Sanft sollst du brennen
gibt.«
»Nein, tut mir leid, noch nicht.«
Dylan hatte genug von dem Geplänkel. »Sagen Sie mir, wofür Sie sich schuldig fühlen.«
»Weil es meine Idee war.«
»Was war Ihre Idee?« Seine Stimme wurde scharf.
»Es war meine Idee, Kates Produkte auf der Vernissage in meiner Galerie auszustellen. Die gesamte Elite Charlestons wäre da gewesen. Und ich dachte, es wäre eine wundervolle Gelegenheit für sie, sich zu präsentieren.«
»Sie sind ein mächtiger Mann, nicht wahr? Sie können Karrieren befördern oder vernichten, je nachdem, ob Sie jemanden unterstützen oder nicht.«
Carl schüttelte den Kopf. »Ich habe nie versucht, jemanden zu vernichten. Das wäre vulgär. Wenn ich eine Person oder ein Produkt nicht schätze, halte ich mich einfach zurück.«
Er nutzte also seine Macht nur zu guten Zwecken? Hielt er sich für Superman?
Beinahe hätte Dylan laut gelacht.
»Und was haben Sie davon?«
»Innere Befriedigung«, erwiderte Carl.
»Was ist mit dem Lagerhaus? Warum durfte Kate nicht wissen, dass es Ihnen gehört?«
»Ich bin nur einer von mehreren Eigentümern«, korrigierte Carl ihn.
»Beantworten Sie meine Frage.« Dylan wollte Kate gerade sagen, sie solle gehen, aber zu seiner Überraschung kam Carl ihm zuvor.
»Kate, Liebling, würdest du uns bitte einen Augenblick alleine lassen?«
Sie wollte eigentlich nicht gehen, weil sie verhindern wollte, dass Dylan auf Carls Gefühlen herumtrampelte, aber es wäre ungezogen gewesen, sich zu weigern. »Ja, selbstverständlich.«
Beide Männer standen auf, als sie sich erhob, und Dylan öffnete ihr die Tür. Sie warf ihm einen warnenden Blick zu und flüsterte: »Sei geduldig mit ihm.«
Die Lautsprecheranlage für das Vernehmungszimmer war an der Wand vor ihm, und Dylan beschloss, sie auszuschalten.
Carl hatte sich wieder hingesetzt und forderte Dylan mit einer arroganten Geste auf, das Gleiche zu tun.
»Wenn Kate wüsste, was ich Ihnen jetzt erzählen will, dann wäre ihr das peinlich, und deshalb bin ich Ihnen dankbar für Ihre Diskretion. Dafür werde ich absolut aufrichtig zu Ihnen sein. Also, sie sollte nicht wissen, dass mir das Lagerhaus gehört, weil ich es ihr – über einen Makler natürlich – zu einem stark reduzierten Preis anbieten wollte. Ich habe versucht, Kate zu helfen«, erklärte er. »Sie ist der liebste Mensch, den ich kenne, und es hat mir das Herz zerrissen zu sehen, was ihr im letzten Jahr alles passiert ist. Sie war auf der Überholspur, und sie hatte so hochfliegende Pläne. Sie wollte mit ihrer Firma nach Boston umziehen, weil sie dort so viele Verbindungen hat. Und ich garantiere Ihnen, innerhalb eines Jahres hätte ihr Unternehmen zu den ganz Großen in der Branche gehört. In fünf Jahren hätte sie ihre Produkte in der ganzen Welt verkauft. Sie hätte unvergleichlichen Erfolg haben können.«
Er zupfte am Kragen seines weißen Hemdes, bevor er fortfuhr: »Jetzt kann sie ihr Unternehmen nicht mehr umsiedeln. Sie muss in Silver Springs bleiben, weil sie sich wieder einmal für alle verantwortlich fühlt. Lange Zeit ist sie bei ihrer Mutter geblieben, und nun wird sie wegen ihrer Schwester hierbleiben. Isabel ist die Jüngste der drei, aber das wissen Sie ja wahrscheinlich. Kate muss es mindestens noch zwei, vielleicht sogar drei Jahre am Ort aushalten.
Mir würde es gefallen, wenn sie für immer bliebe und ihr Unternehmen von hier aus expandieren würde. Sie könnte aus Silver Springs einen Ort von Bedeutung machen. Wahrscheinlich würde es ein wenig länger dauern mit dem internationalen Erfolg, aber sie würde es auf jeden Fall schaffen – wenn sie es will. Sie würde überall Erfolg haben, aber hier gehört Kate hin.«
»Was haben die anderen Eigentümer dazu gesagt, dass Sie den Preis reduzieren wollten?«
»Ich weiß nicht. Ich habe sie nicht gefragt. Ich bin Mehrheitseigner«, erklärte Carl. »Die anderen tun, was ich ihnen sage. Uns gehören mehrere Blocks, und sie wissen, dass sie bald ein Vermögen verdienen werden, wenn die Gegend renoviert und wiederbelebt wird. Silver Springs ist eine Kleinstadt, die ihren Einwohnern ein gemächlicheres Tempo und größere Sicherheit bietet. Wir wollen lokale Unternehmen anziehen, deshalb werden sie wahrscheinlich nichts dagegen haben, Kate das Gebäude zu einem geringeren Preis zu verkaufen.«
»Ich brauche die Namen der anderen Eigentümer.«
»Ja, natürlich.«
»Sie haben also den Preis reduziert, weil es aus geschäftlichen Gründen sinnvoll
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