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Sanft sollst du brennen

Sanft sollst du brennen

Titel: Sanft sollst du brennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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erschien.«
    »Ja, aber auch, weil ich von Kates finanziellen Problemen wusste.«
    Dylan lehnte sich zurück. »Ach ja? Woher denn?«
    Carl fuhr mit den Fingern über die glatte Tischplatte.
    »Ich bin mir nicht sicher«, gestand er. »Irgendjemand hat es mir erzählt. Ja«, sagte er und nickte, »jemand muss es mir erzählt haben. Jetzt wollen Sie bestimmt wissen, wer, und ich kann mich nicht mehr an die Person erinnern. Es waren so viele Cocktailpartys und Dinner, und die Leute erzählen mir so viel. Es ist ja kein Geheimnis, wie sehr ich Kate verehre. Ich rühme ständig ihr Unternehmen, damit alle Werbung für ihre schönen Kerzen und Lotionen machen. Meine Delilah ist ganz hingerissen davon. Ihre Parfüms sind herrlich, und im Dezember kommt ein neues auf den Markt, das meiner Meinung nach wirklich himmlisch duftet. Es heißt Sassy.« Er biss sich auf die Unterlippe, um die Tränen zurückzuhalten.
    Es war wirklich nicht einfach, Carl zu verhören. Ständig kam er vom Thema ab, aber Dylan war fest entschlossen, ihn in der Spur zu halten. »Kann ich Sie bitten, die Namen der Personen aufzuschreiben, die wissen, dass Ihnen dieses Lagerhaus gehörte.«
    »Unmöglich«, sagte Carl. »Ich habe es in der ganzen Gegend rumerzählt. Ich schwöre Ihnen, halb Charleston, Silver Springs und Savannah wissen davon.«
    »Warum Savannah?«
    »Ich habe viele Freunde da«, erklärte Carl. »Ich verbringe viel Zeit dort.«
    »Haben Sie jemals einen von den MacKennas in Savannah kennengelernt?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Ich glaube, Kate und ihre Schwestern sind die einzigen MacKennas, die ich kenne, aber ich treffe so viele Leute, dass ich unmöglich alle Namen behalten kann.«
    »Sie haben mir immer noch nicht erklärt, warum Sie sich für die Explosionen verantwortlich fühlen.«
    »Bedenken Sie doch die Umstände«, sagte Carl. »Ich habe Kate auf meinen Besitz eingeladen und darauf bestanden, dass sie ihre Produkte dort ausstellt, und bum!, wird sie fast getötet. Über einen Makler ermutige ich sie, sich mein Lagerhaus anzusehen, und bum!, wieder kommt sie beinahe ums Leben. Beide Gebäude gehören mir, also bin ich verantwortlich. Ich weiß nur nicht, wie oder warum, aber ich hoffe, Sie finden es heraus.«
    »Wie ist ihre finanzielle Situation?«, fragte Dylan.
    »Trostlos im Moment. Unterirdisch. Ich habe mich restlos verschuldet. Aber das geht vorbei«, versicherte er Dylan. »Ich baue eine prachtvolle Galerie auf meinem Grundstück, und in dieses Projekt habe ich mein letztes Geld gesteckt. Aber ich zweifle nicht daran, dass das Ergebnis das Risiko wert sein wird.«
    Carl war wirklich ein ungewöhnlicher, widersprüchlicher Mensch, dachte Dylan. Einerseits war er prätentiös und arrogant, andererseits jedoch direkt und umsichtig. Und eins war klar: Er trug sein Herz auf der Zunge und scheute sich nicht, offen seine Gefühle zu zeigen.
    »Wie haben Sie Kate kennengelernt?«, fragte Dylan. Er fand diese Freundschaft doch ein wenig merkwürdig.
    Carl lächelte.
    »Im Krankenhaus. Es war vor einigen Jahren. Sie war mit ihrer Mutter dort, und ich habe meine Schwester Susannah besucht. Kate war damals noch auf der Highschool, aber sie war schon eine Schönheit. Und sie besaß Präsenz. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Oh ja.« Er verstand vollkommen.
    »Damals schlugen bei ihrem Anblick alle Männerherzen schneller. Meine Schwester hat uns einander vorgestellt. Kate wartete vor der Röntgenabteilung auf ihre Mutter, und meine Schwester sollte danach drankommen. Sie begannen zu plaudern und verstanden sich auf Anhieb. Susannah war zwei Jahre jünger als Kate«, fügte er hinzu. »Kate erzählte ihr von den Duftkerzen, die sie macht, und fragte sie nach ihrer Meinung. Susannah war ganz begeistert. Kate gab ihr das Gefühl, wichtig zu sein. Meine Schwester war eine ganze Weile krank – und sie war so oft im Krankenhaus, dass sie es als ihr zweites Zuhause bezeichnete.«
    Er lächelte melancholisch bei der Erinnerung.
    »Kate vergaß Susannah nicht, auch als sie nicht mehr ins Krankenhaus kommen musste. Sie besuchte sie oft, und während ihrer Collegezeit sahen sie sich in den Ferien. Und ganz gleich wo sie gerade war, sie schickte Susannah jede Woche eine Kleinigkeit. Kerzen, Creme, Blumen – ein kleines Geschenk, das ihr sagen sollte, dass sie an sie denkt. Wenn Kate ein neues Produkt entwickelte, rief sie meine Schwester an, damit sie ihre Meinung dazu sagte, obwohl das eigentlich nicht nötig war. Susannah freute sich

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