür. »Aber Dallas ist bereits geschminkt.«
Widerstrebend machte Eve sich von ihm los. »Sie haben mir Trina auf den Hals gehetzt.«
»Ich habe Ihnen Trina zur Verfügung gestellt«, verbesserte Nadine. »Sie ist wirklich unglaublich gut, weshalb sie von mir für die Sendung angeheuert worden ist. Außerdem dachte ich, dass Ihnen der Teufel, den Sie kennen, lieber ist.«
»Da haben Sie wahrscheinlich recht.«
»Sie sehen gut aus, und das ist das Einzige, was zählt. Stark, hellwach, clever, attraktiv.« Nadine ging einmal um Eve herum. »Durch und durch wie eine knallharte Polizistin. Weshalb mir der Glamour bleibt.«
»Der Ihnen ausgezeichnet steht«, bemerkte Roarke. »Sie sehen elegant und strahlend aus wie ein Juwel, Nadine.«
»Ja, nicht wahr?« Lachend schüttelte Nadine ihren schicken, blond gesträhnten Bob und drehte sich in ihrem leuchtend blauen Kostüm mit dem schmal geschnittenen Rock und der taillierten Jacke einmal um sich selbst. Die Absätze ihrer kilometerhohen, schwarzen Pumps wurden von der diamantbesetzten Kette, die sie um einen ihrer Knöchel trug, noch vorteilhaft betont.
»Ich hätte nicht gedacht, dass ich nervös wäre, aber jetzt bin ich es doch. Bei dieser ersten Sendung geht es um sehr viel. Dallas, ich will Sie nicht präparieren. Ich will nicht, dass die Unterhaltung abgesprochen wirkt, aber ein paar Punkte würde ich trotzdem gern mit Ihnen durchgehen.«
»Dann räume ich das Feld«, erklärte Roarke, Nadine aber schüttelte den Kopf.
»Nein. Sie können schneller rennen als ich in diesen Schuhen, falls sie abhauen will. Setzen wir uns einfach hin.«
»Soll ich dann vielleicht wenigstens etwas zu trinken oder zu essen holen?«, fragte Roarke, wobei er auf den gut bestückten Tresen wies.
»Nachher.« Nadine nahm auf dem Sofa Platz und legte eine Hand auf ihren Bauch. »Jetzt bin ich zu angespannt.«
»Ich möchte auch nichts«, meinte Eve. »Was gibt es für einen Grund, nervös zu sein? Schließlich tun Sie heute Abend, was Sie immer tun.«
»Das sage ich mir auch die ganze Zeit, aber genau so eine Sendung habe ich noch nie gemacht. Das ist der dicke, goldene Reifen, und nun, da ich ihn in meinen verschwitzten, kleinen Händen halte, kann ich es mir nicht leisten, ihn fallen zu lassen. Also ...«
Nadine rutschte an den Rand des Sofas, als liefe am liebsten sie im nächsten Augenblick davon. »Wir müssen über den Fall Icove sprechen. Der hat mir schließlich diese Sendung eingebracht. Aber wir werden ihn nur kurz antippen, bevor die erste Werbung kommt. Danach werden wir noch mal darüber sprechen. Auch das Geschäft mit den Babys ist noch immer im Gespräch, deshalb werden wir auch darüber kurz sprechen, ja? Apropos Baby, der Name Belle passt wirklich ausgezeichnet. Gott, die Kleine ist einfach zauberhaft, nicht wahr?«
Eve zuckte zusammen. »Sicher.«
»Ich habe ein Interview mit Tandy und mit Mavis zu dem Thema durchgeführt, und ein paar Ausschnitte davon blenden wir während der Sendung ein. Dann werden wir darüber reden, was Sie tun und wie Sie es tun, okay? Wie viel werden Sie mir über den Mordfall Foster erzählen können?«
»Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.«
Nadine nutzte die Gelegenheit zu grinsen. »Ich brauche mehr als das - Spuren, denen Sie nachgehen, wer alles an der Sache beteiligt ist, etwas über den Tatort und etwas über das Opfer selbst. Schließlich heißt die Sendung Now. Aber darüber werden wir sprechen, sobald wir auf Sendung sind. Natürlich wollen wir vor allem harte Fakten rüberbringen, aber trotzdem werde ich Sie auch auf Roarke ansprechen müssen.«
Bevor Eve etwas sagen konnte, hob Nadine die Hand. »Ich kann mich kaum in einer solchen Sendung mit Roarkes Polizistin unterhalten, ohne wenigstens nach ihm zu fragen. Keine Angst, ich will keine Plaudereien aus dem Nähkästchen, sondern nur etwas
Weitere Kostenlose Bücher