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Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Titel: Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Kondensnebel an, der sich auf den Scheiben ablagerte.
    Gerade als Carter eine schmale Brücke über dem Pious Creek überquerte, klingelte sein Handy. Im Vorbeifahren nahm er flüchtig wahr, dass der Bach massiv gefroren zu sein schien.
    »Carter«, bellte er.
    »Hier Sparks.«
    »Ich hoffe, du hast gute Nachrichten für mich.«
    »Sieht so aus. Wir haben nicht nur ein Phantombild der Toten vom Catwalk Point, sondern vielleicht sogar ihren Namen.«
    Shanes Hände krampften sich um das Steuer.
    »Wir nehmen an, dass es sich um Mavis Gette handelt.«
    Der Name weckte keine Erinnerungen in Carter, aber es war immerhin etwas.
    Mavis Gette.
    Keine Unbekannte mehr.
    Vielleicht.
    »Achtundzwanzig Jahre alt. Letzter bekannter Wohnort war Yorba Linda in Kalifornien«, erklärte Sparks. »Sie war eine Einzelgängerin. Mit ihrer Familie zerstritten, keine Freunde … Wir überprüfen noch eine Cousine, die in Portland lebt – quasi in der Nachbarschaft, stell dir das mal vor. Sie hat die zwei Fotos von Mavis Gette, die sie besitzt, bereits gescannt und uns per E-Mail geschickt. Nicht gerade Spitzenqualität, doch sie kommen unseren Computerbildern recht nahe. Bis morgen früh müsste uns auch das Zahnschema vorliegen. Allerdings dürfte es schwierig werden, sie anhand des Gebisses eindeutig zu identifizieren, da ihre Zähne ja abgeschliffen wurden … Wir prüfen die Kieferknochenstruktur, fehlende Zähne, jeden Hinweis auf Spuren von Zahnbehandlungen. Die Frau wurde im vergangenen Winter zuletzt gesehen, soweit sich die Zeugin erinnert. Gegen Ende Januar hat Gette noch mit ihrer Cousine gesprochen.«
    »Und seitdem hat niemand sie vermisst?«
    »Das Telefonat verlief wohl ziemlich unerfreulich, was nicht zum ersten Mal vorkam. Gette war arbeitslos und bat wieder mal um Geld. Die Cousine – Georgina Sharpe – sagte nein. Es kam zum Streit, und Gette legte unter wüsten Beschimpfungen auf. Sharpe hat uns die Namen einiger von Gettes Bekannten und Verwandten gegeben, aber bislang haben wir nur mit einer Tante gesprochen. Die hat seit fast einem Jahr nichts von Gette gesehen oder gehört.«
    Carter spürte einen Energieschub, einen von der Art, die es ihm ermöglichte, in seinem Job durchzuhalten. Immer wenn sich ihm die Aussicht bot, einen Fall zu lösen, wurden all seine Sinne hellwach. »Wo hielt sich Mavis Gette zu dem Zeitpunkt auf, als sie ihre Cousine anrief?«
    »Die Cousine weiß es nicht mehr genau, glaubt aber, dass Gette per Anhalter von Kalifornien aus auf der I-5 unterwegs war.«
    »Per Anhalter?«
    »Ja, nun, wir reden hier nicht unbedingt über die Elite unseres Landes. Gette hat im zweiten Jahr die High School abgebrochen und seitdem nicht viel geleistet. Wie auch immer, Sharpe meint sich zu erinnern, Gette habe gesagt, sie sei auf ihrem Weg nach Norden bereits bis Medford gekommen. Wir sind schon dabei, Sharpes Telefonregister zu prüfen, um zu sehen, woher der Anruf kam. Und wir erkundigen uns auch bei ihrem letzten Arbeitgeber, einem Motel in Yorba Linda, wo sie als Zimmermädchen angestellt war, sowie bei sämtlichen Personen, die sie gekannt haben. Sie war nicht verheiratet, blickte aber auf zwei Loser von Exmännern und eine Reihe von Freunden zurück, von denen ein paar ein Strafregister haben. Das behauptet zumindest die Cousine … Mehr Neues gibt es im Augenblick nicht, aber ich halte dich auf dem Laufenden.«
    »Kannst du mir das Bild per Mail schicken?«
    »Ist schon geschehen. Zusammen mit dem Bericht.«
    Carter bremste vor einer Kurve und blickte mit zusammengekniffenen Augen auf die Straße, während er aufmerksam zuhörte. »Ich nehme an, ihr überprüft auch diese Sharpe.«
    »Und ihren Mann. Sie war Buchhalterin für ein unabhängiges Transportunternehmen. Die Firma gehört ihrem Mann.«
    »Und Mavis Gette fuhr per Anhalter.«
    »Ja, wir nehmen uns sämtliche Fahrer vor, aber das wird nicht viel bringen, wenn man bedenkt, dass die Frau sich von sich aus bei uns gemeldet hat.«
    »Es sei denn, sie hat einen Verdacht.«
    »Wir werden sehen. Ich habe bereits mit dem FBI geredet, und die Polizei in Kalifornien durchsucht ihre Sachen, zumindest den Kram, den sie nicht aus ihrer Wohnung geschafft hat, bevor sie abgehauen ist. Allerdings ist das Ganze schon so lange her, dass die Vermieterin die restlichen Sachen womöglich inzwischen verkauft oder entsorgt hat. Da bleibt uns nicht viel Hoffnung, aber wer weiß? Sobald die Identität bestätigt ist, halten wir eine Pressekonferenz ab.

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